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Duisburg

Urlaub in Duisburg: Zebras und sechs Seen

Für die Einwohner Duisburgs in Nordrhein-Westfalen ist der Himmel immer blau-weiß, genauso wie die Zebras des MSV. Die Zebras sind natürlich die Fans vom Meidericher Spielverein 02 e.V., aber echte Zebras kennen die Duisburger auch sehr gut.

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Duisburg

Donnerlüttchen: Duisburgs überraschende Seiten

Natur, Wasser, Erholung und moderne Architektur – Sie haben auch gleich an Duisburg gedacht, oder? Okay, vielleicht braucht die Kunde vom grünen, coolen Pott einen etwas längeren Atem. Doch seit der britische „Guardian“ den Landschaftspark Duisburg-Nord zu einer der 10 schönsten Großstadtoasen weltweit kürte, ist der Ritterschlag vollzogen. In der fünftgrößten Stadt des Ruhrgebiets können Sie fast alles – eine Achterbahn zu Fuß entlanglaufen, Hochöfen besteigen und durch den größten Binnenhafen Europas schippern. Tatort-Raubein Schimanski ermittelt zwar nicht mehr, aber auch diese Legende lebt weiter.

Es waren einmal 150 Steinkohlezechen, die machten das Ruhrgebiet nicht schöner, aber reicher. Sie gaben Arbeit und verbanden viele kleine Städte zum größten Industrierevier in Deutschland. Ende der 1960er Jahren war Schicht im Schacht. Zu teuer die ganze Förderei. Heute genießen die gewaltigen Stahlriesen ein zweites Leben: Maschinenparks und Fördertürme wurden zu Museen oder Kunst- und Eventarenen, stillgelegte Bahntrassen zu Radwegen, Kläranlagen zu Goldfischbecken. Duisburg hatte es nie leicht – aber was sie draus gemacht haben, ist doppelt verneigenswert. Erleben Sie einzigartige Industriekultur und vielleicht den verrücktesten Tauchgang Ihres Lebens.

Landschaftspark Duisburg-Nord: Abenteuer Industriekultur

Früher schwitzten hier die Kumpel am Hochofen. Heute fragt man sich im Landschaftspark Duisburg-Nord, inmitten dieser gigantischen Kulisse aus Eisen, Beton und Stahl, wie der Mensch sich solche Konstruktionen nur ausdenken konnte. Irre. Das stillgelegte Eisenhüttenwerk der Firma Thyssen mit seinen riesigen Hochofentürmen und Maschinenhallen bietet eine furiose Vorstellung. Auch ohne Schweiß und Dreck und Kohle. Infotafeln berichten vom Handwerk des Hüttenwerks, vom Schweißen und Roheisen. Als absoluter Höhepunkt wartet die Besteigung des Hochofens 5. Über diverse Treppengestänge gelangen die Besucher ins Innere des Stahlkolosses und schauen direkt in den Schlund des einst bis zu 2.000 Grad heißen Gießortes. Einige Etagen höher belohnt der Ausblick von der Besucherplattform für alle Schnaufer. Ein wirklich gutes Timing wäre abends, und zwar jeden Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen: Dann taucht das Lichtkunstwerk des britischen Künstlers Jonathan Park das Hüttenwerk in ein Meer aus Licht und Farbe.

Kinder lieben im Park vor allem die Nachtlichtführungen mit Fackel und Stirnlampe, den Abenteuerspielplatz mit Riesenröhrenrutsche, die vielen Wiesen zum Toben und Kicken, Skater- und Mountainbikehalle und den großen Bauernhof mit echten Ziegen, Hühnern und Pferden.

Extremer geht immer. Der echte Adrenalinpeitscher heißt Hochseilgarten. Durch ein Gewirr aus Eisen und Stahlkonstruktionen klettert man über wackelige Brücken und Seilkonstruktionen bis in 50 Meter Höhe. Ein ähnliches Quantum Mumm braucht der Tauchgang im Gasometer. In einer Tiefe von 13 Metern wurde eine Unterwasserlandschaft der besonderen Art geschaffen – mit künstlichem Riff, Schiffs- und Autowracks und weiteren Kulissen. Lieber Kultur? Die Haupt-Spielstätten der Gigantenwelt, die Kraftzentrale, der Gebläsehallenkomplex und die Gießhalle bieten das ganze Jahr über spektakuläre Events wie Opern, OpenAir Kino und Konzerte aller Coleur. Möchte man den ganzen Rummel auf einmal, dann unbedingt zur „Extraschicht“ im Juni, der alljährlichen Langen Nacht der Industriekultur.

„Tiger & Turtle – Magic Mountain“: Achterbahn für Fußgänger

Tiger & Turtle, also Tiger und Schildkröte, klingt wie eine drollige Bezeichnung für Duisburgs Zoo. Doch hierbei handelt es sich um ein außergewöhnliches Kunstwerk: eine Achterbahn, auf der man herumlaufen kann. Mit knapp 220 Metern Länge und 349 Stufen ist der Stahlkoloss ein Mega-Hingucker und bietet jedem Besucher grandioseste Ausblicke – bei guter Sicht bis nach Düsseldorf.

Für den Begehungs-Akt sind zwei verschiedene Strecken möglich (der rechte Weg ist der steilere). Dabei durchläuft man einige Kurven und erklimmt kleine Hügel. Beim Looping endet das Erlebnis, dann geht es denselben Weg einfach wieder zurück. Wer mag, testet noch den zweiten Weg. Aber Achtung: Der Untergrund besteht durchgehend aus Gitterrostböden, man kann also weit in die Tiefe schauen. Wer nicht schwindelfrei ist, bleibt lieber am Boden. Dort ist das Erlebnis nicht minder beeindruckend, vor allem nachts. Zum Sonnenuntergang leuchtet die kuriose Skulptur der Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth mit 880 LEDs in den Nachthimmel. Das Beste: Die Achterbahn ist jederzeit frei zugänglich und kostenlos.

Hafenrundfahrt durch den größten Binnenhafen Europas

Rotterdam, Hamburg, …Duisburg. Ja, auch die Revierstadt hat einen Hafen der Superlative, und zwar den größten Binnenhafen der Welt. Er liegt direkt an der Mündung der Ruhr in den Rhein und ist bis heute ein wichtiger Knotenpunkt für die Logistikbranche. Diesem Kino könnte man ewig zuschauen: Containerschiffe, Lagerhallen, Kräne, Brücken, Frachtverladungen – alles in Bewegung. Vom Wasser aus sieht es nochmal verrückter aus. Die Weiße Flotte bietet großartige Hafenrundfahrten mit Live-Infos und allerlei Anekdoten. Dabei wird auch über „Das Echo des Poseidon“ berichtet. Die zehn Meter hohe Skulptur des Künstlers Markus Lüpertz steht auf der Mercatorinsel und begrüßt als monströser, vernarbter Kopf die ankommenden Schiffe bei ihrer Einfahrt in den Hafen.

Innenhafen Duisburg: das pralle Leben

Jetzt aber Zeit für eine Portion Glamour. Wer ausgehen will (pottdeutsch: „auf Trallafitti gehen“), trifft sich im Innenhafen. Der liegt nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt und bietet die ganze Palette des schönen Versackens – Hipster-Bars und Spitzenrestaurants, aber auch spannende Museen und Ausstellungen. An der Uferpromenade wird gearbeitet und gefeiert, hier funkeln teure Jachten vor moderner Architektur, operieren große Bau- und Technologiefirmen in stylishen Bürogebäuden, flanieren Models bei Fashionshows über die Bühne, residieren Banken und Agenturen. Das Flair wäre aber nicht so schön ohne all die nostalgischen Speichergrachten und Mühlen. Zuletzt wurde der Innenhafen mit dem spektakulären Erweiterungsbau des MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst ergänzt.

Die besten Museen Duisburgs: moderne Kunst und Skulpturen

So, Zeit für große Kunst. Das Museum Küppersmühle befindet sich in einer ehemaligen Mühle mit Getreidespeicher aus dem 19. Jahrhundert und ist mit seiner denkmalgeschützten Backsteinfassade bereits von außen ein Schmuckstück. Innen hütet es moderne Meisterwerke, vor allem die der Wunderknaben wilder deutscher Nachkriegskunst: Gerhard Richter, Jörg Immendorf, Anselm Kiefer.

Ein anderes architektonisches Juwel ist das Lehmbruck Museum. Als Zentrum für internationale Skulpturen zeigt es Plastiken und Malereien der Moderne und des Expressionismus. Käthe Kollwitz, Salvador Dali, René Magritte, Alberto Giacometti und Niki de Saint Phalle – alle Großen sind vertreten. Vor allem ist das Museum eine Hommage an Wilhelm Lehmbruck selbst. Sein Sohn, der renommierte Museumsarchitekt Manfred Lehmbruck, stellt auch seine expressionistischen Werke spektakulär aus.

Sechs-Seen-Platte: das größte Naherholungsgebiet Duisburgs

In Duisburg treffen nicht nur traditionsreiche Flüsse wie Rhein und Ruhr aufeinander, mit über 20 Seen und Kanälen zählt die Stadt zu den wasserreichsten Deutschlands. Wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt, im Süden, liegt Duisburgs größtes Naherholungsgebiet: die Sechs-Seen-Platte. Einst wurde hier Kies gefördert, heute bilden die südlichen Seen (Böllertsee, Wildförstersee und Haubachsee) ungestörte Rückzugsgebiete für Tier- und Pflanzenwelt. Die nördlichen Seen (Wambachsee, Masurensee und Wolfssee) sind beliebte Ausflugsseen. Ob Baden, Tretboot fahren, Stand-Up-Paddling, Radfahren, Spazieren gehen, Tiere beobachten, Grillen – alles ist nur 10 Minuten von der Duisburger Innenstadt entfernt möglich. Also nochmal Kofferlisten-Check: Badesachen nicht vergessen!

Zoo Duisburg: Delfine und Beuteltier-Wunder

Der Zoo Duisburg schreibt nicht nur Erfolgsgeschichten in der Koala- und Fossa-Zucht, sondern ist besonders für sein Delfinarium bekannt. Bei Schaufütterungen kann man zusehen, wie Tintenfische und Heringe durch die Luft fliegen und von den schlauen Tümmlern gefangen werden. Im Tropenhaus Rio Negro begegnet man mit etwas Glück Affen, Faultieren und Ameisenbären. Außerdem werden zahlreiche zoologische Raritäten wie Roloway-Meerkatzen, Nebelparder oder Wombats gehalten. Auf den beliebten Kindernachtsafaris können auch die sonst kaum sichtbaren Nachtschwärmer beobachtet werden.

Ruhrort: Schimanski forever

Duisburg und Schimanski – eine legendäre Kombination. 1981 ermittelte Götz George in der Rolle des kernigen, unkonventionellen Tatort-Kommissars Horst Schimanski zum ersten Mal in Duisburg. In 29 Folgen (inklusive zweier Kinofilme) tat er seinen Dienst in typischer Raubein-Manier. Wer mag, kann sich auf einer Schimanski-Tour zu den ehemaligen Drehorten führen lassen. Oder Sie laufen einfach selbst zur „Horst-Schimanski-Gasse“ im Stadtteil Ruhrort, an dessen Eingang eine Bronze-Büste an den Lokalhelden erinnert. Ruhrort war übrigens mal das „St. Pauli des Ruhrgebiets“, mit Rotlichtmilieu und über 120 Kneipen. Der Stadtteil galt noch bis in die 1960er Jahre als der reichste Stadtteil Deutschlands. Davon zeugen heute noch einige schöne Jugendstilvillen und liebevoll sanierte Häuser. Als die Kapitäne und Matrosen später ausblieben, wurde es beschaulicher.

Duisburg: bunt und bodenständig

Man könnte endlos weitererzählen. Duisburg ist einfach eine Stadt mit vielen Gesichtern: niederrheinisch und gemütlich im Duisburger Westen, industriell geprägt im Norden, herrlich grün im Süden und urban in der Innenstadt. Hier trifft Hochofen auf Hochkultur, Stahl auf ländliche Idylle und Zoo-Zebra auf kickende „Zebras“ (MSV). Und es gilt für alle Zeiten: Gemüse schmeckt am besten, wenn man es kurz vor dem Essen durch eine Currywurst ersetzt. Ach, oder gleich eine Mantaplatte.

Hafenanlagen - Duisburg

Die Logistikdrehscheibe des ganzen Ruhrgebiets

Sie sind die Lebensadern des Reviers: die Duisburg-Ruhrorter Hafenanlagen. Riesengroß, wuselig und voller kleiner und großer Geschichten, die es sich lohnt, kennenzulernen. Der Hafen wurde aus der Not geboren und ist in 300 Jahren zum modernen Duisport gereift.

Keimzelle des Duisburger Hafens war nicht die Großstadt, sondern der heutige Stadtteil Ruhrort. Hier entstand 1712 die erste moderne Schiffswerft, doch es fehlte ein geeigneter Umschlagplatz. 1716 begannen die Ruhrorter, den Hafen zu bauen. Daraus entwickelte sich der größte Binnenhafen der Welt. 113 Tonnen Güter werden heute hier von Seeschiffen auf Binnenschiffe umgeschlagen. Zehn Quadratkilometer Fläche nehmen Molen, Umschlagufer, Gleisanschlüsse, Lagerfläche ein. 250 Firmen, 36.000 Arbeitsplätze - die Hafenanlagen sind Dreh- und Angelpunkt des Ruhrgebiets. Es lohnt, die gewaltige Anlage bei einer Hafenrundfahrt zu entdecken.

Zwei Fliegen, eine Klappe

Es wurden auch in Duisburg Hafenanlagen gebaut, aber durch eine Rheinverlagerung hatte die Stadt im 19. Jahrhundert keinen Anschluss mehr an den Fluss. Man wusste sich zu helfen: Der Rheinkanal wurde innerhalb von vier Jahren gebaut und so entstanden der Innen- und der Außenhafen in der Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Hafenanlagen völlig verwüstet - entweder durch die Fliegerangriffe der Alliierten oder durch strategische Sprengungen. Der Aufbau war mühsam, kam aber mit dem Wirtschaftswunder wieder richtig im Schwung.

Doch es gab weitere Herausforderungen: Weil der Rhein sich immer tiefer in sein Bett gräbt, sinkt der Wasserpegel jedes Jahr. Die Duisburger bewiesen ihre Cleverness gepaart mit praktischen Denken. Um der Verlandung entgegen zu wirken, bediente man sich einer Spezialität der Gegend, dem Bergbau. In 600 Metern Tiefe unter dem Hafen wurde die dort vorhandene Kohle abgebaut - der Hafen sank so gezielt ab. Problem gelöst.

Ruhrort in Flammen

Heute nennen sich die Hafenanlagen "Duisport" und sind ein moderner Logistikplatz mit Container-Terminals und Roll-on/Roll-off-Anlagen. Es ist eine kleine Stadt mit zwei Kirchenbooten (eines katholisch, eines evangelisch) und einem Schulschiff (für Binnenschiffer, nicht Kinder). Auch Schimanski-Tatorte wurde hier gedreht. Aber der Duisport ist auch ein Ort für Veranstaltungen: Im Sommer werden entlang der Hafenpromenade Kulturveranstaltungen organisiert und die Ruhrorter feiern ihr Hafenfest mit einem beeindruckenden Höhenfeuerwerk. Selbst ohne Veranstaltungen ist der Duisport ein interessantes, lebendiges Industriedenkmal und unerwartet spannend zu entdecken.

Adresse Hafenanlagen Duisburg
Alte Ruhrorter Str. 42 - 52, 47119 Duisburg

Öffnungszeiten Hafenanlagen Duisburg
Montag - Freitag 6.00 - 22.00 Uhr, Samstag 7.30 - 12.30 Uhr, Sonntag geschlossen

Hafenrundfahrt MS Nostalgie - Duisburg

Hafenrundfahrt auf der MS Nostalgie durchs Revier

Stromlinienförmig liegen sie an der Mole, weiß mit roten Akzenten. Die Schiffe der "Weissen Flotte", unter ihnen die historisch anmutende MS Nostalgie. Viel Platz auf dem Deck, innen gemütliche Sitze und ein Imbiss mit leckerer Gulaschsuppe. Und dann heißt es: Leinen los zur Rundfahrt durch den Duisburger Hafen auf Ruhr und Rhein. Auf dieser Tour lässt sich Interessantes und Kurioses lernen.

Los geht es am Schwanentor im Innenhafen, mit seinen vier charakteristischen, roten Backsteintürmen an der Brücke. Noch ist der Hafen schmal, von beiden Seiten bebaut und wird überragt von mächtigen Kränen, doch bald mündet das Hafenbecken in den Rhein. Der Binnenhafen Duisburg ist der größte Europas, sogar der ganzen Welt. Zehn Quadratkilometer Molen, Umschlagufer, Gleisanschlüsse, Lagerfläche. Insgesamt werden hier 133 Millionen Tonnen umgeschlagen. Angefangen hat alles 1716, als die Schiffer den Bau eines Hafens verlangten. Mittlerweile werden hier Güter aus der Region und aller Welt von Seeschiffen auf Binnenschiffe verladen. Ein Dreh- und Angelpunkt der Region also.

Denkmal und schwimmende Schule

Weiter geht die Rundfahrt rheinabwärts, vorbei an grünen Auen, unter der Neuenkamper Brücke hindurch, und dann erscheint auch schon die Mündung der Ruhr in Sichtweite. Hier ragt ein orangenes Monument aus dem Boden. 25 Meter hoch, sieben Meter breit. Der Kölner Bildhauer Lutz Fritsch hat die Skulptur "Rheinorange" 1992 geschaffen, die einen zu Stein erstarrten Sonnenstrahl darstellen soll. Die Ruhr tuckert die MS Nostalgie allerdings nicht hoch, sondern es geht ein Stück weiter rheinabwärts, vorbei am Pegel Ruhrort, wo der Hafenmeister sitzt. Hier kann man auch den Pegelstand des Rheins ablesen. Dahinter sieht man den historischen Hebeturm Homberg-Ruhrort. Er überblickt das Hafenbecken, in dem das Schulschiff "Rhein" vor Anker liegt. Auf ihm lassen sich Binnenschiffer, Hafenlogistiker und Wasserbauer aus- und weiterbilden.

Insel fürs Bruttosozialprodukt

Ein kurzer Abstecher zur Ruhrorter Schiffswerft, die bereits seit 1921 besteht und in ihrer Blütezeit zu den bedeutendsten Binnenwerften in Westeuropa gehört. Dort liegt mit Sicherheit eines der mächtigen Containerschiffe auf den Trockendock. Zugegeben, die Inselnamen klingen hier nicht nach Strandurlaub und Surferparadies: Stahl-, Öl- und Kohleinsel. Aber hier wurde das Wirtschaftswunder mitgeschaffen, der Ruf des Ruhrgebiets als industrielles Schlaraffenland gefestigt. Die MS Nostalgie macht zum Abschluss noch einen Schlenker durch den Hafenmund in den Bunkerhafen und gleitet dann rheinaufwärts zurück zur Anlegestelle Schwanentor. Die Duisburger-Ruhrorter Häfen sind wie vieles im Revier nicht schön, aber richtig interessant.

Weisse Flotte Duisburg/ Düsseldorf

Infos zum aktuellen Fahgrplan finden Sie hier

Brauhaus Webster - Duisburg

Bier im Visier: Uriges Haus mitten in Duisburg

Zwischen Cafés mit Caramel Frappuccinos im Angebot und "Sushi to go"-Restaurants gibt es sie noch: die urige, gemütliche Kneipe mit holzvertäfelten Wänden, selbstgebrautem Bier, deftigem Essen wie bei Muttern und - bei Bedarf nach körperlichen Betätigung - Kegelbahnen. Genauso eines ist das Brauhaus Webster mitten in Duisburg.

Polierte Holztheke, zünftige Deko, zwei große, kupferne Braukessel und ein großer Biergarten. Das Brauhaus Webster ist herrlich unkompliziert und bodenständig. Gründer Rainer Hörger wurde das Biermachen von seinem Onkel in die Wiege gelegt, seine Mitstreiter und Nachfolger Marc Weber und Jutta Rozanski lernte er auf der Bierbrauerakademie im bayrischen Weihenstephan kennen. Gemeinsam betreiben sie seit 1992 das Brauhaus Webster, das Brauerei, Gaststätte und Eventlocation zugleich ist.

Bierische Sach- und Lachgeschichten

Hier, im Herzen der Stadt, können Sie den Genuss des Hausbieres mit Weiterbildung verbinden. Die regelmäßig durchgeführten Bierseminare vermitteln Wissenswertes und Kurioses über Maische, Hopfen und Gärung. Die fachkundige Brauereiführung und Zwickelprobe in geselliger Runde gelten in Duisburg schon als legendär. Der Gerstensaft steht natürlich nicht nur in der Brauerei, sondern auch im Gasthaus im Mittelpunkt: Das Hausbier Webster gibt es immer in "Blond" und "Braun" vom Faß und saisonal auch als Weizen, Maibock, Pale Ale, Festbier und Nikolausbockbier.

Hopfen und Malz auf dem Teller

Hopfen, Malz und Wasser sind aber nicht nur zum Trinken da. Im Restaurant werden kreative und zugleich rustikale Spezialitäten serviert: Kartoffel-Bier-Suppe, Schnitzel mit Malzschrotpanade, Pancakes mit Bier zubereitet und Hopfenbällchen, eine Art Falafel mit Hallertauer Hopfen fein abgeschmeckt. Die Flammkuchen werden in der klassischen Version, auf mexikanische (mit Salsa und Mais) oder Tiroler (mit geräuchertem Speck und Tomaten) Art frisch zubereitet. Auch die Vegetarier und Veganer werden statt. Wer sich durch die Leckereien probieren will, bucht einen Tisch beim Sonntagsbrunch. Einmal im Monat wird Live-Musik gespielt - von handverlesenen Bands mit Liebe handgemacht, genau wie das Bier.

Adresse Brauerei Webster
Dellplatz 14, 47051 Duisburg

Tiger & Turtle

Tiger & Turtle: Das begehbare Kunstwerk von Duisburg

Eine 20 Meter hohe Achterbahnskulptur im Süden der Stadt Duisburg - mit einem entscheidenden Unterschied: Hier läuft man zu Fuß. Über 249 Stufen können erklommen werden. Den Looping lassen Sie dabei aber lieber aus.

Im Rahmen der „RUHR2010 – Kulturhauptstadt Europas“ haben die Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth eine Großskulptur aus Stahl entworfen und damit eine von vielen Halden im Ruhrgebiet in ein beliebtes Ausflugziel verwandelt. Tiger & Turtle soll auf die Umstrukturierung und den Wandel in der Region hindeuten. Der Tiger und seine Schnelligkeit spiegeln sich in der Form der Achterbahn und den Windungen wider, während die Menschen wie langsame Schildkröten auf den Wegen entlang gehen.

Achterbahn des Lichts

Haben Sie es erst einmal schwindelfrei bis zum Looping der Achterbahnskulptur geschafft, genießen Sie einen weitreichenden Blick auf die Duisburger Innenstadt, Düsseldorf und Hüttenwerke, aber auch auf den Rhein sowie Natur- und Waldgebiete. Außerdem können Sie an Führungen teilnehmen und in der Gaststätte „Am Tiger & Turtle“ eine Pause einlegen, bevor Sie sich auf den Rückweg vom ca. 50 Meter hohen Magic Mountain machen. Übrigens: Nicht nur tagsüber ist die begehbare Skulptur einen Besuch wert. Sobald es dunkel wird, erhellen 880 LEDs die Geländer des „Tigers“.

Adresse Tiger & Turtle
Ehinger Str. 117, 47249 Duisburg

Öffnungszeiten
jederzeit zugänglich, freier Eintritt

Landschaftspark Duisburg-Nord

Landschaftspark Duisburg-Nord: Lebendiges Industriedenkmal

Es gibt nicht viele Parks in Deutschland, die so kontrastreich und faszinierend sind. Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist wie ein riesiges Open-Air-Museum, ein abenteuerlicher Streifzug durch Industriekultur und der schönste Beweis für die grüne Revolution im Pott. Erleben Sie herrliche Rad- und Wanderwege auf einstigen Bahn-Trassen, Biotope neben der Autobahn, Kletterwände in Bunkeranlagen und fulminante Lichtinszenierungen. Die britische Zeitung „The Guardian“ ehrte ihn sogar als einen der zehn besten Parkanlagen aller Zeiten. Das Beste: Der Park ist rund um die Uhr geöffnet, der Eintritt frei.

Über 80 Jahre lang dampften hier die Schornsteine, war die Natur fast völlig vertrieben, dröhnte die Roheisen-Produktion. Am 4. April 1985 war letzte Schicht im Hüttenwerk Duisburg-Meiderich. Schon ein Jahrzehnt später wurde aus der einstigen Eisenwüste ein Naherholungspark. Erleben Sie das schönste Makeover der Ruhrpott-Vergangenheit und die erfolgreiche Rückeroberung der Natur. Die rund 180 Hektar große Fläche ist jederzeit zugänglich.

Hochofen 5: Atemberaubende Aussichten

Es ist eine kolossale Welt, allein der Produktionsvorgang des Roheisens - von der Rohstoffanlieferung bis zur Abfuhr – fesselt. Zu den Helden eines Hüttenwerks gehören die Hüter des Feuers. Hochofen 5 ist einer von drei erhaltenen Hochöfen in Duisburg und zugleich der höchste. Die geniale Idee: Der erloschene Riese wurde zum Aussichtsturm ausgebaut. Wenn Sie hier über 252 Treppen hinauf zur Spitze klettern, werden Sie mit einem traumhaften Panoramablick über den Pottrand belohnt. In 70 Metern Höhe wirkt das gesamte Gelände des „Landi“ noch spektakulärer. Bei schönem Wetter reicht der Blick bis zum Düsseldorfer Fernsehturm, zur Essener Skyline und Gelsenkirchener Schalke-Arena. Wenn genügend Zeit bleibt, unbedingt zum Sonnenuntergang wiederkommen. Die blaue Stunde, sie ist die schönste hier oben.

Lichter an! Faszinierendes Nachtspektakel

Das größte Highlight erstrahlt abends: Nach Einbruch der Dämmerung taucht eine Lichtinstallation Schlote, Hochöfen und Metallrohre in Neonfarben. Die Inszenierung des britischen Designkünstlers Jonathan Park kann freitags bis sonntags sowie an Feiertagen in Gänze erlebt werden, in den anderen Nächten läuft die Farbenshow im Sparmodus.

Abtauchen in einem Gasometer

21 Millionen Liter Wasser: Was früher als Gasspeicher diente, ist heute das größte Indoor-Tauchbecken Europas. Es gibt viel zu entdecken, wie beispielsweise das Wrack eines Flugzeugs, eine alte Schiffsglocke oder ein künstlich angelegtes Riff. Vom Schnuppertauchen bis zu vier Meter Tiefe oder Abenteuertauchen bis zwölf Meter – ein unvergessliches Erlebnis.

Abenteuerlicher Hochseilparcours

Die Erzbunkeranlage des Landschaftsparks ist als Kletterroute umgebaut. Drei Stunden lang kann man sich über wankende Brücken und abenteuerliche Seilkonstruktionen langhangeln, bestens betreut von geschultem Personal. Der großartige Parcours führt auch zwischen den stillgelegten Hochöfen 1 und 2 entlang. Famoses Finale: In einer Höhe von etwa 50 Metern endet das Klettererlebnis mit einem grandiosen Ausblick auf das Ruhrgebiet.

Einer der zehn schönsten Parks der Welt

Dass die Verwandlung gelungen ist, sprach sich auch im Ausland herum: Die britische Zeitung Guardian erklärte den Landschaftspark Duisburg-Nord 2015 zu einer der zehn schönsten städtischen Grünanlagen der Welt. Damit reiht er sich in die Riege der ganz Großen, wie Manhattans High Line, Parc des Buttes-Chaumont in Paris oder Gaudís Park Güell in Barcelona.

Führungen

Lust auf noch mehr Prickeln? Dann ist eine geführte Tour durchs feurig erleuchtete Werk das Richtige. Es gibt exklusive Hochofenführungen, Fackel- und Stirnlampenführungen sowie die beliebte Kinderführung „Hunde, Fuchs und Ofensau“ (geeignet für das Alter 8 bis 12 Jahre).

Absolut familienfreundlich

Für Kinder und Jugendliche ist der Landschaftspark Duisburg ein gigantisches Abenteuer. Es gibt eine Riesenröhrenrutsche durch zwei Erzbunker, eine offene Halle für Trendsportarten wie Skaten und Mountainbiken, mehrere Spielplätze und einen Lehr- und Lernbauernhof mit Pferden, Eseln und Hühnern. Die Erinnerung an die harte Maloche wird auch durch Projektionen von Filmaufnahmen wachgehalten, inklusive eingespieltem lautem Getöse der Maschinen. Für die kulinarische Pause empfiehlt sich ein Mittag- oder Abendessen im Restaurant „Hauptschalthaus“. Hier können Sie stilecht zwischen Rohren und Leitungen zu Tisch sitzen. Wer ganz viel sehen mag, leiht sich vor Ort Fahrräder aus. Besonders in den warmen Monaten finden Kulturveranstaltungen wie Open-Air-Kinoabende, Lesungen und Konzerte statt. Die Ruhrtriennale ist hier ebenso zu Gast wie Erlebnismessen rund ums Angeln, Fotografie, Essen und Trinken, Bauen und Wohnen. Auch in der ehemaligen Kraftzentrale, dem größten Bauwerk des Parks (172 m lang), werden einzigartige Events inszeniert.

So geht also Industriekultur! Mit durchschnittlich einer Million Besuchern pro Jahr gehört der Landschaftspark Duisburg-Nord zu den beliebtesten Natur- und Kulturlandschaften in Nordrhein-Westfalen. Ein heiß empfohlender Stopp auf jeder Tour de Ruhr.

Adresse Landschaftspark Duisburg-Nord: Emscherstraße 71, 47137 Duisburg

Öffnungszeiten Landschaftspark Duisburg-Nord: Tag und Nacht geöffnet

Eintritt: kostenfrei

Beleuchtung: Fr., Sa., So., an Feiertagen und Vorabenden von Feiertagen, sie wird von einem Dämmerungsschalter bei Dunkelheit ausgelöst, um 1.00 Uhr morgens schaltet sich das Licht bis auf eine Grundbeleuchtung wieder ab

Parkgeschichte: In dem ehemaligen Hüttenwerk von Thyssen wurde aus Eisenerz Stahl gewonnen. 1985 wurde es geschlossen. Die zur Hütte gehörenden Anlagen und Bauwerke wie drei noch vorhandene Hochöfen, Erz- und Koksbunker, Gasometer und Kläranlagen wurden nicht abgerissen, sondern in den frei zugänglichen Landschaftspark integriert. Seit 1993 können Besucher hier rund um die Uhr und kostenlos spazieren gehen. Industriekultur zum Anfassen in einzigartiger Kulisse.

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