Wenn wir nicht in 5 Minuten angerufen haben, schenken wir Ihnen einen 20-Euro-Reisegutschein. Bis gleich am Telefon!
Urlaub in Duisburg: Zebras und sechs Seen
Für die Einwohner Duisburgs in Nordrhein-Westfalen ist der Himmel immer blau-weiß, genauso wie die Zebras des MSV. Die Zebras sind natürlich die Fans vom Meidericher Spielverein 02 e.V., aber echte Zebras kennen die Duisburger auch sehr gut.
Duisburg
Donnerlüttchen: Duisburgs überraschende Seiten
Natur, Wasser, Erholung und moderne Architektur – Sie haben auch gleich an Duisburg gedacht, oder? Okay, vielleicht braucht die Kunde vom grünen, coolen Pott einen etwas längeren Atem. Doch seit der britische „Guardian“ den Landschaftspark Duisburg-Nord zu einer der 10 schönsten Großstadtoasen weltweit kürte, ist der Ritterschlag vollzogen. In der fünftgrößten Stadt des Ruhrgebiets können Sie fast alles – eine Achterbahn zu Fuß entlanglaufen, Hochöfen besteigen und durch den größten Binnenhafen Europas schippern. Tatort-Raubein Schimanski ermittelt zwar nicht mehr, aber auch diese Legende lebt weiter.
Es waren einmal 150 Steinkohlezechen, die machten das Ruhrgebiet nicht schöner, aber reicher. Sie gaben Arbeit und verbanden viele kleine Städte zum größten Industrierevier in Deutschland. Ende der 1960er Jahren war Schicht im Schacht. Zu teuer die ganze Förderei. Heute genießen die gewaltigen Stahlriesen ein zweites Leben: Maschinenparks und Fördertürme wurden zu Museen oder Kunst- und Eventarenen, stillgelegte Bahntrassen zu Radwegen, Kläranlagen zu Goldfischbecken. Duisburg hatte es nie leicht – aber was sie draus gemacht haben, ist doppelt verneigenswert. Erleben Sie einzigartige Industriekultur und vielleicht den verrücktesten Tauchgang Ihres Lebens.
Landschaftspark Duisburg-Nord: Abenteuer Industriekultur
Früher schwitzten hier die Kumpel am Hochofen. Heute fragt man sich im Landschaftspark Duisburg-Nord, inmitten dieser gigantischen Kulisse aus Eisen, Beton und Stahl, wie der Mensch sich solche Konstruktionen nur ausdenken konnte. Irre. Das stillgelegte Eisenhüttenwerk der Firma Thyssen mit seinen riesigen Hochofentürmen und Maschinenhallen bietet eine furiose Vorstellung. Auch ohne Schweiß und Dreck und Kohle. Infotafeln berichten vom Handwerk des Hüttenwerks, vom Schweißen und Roheisen. Als absoluter Höhepunkt wartet die Besteigung des Hochofens 5. Über diverse Treppengestänge gelangen die Besucher ins Innere des Stahlkolosses und schauen direkt in den Schlund des einst bis zu 2.000 Grad heißen Gießortes. Einige Etagen höher belohnt der Ausblick von der Besucherplattform für alle Schnaufer. Ein wirklich gutes Timing wäre abends, und zwar jeden Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen: Dann taucht das Lichtkunstwerk des britischen Künstlers Jonathan Park das Hüttenwerk in ein Meer aus Licht und Farbe.
Kinder lieben im Park vor allem die Nachtlichtführungen mit Fackel und Stirnlampe, den Abenteuerspielplatz mit Riesenröhrenrutsche, die vielen Wiesen zum Toben und Kicken, Skater- und Mountainbikehalle und den großen Bauernhof mit echten Ziegen, Hühnern und Pferden.
Extremer geht immer. Der echte Adrenalinpeitscher heißt Hochseilgarten. Durch ein Gewirr aus Eisen und Stahlkonstruktionen klettert man über wackelige Brücken und Seilkonstruktionen bis in 50 Meter Höhe. Ein ähnliches Quantum Mumm braucht der Tauchgang im Gasometer. In einer Tiefe von 13 Metern wurde eine Unterwasserlandschaft der besonderen Art geschaffen – mit künstlichem Riff, Schiffs- und Autowracks und weiteren Kulissen. Lieber Kultur? Die Haupt-Spielstätten der Gigantenwelt, die Kraftzentrale, der Gebläsehallenkomplex und die Gießhalle bieten das ganze Jahr über spektakuläre Events wie Opern, OpenAir Kino und Konzerte aller Coleur. Möchte man den ganzen Rummel auf einmal, dann unbedingt zur „Extraschicht“ im Juni, der alljährlichen Langen Nacht der Industriekultur.
„Tiger & Turtle – Magic Mountain“: Achterbahn für Fußgänger
Tiger & Turtle, also Tiger und Schildkröte, klingt wie eine drollige Bezeichnung für Duisburgs Zoo. Doch hierbei handelt es sich um ein außergewöhnliches Kunstwerk: eine Achterbahn, auf der man herumlaufen kann. Mit knapp 220 Metern Länge und 349 Stufen ist der Stahlkoloss ein Mega-Hingucker und bietet jedem Besucher grandioseste Ausblicke – bei guter Sicht bis nach Düsseldorf.
Für den Begehungs-Akt sind zwei verschiedene Strecken möglich (der rechte Weg ist der steilere). Dabei durchläuft man einige Kurven und erklimmt kleine Hügel. Beim Looping endet das Erlebnis, dann geht es denselben Weg einfach wieder zurück. Wer mag, testet noch den zweiten Weg. Aber Achtung: Der Untergrund besteht durchgehend aus Gitterrostböden, man kann also weit in die Tiefe schauen. Wer nicht schwindelfrei ist, bleibt lieber am Boden. Dort ist das Erlebnis nicht minder beeindruckend, vor allem nachts. Zum Sonnenuntergang leuchtet die kuriose Skulptur der Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth mit 880 LEDs in den Nachthimmel. Das Beste: Die Achterbahn ist jederzeit frei zugänglich und kostenlos.
Hafenrundfahrt durch den größten Binnenhafen Europas
Rotterdam, Hamburg, …Duisburg. Ja, auch die Revierstadt hat einen Hafen der Superlative, und zwar den größten Binnenhafen der Welt. Er liegt direkt an der Mündung der Ruhr in den Rhein und ist bis heute ein wichtiger Knotenpunkt für die Logistikbranche. Diesem Kino könnte man ewig zuschauen: Containerschiffe, Lagerhallen, Kräne, Brücken, Frachtverladungen – alles in Bewegung. Vom Wasser aus sieht es nochmal verrückter aus. Die Weiße Flotte bietet großartige Hafenrundfahrten mit Live-Infos und allerlei Anekdoten. Dabei wird auch über „Das Echo des Poseidon“ berichtet. Die zehn Meter hohe Skulptur des Künstlers Markus Lüpertz steht auf der Mercatorinsel und begrüßt als monströser, vernarbter Kopf die ankommenden Schiffe bei ihrer Einfahrt in den Hafen.
Innenhafen Duisburg: das pralle Leben
Jetzt aber Zeit für eine Portion Glamour. Wer ausgehen will (pottdeutsch: „auf Trallafitti gehen“), trifft sich im Innenhafen. Der liegt nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt und bietet die ganze Palette des schönen Versackens – Hipster-Bars und Spitzenrestaurants, aber auch spannende Museen und Ausstellungen. An der Uferpromenade wird gearbeitet und gefeiert, hier funkeln teure Jachten vor moderner Architektur, operieren große Bau- und Technologiefirmen in stylishen Bürogebäuden, flanieren Models bei Fashionshows über die Bühne, residieren Banken und Agenturen. Das Flair wäre aber nicht so schön ohne all die nostalgischen Speichergrachten und Mühlen. Zuletzt wurde der Innenhafen mit dem spektakulären Erweiterungsbau des MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst ergänzt.
Die besten Museen Duisburgs: moderne Kunst und Skulpturen
So, Zeit für große Kunst. Das Museum Küppersmühle befindet sich in einer ehemaligen Mühle mit Getreidespeicher aus dem 19. Jahrhundert und ist mit seiner denkmalgeschützten Backsteinfassade bereits von außen ein Schmuckstück. Innen hütet es moderne Meisterwerke, vor allem die der Wunderknaben wilder deutscher Nachkriegskunst: Gerhard Richter, Jörg Immendorf, Anselm Kiefer.
Ein anderes architektonisches Juwel ist das Lehmbruck Museum. Als Zentrum für internationale Skulpturen zeigt es Plastiken und Malereien der Moderne und des Expressionismus. Käthe Kollwitz, Salvador Dali, René Magritte, Alberto Giacometti und Niki de Saint Phalle – alle Großen sind vertreten. Vor allem ist das Museum eine Hommage an Wilhelm Lehmbruck selbst. Sein Sohn, der renommierte Museumsarchitekt Manfred Lehmbruck, stellt auch seine expressionistischen Werke spektakulär aus.
Sechs-Seen-Platte: das größte Naherholungsgebiet Duisburgs
In Duisburg treffen nicht nur traditionsreiche Flüsse wie Rhein und Ruhr aufeinander, mit über 20 Seen und Kanälen zählt die Stadt zu den wasserreichsten Deutschlands. Wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt, im Süden, liegt Duisburgs größtes Naherholungsgebiet: die Sechs-Seen-Platte. Einst wurde hier Kies gefördert, heute bilden die südlichen Seen (Böllertsee, Wildförstersee und Haubachsee) ungestörte Rückzugsgebiete für Tier- und Pflanzenwelt. Die nördlichen Seen (Wambachsee, Masurensee und Wolfssee) sind beliebte Ausflugsseen. Ob Baden, Tretboot fahren, Stand-Up-Paddling, Radfahren, Spazieren gehen, Tiere beobachten, Grillen – alles ist nur 10 Minuten von der Duisburger Innenstadt entfernt möglich. Also nochmal Kofferlisten-Check: Badesachen nicht vergessen!
Zoo Duisburg: Delfine und Beuteltier-Wunder
Der Zoo Duisburg schreibt nicht nur Erfolgsgeschichten in der Koala- und Fossa-Zucht, sondern ist besonders für sein Delfinarium bekannt. Bei Schaufütterungen kann man zusehen, wie Tintenfische und Heringe durch die Luft fliegen und von den schlauen Tümmlern gefangen werden. Im Tropenhaus Rio Negro begegnet man mit etwas Glück Affen, Faultieren und Ameisenbären. Außerdem werden zahlreiche zoologische Raritäten wie Roloway-Meerkatzen, Nebelparder oder Wombats gehalten. Auf den beliebten Kindernachtsafaris können auch die sonst kaum sichtbaren Nachtschwärmer beobachtet werden.
Ruhrort: Schimanski forever
Duisburg und Schimanski – eine legendäre Kombination. 1981 ermittelte Götz George in der Rolle des kernigen, unkonventionellen Tatort-Kommissars Horst Schimanski zum ersten Mal in Duisburg. In 29 Folgen (inklusive zweier Kinofilme) tat er seinen Dienst in typischer Raubein-Manier. Wer mag, kann sich auf einer Schimanski-Tour zu den ehemaligen Drehorten führen lassen. Oder Sie laufen einfach selbst zur „Horst-Schimanski-Gasse“ im Stadtteil Ruhrort, an dessen Eingang eine Bronze-Büste an den Lokalhelden erinnert. Ruhrort war übrigens mal das „St. Pauli des Ruhrgebiets“, mit Rotlichtmilieu und über 120 Kneipen. Der Stadtteil galt noch bis in die 1960er Jahre als der reichste Stadtteil Deutschlands. Davon zeugen heute noch einige schöne Jugendstilvillen und liebevoll sanierte Häuser. Als die Kapitäne und Matrosen später ausblieben, wurde es beschaulicher.
Duisburg: bunt und bodenständig
Man könnte endlos weitererzählen. Duisburg ist einfach eine Stadt mit vielen Gesichtern: niederrheinisch und gemütlich im Duisburger Westen, industriell geprägt im Norden, herrlich grün im Süden und urban in der Innenstadt. Hier trifft Hochofen auf Hochkultur, Stahl auf ländliche Idylle und Zoo-Zebra auf kickende „Zebras“ (MSV). Und es gilt für alle Zeiten: Gemüse schmeckt am besten, wenn man es kurz vor dem Essen durch eine Currywurst ersetzt. Ach, oder gleich eine Mantaplatte.







