Loket in Tschechien: Ein Kunstwerk der Natur und des Menschen

Eine der romantischsten Städte in Westböhmen, eingebettet in eine bezaubernde Hügellandschaft. Loket (deutsch: Ellenbogen) liegt 13 Kilometer südwestlich vom weltberühmten Kurort Karlovy Vary (deutsch: Karlsbad), am Rande des Naturschutzgebiets "Kaiserwald", liebevoll vom Fluss Eger umschlungen.

Der historische Stadtkern mit architektonisch wertvollen alten Häusern steht unter Denkmalschutz.

Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1234. Sie war eine wichtige Grenzfestung und auch ein bedeutender Ort für viele große Persönlichkeiten. Hier nur zwei Beispiele: Karl VI. verweilte auf der Burg Loket, als er bei einer Jagd im heutigen Kaiserwald eine heiße Quelle entdeckte. Der Sage nach entstand so der Kurort Karlsbad. Auch J. W. Goethe besuchte gerne Loket und feierte hier sogar mit seiner heimlichen Liebe Ulrike von Levetzow seinen 74. Geburstag. Und so beschrieb er einen von seinen Besuchen: "Heute waren wir in Ellenbogen, das über alle Beschreibungen schön liegt und sich als ein landschaftliches Kunstwerk von allen Seiten betrachten läßt."

Die Burg: Die imposante gotische Burg Loket wurde im 3. Viertel des 12. Jahrhunderts vom Tschechischen König Vladislav II. gegründet. Im 15. und 16. Jahrhundert war sie im Besitz von Kaiser Sigismund und Graf Schlick, die auf der Burg umfangreiche Renovierungen vornahmen. Von 1822 bis 1947 wurde die Burg vor allem als Gefängnis genutzt. Heute kann man hier neben den ehemaligen Kerkern auch eine interessante Porzellansammlung und die wertvolle Rotunde besichtigen.

Die St. Wenzelskirche: Das barocke Gotteshaus wurde 1734 anstelle einer spätgotischen, 1725 ausgebrannten Kirche gebaut. Die Projekte stammen vom Architekten Wolfgang Braunbocks. Dieser eher einfache Bau verbirgt wertvolles Interieur, insbesondere den Hauptaltar.

Svatosské Felsen: Etwa 7 Kilometer von Loket entfernt findet man in einem romantischen Tal eine Gruppe massiver Felsentürme, auch Hans-Heiling-Felsen genannt. Diese Formation aus Granit steht bereits seit 1933 unter Naturschutz. Auf diesen Ort bezieht sich eine traurige Sage in Tschechien: Die Steintürme sollen einen versteinerten Hochzeitszug und ein Schlossgebäude darstellen.

Unter den Kostbarkeiten Westböhmens ist die mächtige Burg Loket (tsch. Hrad Loket) ein Prachtexemplar. Sie erhebt sich hoch auf einem Felsvorsprung in einer markanten Schleife des Flusses Eger (Ohře). Von oben bietet sich ein wunderschöner Blick in die Umgebung. Aber man sollte auch hinein. Im Innern beeindrucken eine Porzellanausstellung, das vierstöckige Gefängnis, prächtige Säle und Sammlungen des ehemaligen Stadtmuseums. Außerdem finden regelmäßig Jahrmärkte, Ritterturniere und Weinfeste statt. Und siehe da: 007 und Goethe waren auch schon da.

Nur 15 Kilometer von Karlsbad entfernt empfängt Sie pures Mittelalter. Wie aus dem Bilderbuch strahlt das malerische Städtchen Loket mit seiner prächtigen Burg. Die gesamte historische Altstadt steht unter Denkmalschutz und wird wegen ihres perfekten mittelalterlichen Charmes oft mit dem deutschen Tourismusmagneten Rothenburg ob der Tauber verglichen. Der Name Loket – übersetzt Ellenbogen – passt perfekt. Direkt unter der Festung schlängelt sich der Fluss Eger um den Felsen, ähnlich einem gebeugten Arm. Somit ist sie von drei Seiten durch Wasser geschützt. Diesen strategisch genialen Wohnsitz wussten Könige und gut betuchte Herrschaften sehr zu schätzen. So war sie ein Lieblingsrefugium des römischen Kaisers und böhmischen Königs Karl IV., im 18. Jahrhundert wurde sie zum Staatsgefängnis umgebaut. Das prächtige gotische Antlitz erhielt die Burg im 14. Jahrhundert – und so bezaubert sie bis heute.

Vom Keller bis zum höchsten Zimmer des Turms, überall gibt es etwas Spannendes zu entdecken. Einzigartig ist die reiche Porzellansammlung aus dem 19. und 20. Jahrhundert, ebenso erstaunlich sind das Waffenmuseum und das ehemalige Stadtgefängnis. Über mehrere Stockwerke erstrecken sich die rauen, kalten Arrestzellen. Nichts für schwache Nerven: Die berüchtigte Folterkammer mit ihren lebensgroßen Figuren präsentiert sich so anschaulich, dass kleine Kinder lieber nicht hinein sollten. Weitaus angenehmere Kulissen sind da die Prunk-Gemächer. Es gibt sogar eine alte Apotheke und einen Meteoriten zu sehen. Dieser 100 Kilo-Koloss soll 1422 im Innenhof eingeschlagen sein. Ein derart erstaunliches Naturereignis weckte auch das Interesse Johann Wolfgang von Goethes, der den außerirdischen Gesteinsbrocken mehrmals besuchte. Loket fand er „über alle Beschreibungen schön“, „ein landschaftliches Kunstwerk“. Als der Dichterfürst 1823 anreiste, kam er in Begleitung der blutjungen Ulrike von Levetzow. Seinen Heiratsantrag nahm sie nicht an, aber feierte mit ihm im „Hotel zum weißen Ross“ seinen 74. Geburtstag. Ein Bild davon ist auf der Burg ausgestellt, an der Fassade des Hotels prangt unübersehbar das riesige Goethe-Zitat.

Loket muss sich gar nicht noch mehr in Schale werfen, doch einige Termine im Jahr sind ein doppeltes Fest. Jedes zweite Augustwochenende findet auf der Burg ein rauschendes Mittelalter-Spektakel statt: mit Ritterturnieren zu Pferd, Tänzerinnen, gotischer Musik sowie mit einem Festumzug der Herrscher und Burggrafen. Das erste Oktoberwochenende gehört dem Weinlesefest mit Folkloremusik und Tanz und am zweiten Adventswochenende verwandelt sich die Burg in eine Märchenwelt aus Krippen, Lichtern, geschmückten Büdchen und festlicher Musik.

Für Film und Fernsehen ist diese authentische Szenerie ebenfalls ein Geschenk. So diente die Innenstadt als Kulisse der Heimatstadt Paul Bäumers in der Verfilmung von „Im Westen nichts Neues“ (1979). Noch berühmter war das 007-Team. Burg, Marktplatz und so mancher Loket-Einwohner bekamen ihren kleinen Auftritt im James Bond-Kinofilm „Casino Royale“ (2006, mit Daniel Craig und Eva Green). Die Hauptrolle im echten Loket-Leben spielt aber die Burg. Tauchen Sie ein in die romantische Magie des Mittelalters!

In Karlsbad, 13 Kilometer von Loket entfernt, wo sich schon die Tradition des Kurens in die Bürger verinnerlicht hat. Schon im 18. Jahrhundert reiste man - vornehmlich der Adel - hierher, um sich zu erholen. Dabei wurde in den Kolonnaden die typische Erfrischung eingenommen: hiesiges Heilwasser. Das sprudelt in Karlsbad aus gleich 13 Quellen. Fast zeitgleich entstanden auch passende Trinkgefäße dazu, sogenannte Sprudelbecher. Filigrane, kunstvolle Porzellantrinkbecher, die man im Anschluss an die Kur mit nach Hause nehmen kann.

Ein sehr schönes Naturfreibad in Tschechien, in dem Sie auf einem Rasen- und Sandstrand Sonne tanken und Ihre Kinder sich im Wasser richtig austoben können. Zum Erlebnisbad gehören mehrere Wasserrutschen, Planschbecken, ein schwimmender Eisberg, Tretboote, Hüpfburg, Kinderspielplatz, Minigolfbahn, Beachvolleyball-Feld und weitere Attraktionen. Sauberes Wasser ist hier garantiert. Alle 14 Tage wird streng kontrolliert.