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Urlaub in Böhmen - rauer Natur, volle Erholung
Alles böhmische Dörfer? Jawohl, denn die mittelalterlichen Orte, der tiefe Böhmerwald und die bizarren Felsformationen des Erzgebirges verleihen der tschechischen Region ihren Charme und ihre Anziehungskraft.
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Böhmische Schweiz
Böhmische Schweiz: Spektakuläre Naturoase Nordtschechiens
Wo das Elbsandsteingebirge tschechisch wird, heißt es Böhmische Schweiz. Das klingt nach rauen Felsen, Nadelwäldern und Panoramaaussichten – echter Naturromantik halt. Links und rechts der Elbe erstreckt sich das Gebiet – ein Teil davon steht im Nationalpark Böhmische Schweiz unter besonderem Schutz. Er ist der jüngste des Landes und fast 80 Quadratkilometer groß.
Wie die Kulisse für einen Märchenfilm wirkt die Landschaft hier: Zwischen steilaufragenden Felsen sprudelt ein Fluss über Steine und gefallene Bäume, wie ein riesiges Tor ragt ein Felsen in der Landschaft auf, urige Häuser scheinen mit der Landschaft zu verschmelzen. Spränge ein Gnom aus dem Busch hervor – man würde sich nicht wundern. Im Gegensatz zur Sächsischen Schweiz gibt es hier keine hohen Berge, die höchsten Erhebungen sind der Hohe Schneeberg (722 m) und der Rossberg (619 m). Trotzdem ist es das Land der schönen Aussichten – die berühmteste Sehenswürdigkeit ist wohl das Prebischtor, die größte natürliche Sandstein-Felsbrücke Europas. Sie spannt sich in 16 Metern Höhe über eine Länge von 26,5 Metern. Leider darf sie seit 1982 wegen Erosion nicht mehr betreten werden, aber eine Wanderung von Hřensko aus lohnt sich auch, um die Felsformation einfach nur zu bewundern. Direkt daneben steht ein schmuckes Wirtshaus zum Einkehren. Wer mag, kann noch weiter nach Mezní Louka wandern und sich dann mit dem Kahn durch die Edmundsklamm und Wilde Klamm zurückfahren lassen. Der Bootsführer erklärt auf der gemütlichen Fahrt, was am Ufer und im Wasser zu entdecken ist. Wer Glück hat, sieht einen Eisvogel oder sogar einen Otter. Auch der Marienfelsen ist ein lohnendes Ausflugsziel, er gilt als schönster Aussichtspunkt der Böhmischen Schweiz. Auf der 428 Meter hohen Erhebung in der Nähe von Jetřichovice (Dittersbach) steht eine hölzerne Unterstandshütte. Wer die Stufen erklimmt, wird mit einer atemberaubenden Panorama-Aussicht belohnt.
Geschützt seit 2000
Der Name der Gegend leitet sich ab von der Sächsischen Schweiz, ein Name, der von zwei Künstlern geprägt wurde: Die Schweizer Adrian Zingg und Anton Graff fühlten sich an ihre alpine Heimat erinnert. Im Jahr 2000 wurde ein Teil der Böhmischen Schweiz zum Nationalpark erhoben und steht somit unter besonderem Schutz. Raubvögel, seltene Pflanzen und sogar Lachse fühlen sich hier wohl – und auch die Menschen kommen gerne her. Die Böhmische Schweiz ist ohne Zweifel ein Paradies für alle, die gerne zu Fuß gehen, aber auch wer klettern will, findet an jeder Ecke Gelegenheiten. Kleiner Wermutstropfen: Ein Großbrand im Jahr 2022, der absichtlich gelegt wurde, beschädigte Teile des Waldes grenzübergreifend. Die Spuren davon findet man auch heute noch – es wird noch etwas dauern, bis der Wald sich erholt hat. Trotz allem finden Sie an jeder Ecke entzückende Fotomotive: canyonartige Felsformationen, Nebel über den Hügeln, Bäume, die direkt aus dem Fels zu wachsen scheinen. Schön ist es hier immer – egal, ob im Herbst das Laub bunt leuchtet oder im Frühling das frische Grün den Schritt beschwingt. Packen Sie die Wanderschuhe ein und überzeugen Sie sich selbst.
Westböhmen
Flüssiges Gold und heilendes Wasser: Urlaub in Westböhmen
Was haben James Bond, Goethe, Bier und Thermalwasser gemeinsam? Westböhmen! Alle sind (oder waren) in der tschechischen Region anzutreffen. Begeben Sie sich auf eine Entdeckungsreise von den traditionellen Heilbädern, über urzeitliche Naturreservate und filmträchtige Städte, bis zur Wiege des Pilsner Bieres.
Ein Urlaub in Westböhmen verspricht Abwechslung: Im Bäderdreieck erholen sich Körper und Seele, in Pilsen gibt es Bier aus der Traditionsbrauerei und im Naturreservat Soos brodelt es unter der Erde. Ganz zu schweigen von den vielen romantischen Altstädten und der malerischen Natur im Böhmerwald. Doch wohin soll es nun genau gehen? Um Ihnen die Wahl etwas leichter zu machen, haben wir hier die Highlights der tschechischen Gegend zusammengefasst.
Gesund baden: Das westböhmische Bäderdreieck
„Weimar, Karlsbad und Rom sind die einzigen Orte, wo ich leben möchte.“ Diese Aussage traf niemand geringerer als Johann Wolfgang von Goethe. Der Dichter hielt sich viele Male zur Kur in Karlsbad auf und seine Spuren sind heute noch überall im Bäderdreieck zu sehen. Franzensbad beschrieb er als „eins der schönsten Orte im Herzen Europas“ und in Marienbad war er so unglücklich verliebt, dass sein Leiden ihn zu seiner „Marienbader Elegie“ inspirierte. Bei einem Wellnesswochenende im Bäderdreieck dürfen Werther und Faust daher nicht im Gepäck fehlen. Also, Lieblingsort aussuchen, mit dem Buch Ihrer Wahl zurücklehnen und das heilende Wasser wirken lassen – Entspannung pur.
Stadt des Bieres: Pilsen
Bier, soweit das Auge reicht! Im tschechischen Pilsen dreht sich alles um das flüssige Gold. Kein Wunder, denn schließlich wurde das untergärige Bier hier im 19. Jahrhundert erfunden. Eine Besichtigung der Brauerei und des Brauereimuseums gehört daher zum Pflichtprogramm bei einem Besuch der Stadt. Hier lernen Sie alles zur Herstellung und der Geschichte des Hopfengetränkes. Zum Schluss dann der Test: Schmeckt das Traditionsbier besser als deutsches Pilsner? Na zdraví!
Auszeit in der Natur: Böhmerwald und Naturreservat Soos
Urtümlich. Dieses Wort beschreibt das Soos-Mineralmoor am besten: rostfarbene Tümpel, weiß schäumende Mineralquellen, ockerfarbene Gräser und Flechten, überall blubbern und brodeln die Mofetten. Aus diesen steigt natürlich auftretendes CO2 an die Oberfläche und verwandelt das Naturreservat gemeinsam mit Mineralablagerungen in eine Urlandschaft. Ein Lehrpfad führt über Holzstege zu den interessantesten Stellen des Moores und das Museum zeigt die geschichtliche Entwicklung der Gegend. Deutlich neuzeitlicher geht es im Böhmerwald zu. Nach glucksenden Mofetten suchen Sie hier vergeblich, dafür gibt es weite Nadelwälder, durchschnitten von Flüssen, Hochmooren und Seen. Besonders lohnt sich eine Tour vom Schwarzen See zum kristallklaren Teufelssee. Oder Sie wandern durch das märchenhafte Tal der Widra und folgen dem munter plätschernden Fluss auf seiner Reise durch den Böhmerwald.
Altstadtromantik: Cheb und Loket
In Westböhmen gibt es viele romantische Ortschaften zu erkunden, aber nur wenige sind so schön wie Cheb (deutsch: Eger) und Loket (deutsch: Elbogen). In Cheb steht die beeindruckende Kaiserburg aus dem 12. Jahrhundert deren schwarzer Turm aus Basalt sich farblich deutlich gegen das rote Gestein der restlichen Anlage abhebt. Auch die Innenstadt Chebs ist sehenswert mit lauter engen Gassen und alten Fachwerkhäusern wie dem Stöckl – einem Gebäudekomplex aus dem 13. Jahrhundert. Noch schöner ist das Städtchen Loket. Es liegt auf einem Granitrücken innerhalb einer fast kreisrunden Flussschlinge der Eger (dieser Form verdankt die Stadt ihren Namen „Elbogen“). Die gesamte Altstadt Lokets steht unter Denkmalschutz und wird von der gleichnamigen Burg überragt. Berühmtheit erlangte die Stadt als Drehort des James Bond Filmes „Casino Royale“ von 2006. In diesem parkt Bond seinen Aston Martin auf dem historischen Marktplatz und trifft sich im Café mit einem MI6-Mitarbeiter.
Ob Sie sich nun auf die Spuren Goethes, James Bonds oder des Bieres nach Tschechien begeben, oder ob Sie einfach nur ganz gemütlich ausspannen und romantische Städtchen und Wälder durchwandern möchten, wir haben für Sie die schönsten Hotels Westböhmens ausgekundschaftet und Pakete für jeden Geschmack kreiert. Viel Spaß beim Stöbern.
Nordböhmen
Nordböhmen: Tschechiens Feuerwerk der Naturwunder
Die schönsten Urlaubsziele sind überlaufen? Nicht doch. Manchmal sind sie sogar näher, als man sucht. Nordböhmen liegt direkt hinter der deutsch-tschechischen Grenze und fasziniert mit spektakulären Sandsteinformationen, prachtvollsten Schlössern und gewaltigen Burgen, vulkanischen Hügellandschaften und tiefen Schluchten. Eine weitere böhmische Spezialität: das Funkeln. Die Region ist weltweit Maßstab für furiose Glas- und Schmuckherstellung.
Der Natur sind politische Grenzen völlig schnuppe. Bei uns heißt die faszinierende Felslandschaft Sächsische Schweiz, im Nachbarland Tschechien heißt sie Böhmische Schweiz. Sachsen und Nordböhmen teilen sich also das atemberaubende Elbsandsteingebirge – eine Wunderwelt der Steine, mystisch, wild, märchenhaft und zweifelsohne eine der schönsten Regionen in ganz Mitteleuropa. Pendeln geht hier ganz unkompliziert. Die Elb-Fähren verkehren den ganzen Tag für wenige Euro zwischen den Landesgrenzen. Man könnte die Region also auch auf dem Wasserweg erkunden, entweder bequem auf dem Dampfer oder sportlich im Kanu und Paddelboot. Aber ein Wanderurlaub ist und bleibt die Königsdisziplin in Nordböhmen. Wichtigster Kofferpassagier: gutes Schuhwerk!
Nationalpark Böhmische Schweiz: Ein Traum aus Felsen
Während Bastei und Schrammsteine auf deutscher Seite magnetisch anziehen, verzaubern in der Böhmischen Schweiz Naturschauspiele wie die Edmundsklamm, das Felsenlabyrinth der Tyssaer Wände und allen voran das Wahrzeichen des Nationalparks, das Prebischtor. Mit einer Höhe von 16 Metern und einer gigantischen Spannweite von 26,5 Metern ist es das größte Naturfelsentor Europas. Noch bis Anfang der 1980er Jahre konnte man der imposanten Felsformation aufs Dach steigen. Das ist heute nicht mehr möglich, Erhalt und Naturschutz gehen vor. Was den Besucherzahlen keinen Abbruch tut, das Prebischtor lockt jährlich mehr als 100.000 Gäste aus aller Welt an. Hollywood hat natürlich auch längst von dieser Zauberwelt gehört. So war die Gegend rund ums Prebischtor 2005 Drehort einiger Szenen des Filmes „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“. Wem der Rummel zu viel ist – es gibt adäquaten Ersatz: der Marienfelsen bei Jetřichovice.
Doch übernehmen Sie lieber selbst die Regie und halten Ihre eigenen Urlaubserlebnisse fest. Spar mit! Reisen lädt Sie in das hübsche Städtchen Děčín. Die am niedrigsten gelegene Stadt der Tschechischen Republik (135 m) breitet sich in einem weiten Kessel rechts und links der Elbe aus. Ihr Hotel Vyprez liegt herrlich im Grünen, begeistert mit guter Küche, modern-behaglichen Zimmern und vor allem der perfekten Ausgangslage. Zum Prebischtor wandern Sie in anderthalb Stunden. Oder Sie machen eine Brückentour – Děčín wird auch „Stadt der Brücken“ genannt. Neun Stück queren hier die Elbe und jede ist in ihrer Bauweise einzigartig. Noch schöner ist es natürlich mittendrin im Flussbett. Deshalb laden wir Sie zu einer Schiffsfahrt auf der Elbe, von Děčín nach Hřensko und zurück. In Hřensko haben Sie genügend Zeit, um zunächst das malerische Fachwerkstädtchen zu erkunden und sogar noch eine Wanderung dranzuhängen. Stichwort: Klammen. Erleben Sie eine Kahnfahrt auf dem glasklaren Fluss Kamenice – so eine Tour durch die beliebten Felsschluchten Wilde Klamm und Edmundsklamm ist ein irres Naturerlebnis. Die Felsen ragen bis zu 150 m in die Höhe. Zwei Abschnitte erreicht man überhaupt nur mit dem Boot. Sie können völlig entspannt Fotos machen – Fährmänner übernehmen die Fortbewegung und staken die Kähne mit langen Stangen durchs Wasser. Dabei erzählen Sie mit Witz und Charme von den Schauspielen am Flussrand (auch in Deutsch). Ganz schön viel Programm? Keine Sorge, spätestens bei Ihrer Rückenmassage im Hotel leben alle müden Glieder wieder auf. Und wenn Sie mögen, hängen Sie einfach noch einen zusätzlichen Tag dran.
Nordböhmens Lausitzer Gebirge
Die Böhmische Schweiz, sie ist erst der Anfang der Faszination Nordböhmen. Weiter östlich liegt das Lausitzer Gebirge mit seinen markanten Kegelbergen und sanften Hügeln. Hier gibt’s keine Riesengipfel, doch Wandern ist hier pure Lust und hat eine lange Tradition. Die ersten markierten Wege entstanden schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und verbanden die tschechisch-deutsche Grenze. Neben furiosen Sandsteinfelsen locken gut schaffbare Erhebungen wie den höchsten Berg Luže (Lausche, 793 m) sowie der Hochwald (750 m) mit seinem auffallendem Zwei-Gipfel-Kamm – über den südlichen Gipfel verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Im Winterurlaub ist die ruhig-romantische Landschaft mit herrlichen Langlaufloipen durchzogen. Etwas fürs Auge sind auch die Holzhäuser in Blockbauweise (in der benachbarten Oberlausitz als Umgebindehäuser bekannt).
Zu einem Besuch Nordböhmens gehört definitiv auch eine Besteigung des Bergs Ještěd (Jeschken, 1.012 m). Er thront westlich von Liberec, der böhmischen Hauptstadt, und zieht alle Blicke auf sich. Der futuristisch anmutende Turm verlängert optisch den Gipfel und wirkt wie eine ferne Raumstation. Das „Ufo“ gehört zu den bedeutendsten modernen Bauwerken des Landes, Karel Hubáček erhielt dafür den prestigeträchtigen internationalen Auguste-Perret-Preis für Architektur.
Liberec: Willkommen in der Zukunft!
Apropos Liberec. Da setzen wir noch was drauf. Denn ähnlich galaktisch ist Ihr Spar mit!-Urlaubshotel, das luxuriöse Pytloun Grand Hotel Imperial direkt im Zentrum der Stadt. Das Haus aus den 30er Jahren schlief eine geraume Zeit den Dornröschenschlaf, 2015 setzte sein neuer Besitzer das markante Gebäude in seinen ursprünglichen Zustand zurück und verschaffte ihm den Switch in die Zukunft. Von außen noch der konstruktivistische Geist, innen verwandelte es sich durch die Hände von Lukas Pytloun in ein hypermodernes Komforthotel mit modernster Technik und futuristischem Design. Entdecken Sie die fünftgrößte Stadt Tschechiens und ihre reiche Vergangenheit im Königreich Böhmen. Ob schicke Villen, die kleinen Wallensteinhäuser aus dem 17. Jahrhundert, großartige Museen, ein Zoo mit weißem Tiger oder der älteste botanische Garten – Ihre Spaziergänge sind mannigfach gesprenkelt mit Hinguckern. Oh, und erst der IQ-Park! Das erste Science-Center Tschechiens, lädt auf vier Stockwerken zum interaktiven Spaß mit Wissenschaft, zum Spielen und Austesten der Naturgesetze. Sie können sich als Wettermoderator ausprobieren, als Bauherr eines Wasserdamms versuchen oder Ihren Körper mit einer Thermokamera untersuchen. Am Wochenende findet regelmäßig eine besondere Science-Show statt, sonntags dürfen Besucher aus elf Essenzen ihr eigenes Parfum herstellen. Lernen ist doch ein Kinderspiel!
Nordböhmens Isergebirge und Böhmisches Paradies
Nordöstlich von Liberec beginnt das Isergebirge. Als Grenzgebiet zwischen Polen und Tschechien ist es ein Traum für Winterurlauber – sportlich wie preislich. Mit Pisten und exzellenten Loipen bietet es genügend Abwechselung für alpine wie nordische Skifans. Der breite Hauptkamm mit seinen runden Gipfeln gilt sogar als das beliebteste Skilanglauf-Gebiet Tschechiens. Im Sommer sind die Wanderwege des Isergebirges auch für weniger trainierte und kürzere Wanderbeine perfekt. Durchstreifen Sie herrliche Wälder und entdecken urige Bergdörfer mit liebevoll erhaltener Volksarchitektur. Von den Aussichtstürmen wandert der Blick in die benachbarte Welt des Zittauer Gebirges und des Riesengebirge. Ein großartiges Ziel mit Kindern: das Museum für Glas und Bijouterie in Jablonec. Es ist das einzige dieser Art und präsentiert glänzende Ausstellungen wie den „Zaubergarten – böhmisches Glas aus sieben Jahrhunderten“ oder die „Ewige Sehnsucht nach der Schönheit – Schmuck dreier Jahrtausende“. Bei solch exklusiven Schmuckstücken made in Bohemia ist die Frage eines schönen Mitbringsels doch auch gleich geklärt. Den spektakulärsten Namen der Region trägt zweifellos das Böhmische Paradies (Český ráj). Zu Recht. Der UNESCO-geadelte Geopark versetzt angesichts seiner phänomenalen Sandsteinformationen und Felsenlabyrinthe, pompöser Herrschaftssitze der Adelsgeschlechter Wallenstein und Rohan, duftender Kiefernwälder und malerischer Blockhütten in ein nimmerendendes Staunen.
Die Glaskunst Nordböhmens: Schöner Blingbling nie war
Doch nichts hat Böhmen so berühmt gemacht wie sein Glas. Ob Lüster für die Mailänder Scala, geschliffene Whiskygläser oder Strassgeschmeide für den Jetset – die Glasschätze aus Nordböhmen beeindrucken die ganze Welt. Zwar gingen die meisten Glasbläsereien nach dem Zweiten Weltkrieg in Staatseigentum über, böhmisches Glas aber blieb unverändert ein weltweit gefragtes Luxusgut. Jablonec, zu Deutsch Gablonz, gilt als der „Welthauptstadt der Bijouterie“. Auch in kleinen Städten wie Novy Bor (Haida) oder Kamenicky enov (Steinschönau) hat jede Glashütte ihre Spezialität – mit gut gehüteten Rezepturen natürlich. Die Region um Liberec (Reichenberg) vermarktet sich heute als „Crystal Valley“- Kristalltal. In manchen Betrieben können Sie den Glasbläsermeistern zuschauen, in Lindava oder Harrachov zum Beispiel. In Jablonec fährt das „Museum für Glas und Bijouterie“ alles auf, was glitzert und funkelt – einige Ausstellungsstücke sind fast dreitausend Jahre alt. Verführerisch, elegant, wunderschön.
Sehenswürdigkeiten Nordböhmen
Burgen und Schlösser gehören zur DNA Tschechiens wie Gulasch und Knödel. Fast 3.000 prächtige Adelssitze gibt es im ganzen Land. Auch durch Nordböhmen reist man wie im Märchen und verliebt sich in die trutzigen Silhouetten, die auf Felsen und Hügeln thronen. Die Schönheitskur-Welle rollt, denn der Zustand der meisten historischen Baujuwele war nach den Sozialismusjahren katastrophal. Nun aber atmen viele wieder die Pracht und Noblesse altösterreichischer Vergangenheit – Böhmen gehörte von 1527 bis zum Jahre 1918 zum ausgedehnten Habsburger Imperium.
Eine zauberhafte Sehenswürdigkeit Nordböhmens ist Schloss Hrubá Skála im Böhmischen Paradies. Man sagt, hier oben auf dem Sandsteinfelsen genießen Sie eine der schönsten Aussichten der Tschechischen Republik. Austesten! Das Schmuckstück aus dem 14. Jahrhundert ist zudem perfekter Ausgangspunkt für Ausflüge ins Felsenlabyrinth. Ein weiteres Traum-Objekt finden Sie in Nové Město nad Metují. Das hiesige Barockschloss wurde mit viel Liebe saniert, technisch auf den neuesten Stand gebracht und bekam obendrein eine außergewöhnliche Aufpebbelung durch tschechische Künstler. Sie kleideten die renovierten Gemächer in den unterschiedlichsten Stilen ein, von Jugendstil über Art Deco und Kubismus bis Funktionalismus. Auch im Garten mal genauer hinschauen. Die drollige Population der Gartenzwerge ist ein historischer Augenzwinkerer: Sie entpuppen sich als kecke Karikaturen des ehemaligen Schlossherrn und seiner Dienerschaft.
Schlossromantik und böhmische Bierkultur
Bei so viel Schlossmagie – warum nicht mal selbst in einem übernachten? Spar mit! Reisen hat ein altehrwürdiges Schmuckstück aus dem 16. Jahrhundert für Sie gefunden: Schloss Svijany. 2013 wurde das renovierungsbedürftige Gebäude von der Brauerei Svijany gekauft und schmuck herausgeputzt. Da es sich obendrein an archäologisch spektakulärer Stätte befindet (seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier prähistorische Siedlungen und Grabstätten ausgebuddelt), gibt es eine Ausstellung darüber. Ihr Spar mit!-Hotel befindet sich direkt neben dem Museum, nur etwa 50 Meter entfernt liegt die Brauerei Svijany. Genießen Sie die Behaglichkeit historischen Charmes, die Freuden stylisch-modernen Komforts und die herrlich grüne Umgebung. Und natürlich: Bier von hier. Eine Verkostung mit sechs verschiedenen Biersorten und Vesperbrett mit böhmischen Wurstspezialitäten ist ebenso inklusive wie Abendmenüs, der Eintritt ins Schloss Svijany und in die archäologische Ausstellung. Über das Mitbringsel brauchen Sie sich auch keine Gedanken machen. Spar mit!- Gäste erhalten eine originelle 2-Liter-Bierdose und böhmische Minibrezeln als Abschiedsgeschenk mit nach Hause.
Welche Orte liegen in Nordböhmen?
Nordböhmen erstreckt sich entlang der tschechisch-sächsischen Grenze am Erzgebirge über die Böhmische Schweiz des Elbsandsteingebirges bis zum Isergebirge. Zu den größten und bekanntesten Orten gehören Děčín an der Elbe in der Böhmischen Schweiz, Hrádek nad Nisou, Liberec am Fuße des Isergebirges, der Kurort Teplice am südlichen Fuß des Erzgebirges und Ústí nad Labem.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Nordböhmen?
In Nordböhmen gibt es unzählige stolze Burgen und märchenhafte Schlösser. Auch das nationalsozialistische Konzentrationslager Theresienstadt kann besichtigt werden – als Gedenkstätte ist es die einzige ihrer Art in Tschechien. Wer mit Kindern reist, kann sich auf den IQ Park in Liberec, die Zoos in Liberec, Ústí nad Labem und Děčín, das archäologische Freilichtmuseum Březno u Loun und das „Glückliche Land“ (tsch. Šťastná země) in Radvánovice freuen. Letzterer ist der größte Naturvergnügungspark Tschechiens und bietet großartige Spiel- und Spaßattraktionen, zum Beispiel eine hölzerne Burg, ein Zwergendorf und einen Erlebnis-Geopark mit interaktiven Elementen. In den Ferien ist das Programm hier täglich prall gefüllt. Wer gern am Wasser ist: Da sind der Mácha-See, Milada-See oder Kamencové-See beliebte Erfrischungsziele. Und unbedingt eine Bootsfahrt durch die Klammen des Flusses Kamenice mitmachen – idyllisch, witzig kommentiert und voller fantastischer Szenerien.
Wofür ist Nordböhmen bekannt?
Der nordböhmische Stolz ist der Nationalpark Böhmische Schweiz. Eine Welt voller Naturwunder, darunter die Felsenbrücke Prebischtor, Tafelberge, Sandsteintürme, tiefe Schluchten und Felsburgen. Wer gerne wandert, wird ebenso im Lausitzer Gebirge, Isergebirge oder Böhmischen Paradies ein perfektes Urlaubsziel finden. Doch nicht nur für seine Naturschönheiten ist Nordböhmen weltweit bekannt. Auch die Glasmacherkunst ist unzertrennlich mit der Geschichte der Region verbunden. Die Tradition der Herstellung weihnachtlicher Glasperlen bekam sogar den Titel des UNESCO-Weltkulturerbes.
Welche Hotels sind empfehlenswert in Nordböhmen?
Ob das familiäre 4-Sterne-Hotel Vyprez in Decin, das Designhotel Pytloun Grand Hotel Imperial mit typischer Art-déco-Fassade und futuristischer Inneneinrichtung oder das historische Schlosshotel Svijany – in den schicken Spar mit!-Hotels werden Sie vom ersten Kaffee am Morgen bis zum Schlummertrunk mit aller Herzlichkeit verwöhnt.
Südböhmen
Schlösser, Burgen und Teiche in Südböhmen
Die tschechische Grenze zu Deutschland und Österreich bietet Natur satt: im Westen den Böhmerwald, im Süden den Plansker Wald und das Gratzener Bergland (Novohradské Hory), im Südosten "Tschechisches Kanada". Prägend für die Landschaft Südböhmens ist die Teichwirtschaft. Kein Zufall also, dass man hier den größten See Tschechiens finden kann: den Rozmberk mit einer Fläche von 489 Hektar.
Dem Urlauber bieten sich hier ideale Sport-Bedingungen. Zum Beispiel Kanufahren, da Südböhmen von Flüssen durchzogen ist (Moldau, Maltsch, Wottava, Luschnitz). Zahlreiche Stauseen (Lipno, Orlík, Rímov) und Talsperren (Hnevkovice) ergänzen das Wasserangebot.
Auch mit Kulturschätzen kann Südböhmen aufwarten - reiches Erbe der alten Adelsgeschlechter dieser Gegend. Zwei der bekanntesten, Rosenberger und Schwarzenberger, begegnen Ihnen in vielen Schlössern und Burgen. Keinesfalls verpassen sollten sie die Zisterzienserklöster Zlatá Koruna und Vyssí Brod mit ihren zauberhaften Wanddekorationen. Nicht umsonst zählen sie zu den tschechischen Kulturdenkmalen.
Auch die Städte sind echte Perlen. Krumau etwa, mit Schloss und Schiele- Art-Zentrum. Einen Besuch wert sind aber auch Neuhaus (Jindrichuv Hradec), der Kurort Wittingau (Trebon) mit Schloss und Gruft der Familie Schwarzenberg. Oder die Häuser in Slavonice, wo man prachtvolle Fassaden und einzigartige Gewölbe bewundern kann. Doch auch die Dörfer sind wahre Schatzkästlein: der südböhmische "Bauernbarock" ist einfach hinreißend.
Ceská Lípa
Ceská Lípa (Böhmisch Leipa) liegt etwa 65 Kilometer nördlich von Prag, am Fluß Ploucnice, und hat rund 37.000 Einwohner. Eine kleine Siedlung namens Lipá entstand im 13. Jahrhundert um die Wasserburg Lipý und ist mit der Adelsfamilie Ronow (als Ronowitzer bekannt) fest verbunden. Die ältesten Privilegien der Stadt stammen von 1381, die Blütezeit datiert auf die Wende des 14. zum 15. Jahrhundert. Später ließ Albrecht von Wallenstein hier eine Schule und ein Kloster erbauen. Um weiteren Aufschwung machte sich die Familie Kaunitz verdient. Leider stand die Stadt am Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts mehrmals in Flammen und wurde schwer beschädigt.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts bekannte sich die Mehrheit der Einwohner zur deutschen Nationalität und unterstützte Bemühungen, die Stadt in Deutsch Leipa umzubenennen. In den 1950er-Jahren entwickelte sich in der Region die Uranindustrie. Seit den 1990er-Jahren geht die wirtschaftliche Bedeutung des Uranabbaus zurück. Das historische Zentrum wurde mittlerweile umfassend renoviert und verlockt dazu, hier einen Urlaub zu verbringen. Ein großes Plus ist die herrliche Natur ringsum und die relative Nähe zum Nationalpark Böhmische Schweiz.
Nový Bor
Nový Bor liegt am Fuß des Lausitzer Gebirges. Mit rund 13.000 Einwohnern ist es nicht gerade der Nabel der Welt, aber dennoch bekannt. Denn das Örtchen gilt als Synonym für die Glasherstellung. Am Anfang des 18. Jahrhunderts herrschte hier das Adelsgeschlecht Kinsky, dank ihm gewann die frühere Siedlung 1757 die Stadtrechte. Eine strategische Lage auf dem Weg ins Deutsche Reich war ideal für Handel und zahlreiche Manufakturen.
Nový Bor wurde mit der Zeit ein wichtiges Zentrum der Glasherstellung und die wunderschönen Produkte erlangten einen glänzenden Ruf auch über die böhmische Grenze hinaus. 1930 wurden in Nový Bor über 60 Firmen registriert, die Glas verarbeiteten. Die goldenen Zeiten sind zwar vorbei, in der Stadt wird jedoch weiter produziert. Schon mal von "Crystalex" gehört? Bestimmt. Wer keine Ahnung hat, sollte unbedingt ein Glasmuseum besuchen. In Nový Bor werden auch die jungen, zukünftigen Glasbläser herangebildet.
Bewundern kann man außerdem die Barockkirche Mariä Himmelfahrt mit ihrem 60 Meter hohen Turm. Im Kircheninneren findet sich eine Orgel, die früher in der St. Karel Boromejský Kirche in Prag beheimatet war. Stolz sind die Einwohner Nový Bors auch auf den Waldfriedhof inmitten schattiger Bäume.
Ústí nad Labem
Die Elbstadt mit den vielen Überraschungen
Siebzig Meter hoch ragt der Stahlpfeiler über der Elbe auf. Monströse Seile tragen die 170-Meter-Fahrbahn, die den Fluss überspannt. Die Meisten, die zum ersten Mal nach Ústí nad Labem kommen, staunen über die moderne Brücke. Sie wurde 1998 gebaut und von einem internationalen Magazin zu den zehn schönsten 90er-Jahre-Bauten der Welt gekürt. Wenn man von der Brücke aus 15 Minuten an der Elbe entlangschlendert, sieht man schon das nächste Superlativ: den schiefen Turm von Aussig (so der deutsche Name der Stadt). Der Kirchturm der Mariä-Himmelfahrt-Kirche ist mehr als zwei Meter aus der Senkrechten „gekippt“ – durch die Bombenangriffe 1945. Damit reiht er sich in Europa gleich hinter den Schiefen Turm von Pisa ein. Aber keine Sorge: Umfallen kann der Turm nicht, er wurde stabilisiert.
Grüne Flusslandschaft
Ústí nad Labem hat eine lange, wechselhafte Geschichte. Die Stadt gehörte bis Ende des zweiten Weltkrieges zum Sudetenland – die Einwohner von Aussig waren vorwiegend Deutsche. Nach dem Krieg entwickelte sich Ústí nad Labem von einer Industriestadt zu einem Kultur-, Sport- und Handelszentrum und hat heute 93.000 Einwohner. Der relativ komplizierte Name leitet sich vom alttschechischen Wort „ustie“ ab, das „Mündung“ bedeutet und wahrscheinlich die Mündung der Bilina in die Elbe meinte. Die Elbe heißt in Tschechien Labe. Die grüne Flusslandschaft lässt sich zu Fuß, mit Schiff oder Seilbahn bereisen und bietet wunderbare Naturerlebnisse. Hier gibt’s Weinhänge und Vulkankegel, die romantische Burgruine Schreckenstein oder den herrlichen Vaňovský-Wasserfall.
Flüssige „Bierrente“
Einer der berühmtesten „Einwohner“ der Stadt ist ein stolzer tannengrüner Hirsch: Er ist das Logo der weltberühmten (Kern)-Seifenmarke „Jelen“ (zu Deutsch „Hirsch“). Der Hersteller Schicht hat seine Wurzeln in Ústí nad Labem – und wurde später zum Weltkonzern Unilever. Auf der Einkaufsmeile Masarykova gibt’s einen Laden voller Hirsch-Produkte. Der berühmteste Tscheche, gleich nach Karel Gott, ist aber wahrscheinlich Einwohner Viktor Cibich. Sein Gesicht ziert das Etikett des Březňák-Biers. Die Fotorechte trat er übrigens für eine lebenslange „Rente“ von 30 Bier pro Woche an die Brauerei ab… Na dann: Na zdraví!
Botanischer Garten - Liberez (Tschechien)
Botanischer Garten Liberec: Pflanzen aus aller Welt
Der botanische Garten in Liberec ist der älteste Tschechiens. 1893 kaufte der Reichenberger Verein der Naturfreunde das Grundstück, um einen botanischen Garten zu errichten. Am Anfang war es eine Blumenzucht, während des Ersten Weltkrieges glich das Gelände eher einem Gemüsefeld. Der Wandel kam in den 1950-er Jahren. Mittlerweile werden hier wertvolle exotische Pflanzen gehegt und gepflegt. Gerade im Winter Inseln zum Aufwärmen, Staunen und Träumen.
Der Liberecer botanische Garten gliedert sich in drei Teile: Gewächshäuser, Außenflächen und Zucht. Es gibt zehn Glashäuser mit verschiedenen botanischen Themen wie Vorzeit, Orchideen, große Kakteen oder fleischfressende Pflanzen. Die Schau im Freien wurde an das Klima angepasst, es dominiert hier das große Alpinum. Die Zucht ist für Besucher nicht zugänglich.
Außenbereich
- Rosarium
- großes Alpinum mit kleinen Seen und Wasserfällen
- Orient-Garten
- Nassgalle-Pflanzen – System von 73 Bassins mit mehr als hundert Pflanzen
Glashäuser
- zwei Pavillons mit Meeresaquarien
- Pavillon Australis –- Exposition der australischen Flora
- Pavillon fleischfressender Pflanzen
- Pavillon Neotropis - Pflanzen aus den Tropen Amerikas (riesige Seerose Viktorie královská, die der tschechische Botaniker Tadeáš Haenke z Chřibské entdeckte)
- Kakteen-Pavillon
- Pavillon Paleotropis – Tropen Asiens und Afrikas
- Pavillon Pravěk – Farnkräuter, Schachtelhalme
- Pavillon Květnice – z. B. Kamelien von 200 Jahre, Kakteen und Sukulenten
- Pavillon Afrika und Madagaskar – Wüsten, Halbwüsten, Bonsais, Orchideen
- Seerosen-Pavillon
Es gäbe viel Faszinierendes, Aussergewöhnliches und Erstaunliches zu erzählen. Liberecer BoGa-Fans empfehlen immer das Tropenhaus. Ein fantastischste Schaufenster gefüllt mit wunderschönen Orchideen, atemberaubenden Ingwerblüten und exotischen Lilien, mit einer großartigen Sammlung Kakteen und unzähligen kostbaren Pflanzen. Der Zugang in den Gartenkomplex ist als ein Großaquarium-Glastunnel eingerichtet. Fische über dem Kopf und Kakteen mit Kopf runter - viel Freude im Garten der Vielfalt. Pflanzen aus aller Welt
Adresse Botanischer Garten
Purkyňova 630/1, 460 01 Liberec, Tschechien
Öffnungszeiten Botanischer Garten
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier
Glashütte Ajeto - Nový Bor (Tschechien)
Glashütte Ajeto: Die Kunstfertigkeit der tschechischen Glasbläser
Wundersachöne Sammlung von Kunsthandwerk, Gebrauchsgegenständen und modernem Glas: Die Besucher können in Lindava den Glasmachern über die Schulter schauen und sogar selbst Glas blasen und versuchen, eine schöne Vase zu schaffen.
Die Glasherstellung hat in dieser Region eine lange Tradition. Nur etwa 10 Kilometer von Nový Bor, dem weltberühmten Zentrum der Glasherstellung, entstand 1992 - 1994 eine neue Produktionsstätte. Einen entscheidenden Einfluss auf deren Entwicklung hatte die Begegnung des Glasmachers Petr Novotný mit dem Designer und Architekten Borek Sípek. Sie trafen sich 1982 in der Glashütte in Nový Bor und legten mit ihrer Begeisterung für Glaskunst das Fundament für eine langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit. So schufen sie 1989 gemeinsam mit dem Glastechnologen Libor Fafala die ersten Glaskunstwerke, damals noch in angemieteten Glashütten in der Region.
1992 begannen die Bauarbeiten in Lindava (deutsch: Lindenau) und am 28. Oktober 1994 wurde in der neuen Manufaktur das erste Meisterstück aus Glas hergestellt. Seitdem ist die Glashütte Ajeto der Platz, wo sich berühmte Glasmacher, Architekten und Künstler treffen. Möchten Sie die Glasbläserei selbst ausprobieren? Hier haben Sie mit Unterstützung eines Glasbläsermeisters dazu die Gelegenheit.
Nach derlei Mühe braucht man gewiss leckere Stärkung. Gleich neben der Glashütte wurde eine alte Scheune in eine urige Stube verwandelt. Hier kann man bei deftigen Gerichten gleich noch Glaskunst bewundern.
Adresse Glasbläserei Ajeto Nový Bor
T. G. Masaryka 805, 473 01 Nový Bor
Öffnungszeiten Glasbläserei Ajeto Nový Bor
April - September: Montag - Freitag 9.00 - 13.00 Uhr
Oktober - März: Montag - Freitag 7.00 - 13.00 Uhr
Schifffahrt nach Hrensko
Leinen los! Bei dieser Mini-Kreuzfahrt durchstreifen Sie einen echten Mythos - die Böhmische Schweiz. Es geht vorbei an berühmten Felsformationen, samtig grünen Wäldern und der unberührten Natur des Nationalparks Böhmische Schweiz. In gemächlichem Tempo fährt das Schiff von Decin nach Hrensko. Dort haben Sie mehrere Stunden Aufenthalt. Genug Zeit, um herrlich entspannt etwas zu essen oder zu trinken. Oder loszuwandern.
Aquapark Ceská Lípa (Böhmen)
Aquapark Ceská Lípa: Rutschen, abtauchen, entspannen
Das Schwimmbad befindet sich unweit des Sportareals und erfreut Wasserfans mit folgender Ausstattung:
- Hallenbad, Lazy River, Whirlpool
- Wasserrutsche und Toboggan
- Wellness-Bereich mit Sauna, Dampfbad, Fitnessraum und Liegewiese
- Kinderhallenbad, Planschbecken
- Massageliegen und Massagebecken
- Kulinarisches
- Fitnesszentrum
- Parkplatz
Adresse Aquapark Ceská Lípa
Barvířská 2690, Česká Lípa, 470 01, Tschechien
Öffnungszeiten Aquapark Ceská Lípa
Donnerstag - Montag 10.00 - 21.30 Uhr; Dienstag - Mittwoch 13.00 - 21.30 Uhr
Crystal Valley - Glaskunst in Böhmen
Crystal Valley: Im Tal des böhmischen Kristalls
Nichts hat Böhmen so berühmt gemacht wie sein Glas. Das handgefertigte Bleikristall mit seiner außergewöhnlichen Reinheit, Klarheit und Brillanz übertrumpfte erst die legendäre venezianische Murano-Produktion, wurde dann zum It-Piece europäischer Königshäuser, überstand schließlich die sozialistische Herrschaft und, unter schmerzlichen Verlusten, sogar die Billig-Konkurrenz aus Fernost. Bis heute sind exklusive Vasen und Pokale, geschliffene Kristallgläser und Riesenlüster aus Böhmen ein weltweit gefragtes Luxusgut. Einigen Glasfirmen und Familienbetriebe aus der Region rund um Liberec und Jablonec können Sie bei der Arbeit zuschauen.
Der Traum vom perfekten Glas ist so alt wie die Faszination für alles Schöne und Funkelnde. Klar und glänzend wie ein Bergkristall sollte es sein, modellierbar und veredelbar. In Böhmen, südlich von Prag, perfektionierten die Glasmeister ihre Kunst derart, dass sie in der Barockzeit (17. – 18. Jahrhundert) selbst die bis dato dominierende Murano-Produktion in den Schatten stellten. Böhmens Glashütten wurden zum wichtigsten Glas-Exporteur in ganz Europa. Sie belieferten Königshäupter wie Ludwig XV. und Kaiserin Maria Theresia und fertigten die prächtigsten Kronleuchter, Glaskaraffen, Schalen, Vasen und Weihnachtsschmuck. Der schmerzhafte Einbruch kam erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs. Asiens Billig-Blingbling flutete die Märkte und hunderte Manufakturen und Werkstätten um Liberec mussten schließen. Doch es war der Tourismus, der Böhmens Handwerk rettete und wieder aufleben ließ. Klasse fasziniert eben doch mehr als Masse. Zu den traditionellen Formen gesellte sich avantgardistisches Design, die Region rund um Liberec (Reichenberg) wurde zum „Crystal Valley“. Hereinspazieren ist ausdrücklich erwünscht: In Museen, Schauwerkstätten, Glashütten, Ateliers und Schulen zeigen Glasbläser ihr Handwerk live.
Schwärmen und Schauen
Bei Ajeto Glass im nordböhmischen Lindava nahe Liberec setzt Glasdesigner und Glasbläser Petr Novotný auf kleine Serien und ungewöhnliche Formen. Auch Ex-Präsident Bill Clinton und Stones-Sänger Mick Jagger haben exklusive Ajeto-Objekte in ihren Sammlungen, ebenso wie Spitzensportler und Kultur-Preisträger. Geöffnet ist für alle. Wer beim Zuschauen Lust bekommt, darf sich gern selbst an der Glaspfeife ausprobieren.
Als „Glas der Könige" gelten die Gläser, Vasen, Schalen und Pokale der Glasmanufaktur Moser, 1857 in Karlsbad (Karlovy Vary) gegründet und bis heute eine der bekanntesten Glas-Manufakturen des Landes. Tschechiens Präsident verschenkt sie bei Staatsbesuchen, Hollywoodstars und Königshäuser ordern gern. Tägliche Führungen sind möglich.
Die älteste Glasmanufaktur Mitteleuropas können Sie in Harrachov besuchen: Novosad und Sohn. Auch sie kann besichtigt werden. Wie ein feuerspeiendes Ungeheuer steht der Tonofen inmitten der Fabrikhalle.
Als modernste Glashütte Europas gilt Bomma in Světlá nad Sázavou. Hier trifft klassisches Handwerk auf computergesteuerte Glasschneide- und Schleifmaschinen. „Bomma“ arbeitet mit vielen bedeutenden tschechischen und ausländischen Glas-Designern zusammen und exportiert weltweit. Besuche sind nach Anmeldung möglich.
Individuelles Design, das keine Preisgrenze kennt, sind die Spezialität von Preciosa Lightning in Kamenický Šenov. Die riesigen Lichtobjekte und Installationen schmücken die Paläste und Nobelhotels dieser Welt, rund 90 Prozent sind exklusive Exportware. Seit 2015 wird auch jedem Sieger der Tour de France ein Kristallpokal aus dem Hause Preciosa überreicht.
Den schönsten Überblick über all die unterschiedlichen Kostbarkeiten erhalten Sie im Museum für Glas und Bijouterie in Jablonec nad Nisou (Gablonz an der Neiße). Einige Ausstellungsstücke sind fast dreitausend Jahre alt. Es entzückt auch mit der weltweit größten Sammlung gläserner Weihnachtsdekorationen – mit über 15.000 Einzelstücken aus historischen wie zeitgenössischen Produktionen.
Immaterielles Weltkulturerbe
2023 wurde die Tradition der manuellen Glasherstellung in den Stand des immateriellen Kulturerbes der Menschheit erhoben. Die UNESCO würdigte explizit Tschechiens Sonderstellung, da die gesamte Produktion von Hand erledigt wird.
Glanz oder gar nicht – besuchen Sie die Meister dieses Metiers und erleben die wahren Mannigfaltigkeit des Glaskunstwerks.
Der Böhmerwald in Tschechien
Wildnis: Die Herrlichkeit des Böhmerwaldes
Früher lebten die Menschen hier vom Wald. Sie brannten Holzkohle, betrieben Bergbau, stellten Glas her. Reich wurden sie nicht. Der Böhmerwald war immer dünn besiedelt. Bemerkenswert ist bis heute die Fülle naturbelassener Waldgebiete.
Šumava, dichter Wald, so der slawische Name für den Böhmerwald. Mehr als vierzig Jahre lang durfte die grenznahe Gegend kein Besucher betreten - militärisches Sperrgebiet. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs erhielt das Gelände, nun als Sumava-Nationalpark, einen neuen Schutzstatus. In grüner Co-Existenz mit dem benachbarten Nationalpark Bayerischer Wald bildet er sogar das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas, wird seit 1991 als Biosphärenreservat durch die UNESCO geschützt.
Geburt der Moldau
Seine Mächtigkeit verdankt der Böhmerwald dem natürlichen Lauf der Dinge - in weiten Bereichen bleibt die Natur wieder sich selbst überlassen. Hundertjährige und noch Ältere stehen dicht und hoch beieinander: Buchen, Fichten, Tannen. Ausgedehnte Hochmoore und Gletscherseen schaffen Magie. Ach, und schauen Sie mal, wer da durchs Unterholz huscht: Luchs, Elch, Rothirsch, Siebenschläfer und Haselmaus sind hier gern zuhause. Eine gute Quellstätte ist es obendrein. Im Böhmerwald entspringen mehrere Flüsse, darunter die Mutter aller tschechischen Flüsse: Vltava, die Moldau.
Zu Land, zu Luft und auf dem Wasser
Man muss den Kopf oft weit in den Nacken lehnen. In Kubova Huf führt ein vier Kilometer langer Rundweg durch den Urwald Boubínský prales und zeigt, wie es früher hier aussah. 400 Jahre alte Bäume, fast 50 Meter hoch. Alle, die lieber herabschauen, sollten nach Lipno gehen. Auf 675 Metern führt ein Pfad barrierefrei durch die Baumwipfel. Wer gern in die Pedale tritt, kann märchenhafte Naturparadiese und fast vergessene Kulturdenkmäler entdecken. Es gibt Tiererlebnispfade, Führungen durch die Moore, Tourenwanderungen. Wasserbegeisterte reisen zum Lipno-Stausee und unternehmen Kanutouren auf der Moldau und Otava. Etwas rauer, wegen der Granitblöcke im Wasser, dafür aber romantischer, ist die Vydra zwischen Antýgl und Cenkova pila. Im Winter sind die Skigebiete um Špicák und Lipno erste Wahl; ihre Abfahrten und Loipen können mit denen in den Alpen mithalten - sind aber immer noch günstiger.
Seelen-Dichter: Adalbert Stifter
Bei so viel Sport und Natur ist zwischendurch etwas Kultur durchaus erfrischend. Das Zisterzienserkloster in Vyšši Brod sollte man gesehen haben. Oder die Burg Rožmberk. Der österreichische Maler und Dichter Adalbert Stifter hat ihren Gründern zwei seiner Erzählungen gewidmet. Keiner beschrieb die Landschaft so innig wie er. Geht einem aber auch selbst so: Man wird hier poetisch. Kein Wunder, inmitten einsamer Wälder, verwunschener Seen, Steinmeere, Moore, Findlinge ...