Eis, Sonne und Strand: Sommerurlaub in Italien
Nehmen Sie doch mal den Klassiker: Sommerurlaub in Italien. Hier genießen Sie tagsüber am Sandstrand die Sonne, sitzen abends im lauschigen Restaurant und entdecken jeden Tag ein Land voller Geschichte, Kunst und Mode.
Chioggia, Italien
Venedigs kleine, fischreiche Schwester
Das idyllische Fischerstädtchen Chioggia am südlichen Rand der Laguna Veneta: alles ist eine Nummer kleiner als bei der berühmten, großen Schwesterstadt. Oh, fresca pesce mio!
Vieles erinnert stark an die Touristenmetropole Venedig - von Kanälen durchzogen fließt auch hier Meerwasser durch die Hauptschlagadern der Stadt, lediglich die in Venedig gefürchteten Touristenströme tun dies nicht. Gondolieri gibt's hier trotzdem ein paar, die sind zwar weit günstiger als in Venedig, aber es ist ja auch nicht ganz so romantisch wie in der großen Schwesterstadt. Trotzdem: Venezianischer Flair in kleinem, lauschigem Rahmen, das Kann Chioggia sehr gut.
Der Löwe und die Katze
In Chioggia scheint das Dolce Vita keine romantische Utopie zu sein. Stolz sind die Menschen auf die Idylle ihrer Lagunenstadt und der Altstadt auf einer Insel mit ihren Palästen. Hinzu gesellen sich feinste Sandstrände, die locker mit denen der Karibik mithalten können. Noch ein Schmankerl: Der Corso del Popolo, die Hauptstraße, wird abends zur Flaniermeile. Autos werden dann komplett verbannt. Der Schriftsteller Curzio Malaparte nannte den Corso mal "Italiens größte Café-Terrasse". Und auf der zentralen Piazza Vigo hockt auf einer Säule, was schon Jahrhunderte für Hänseleien zwischen Venezianern und den Chioggiotti sorgt: ein kleiner Löwe. Eigentlich sollte er dem großen Markuslöwen in Venedig Paroli bieten, doch der Bildhauer war mit seinem Werk unzufrieden und verbesserte und verbesserte und verbesserte - so lange, bis der Löwe ordentlich geschrumpft war. Die Einwohner nannten das misslungene, kleine Tier daraufhin nur noch süffisant "il gatto", die Katze.
Fisch ganz frisch
Bekannt ist Chioggia an der gesamten Küste vor allem aber für seinen Fischmarkt. Dank eines der größten Fischerhäfen der Adria leben die Einwohner in erster Linie vom frischen Fang. Erst danach folgt der Tourismus. Der große Fischmarkt ist für Touristen gesperrt, denn hier kauft die Elite der Sterneköche von Italiens Adria ein, es ist hektisch und es wird hart verhandelt - aber immer mit der nötigen Portion italienischem Charme, denn im Gegensatz zum Hamburger Fischmarkt, wo man noch fachgerecht angeschrien wird, werden hier Angebot und Zuschlag im Flüsterton abgegeben. Urlauber dürfen sich aber über den kleinen Fischmarkt nahe des Canal Veta freuen, denn der ist ebenso gut sortiert: Alle erdenklichen Sorten Fisch, darunter ein paar echt kapitale Brocken, feinste Venusmuscheln, Scampi und Tintenfische so frisch, dass sie noch n der Auslage ganz ordentlich "tinten". Oh, fresca pesce mio …
Foto: Paolo Fidelfatti