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Eisenach

Kurzurlaub in Eisenach: deutsche Geschichte ganz nah

Die Stadt Eisenach liegt am Nordwestrand des Thüringer Waldes am Fuße des Wartberges. Auf dessen Gipfel thront die berühmte Wartburg. In Eisenach und auf der Wartburg stößt man auf etliche Spuren bedeutender deutscher Geschichte.

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Städtereise Eisenach

Wartburg und viel mehr: Eisenach ist ein Juwel

Mittig zwischen Marburg und Erfurt, am Rande des Thüringer Waldes und kaum zehn Kilometer von der ehemaligen innerdeutschen Grenze entfernt, liegt Eisenach. Die 43.000 Einwohner zählende Stadt ist vergleichsweise klein, aber doch weltbekannt: Auf dem Gipfel des Wartberges thront die berühmte Wartburg. Hier übersetzte Martin Luther 1521 als von Kaiser und Bischöfen gejagter Flüchtling die Bibel ins Deutsche. Auch andere glanzvolle Namen wie Walther von der Vogelweide, Fritz Reuter und Johann Sebastian Bach, der in Eisenach geboren wurde, sind eng mit der Stadt verbunden.

Das Schöne an kleineren Städten: Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen nicht weit voneinander entfernt. Auch Eisenach ist zu Fuß gut zu durchstreifen. Herzstück ist der Marktplatz mit seinem spätgotischen Rathaus, dem barocken Stadtschloss, der Pfarrkirche St. Georg und der Hallenkirche, in der Martin Luther predigte. Ziel vieler Touristen und Pilger ist das Lutherhaus am Lutherplatz. Martin Luther wohnte in diesem schönen Fachwerkgebäude von 1498 bis 1501 als Schüler der Eisenacher Lateinschule. Zur Wartburg kann man hoch laufen oder sich tragen lassen: Eine der schönsten Traditionen ist der Ritt auf einem Esel. Leider nur für Kinder, aber beliebt seit 100 Jahren.

Der zweite berühmte Eisenacher Bürger lebte nicht nur seine ersten zehn Lebensjahre hier, sondern wurde am 21. März 1685 auch hier geboren: Johann Sebastian Bach. Zeit seines Lebens bezeichnete er sich als „Isenacus“. Dem Wirken des musikalischen Genies widmet sich das „Bachhaus“, es gehört zu den größten Musikermuseen in Deutschland. Zu jeder Stunde gibt es ein Mini-Konzert auf fünf barocken Tasteninstrumenten, Installationen wie das „Begehbare Musikstück“ machen Bachs Musik zum Erlebnis und neben rund 250 Original-Exponaten und Sonderausstellungen werden etwa 400 Musikinstrumente ausgestellt.

Architektonische Kuriositäten

Eine uralte, winzige Erscheinung verzückt bis heute. Am Johannesplatz 9 steht eines der kleinsten bewohnten Fachwerkhäuser Deutschlands: das „Schmale Haus“. Mit einer Breite von lediglich 2,05 Metern sieht es drollig eingezwängt aus zwischen zwei gewöhnlich großen Häusern. Dank privater Initiative in den 1970er Jahren wurde es vor dem geplanten Abriss gerettet, liebevoll saniert und fortan von den Eisenachern das „Handtuch“ genannt. Im Inneren des mindestens 250 Jahre alten Schätzchens befindet sich eine Galerie mit Bildern, Keramikexponaten, Plastiken und historischen Möbeln.

Auch das „Südviertel“ zwischen Standmitte und der Wartburg begeistert in seiner zauberhaften Optik. Prächtiger Jugendstil, klassizistische Architektur, schmiedeeiserne Gartentorkunst – Deutschlands größtes zusammenhängendes Villenviertel sollten Sie ganz in Ruhe durchbummeln. Eine recht bergige Angelegenheit, aber jeden Besuch wert.

Automobilgeschichte: Dixi, BMW, Wartburg, Opel

Autos können sie auch. Die Stadt am Rande der A 4 war seit jeher eines der Zentren deutscher Autoindustrie. Das erste in Eisenach hergestellte Auto war 1898 der Wartburg-Motorwagen. Es folgten die legendären Dixi-Autos mit Zentauren als Kühlerfigur – vor dem Ersten Weltkrieg äußerst angesagte Repräsentationswagen. Mit dem Kriegsgeschehen wurde jedoch auf Militärfahrzeuge umgestellt. Von 1928 bis zum Zweiten Weltkrieg gab es die Ära BMW in Thüringen. Zu DDR-Zeiten lief dann das neue Statussymbol vom Band – der Wartburg. Beliebt im eigenen Land, gefragt auch in West- und Osteuropa. Bis zu 15 Jahre mussten die DDR-Bürger auf das Sehnsuchtsobjekt warten. Am 10. April 1991 verließ der letzte seiner Art die Endmontage. Am 23. September 1992 rollte im Beisein des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl der erste Opel Astra „made in Eisenach“ vom Band. Seit über 30 Jahren setzt der Rüsselsheimer Autobauer Opel hier die automobile Erfolgsgeschichte fort.

Grüne Wander-Wonnen: Rennsteig und Nationalpark Hainich

Doch auch die Wandersachen sollten unbedingt ins Reisegepäck. Sagenumwobene Drachenschlucht, romantische Elfengrotte, Rennsteig – es gibt viele zauberhafte Wanderziele. Das Wanderrevier zwischen Wartburg und Altensteiner Landschaftspark gilt als eines der schönsten überhaupt – mit Felsenschluchten, Buchenwäldern und herrlichen Ausblicken. Und auch das UNESCO Weltnaturerbe Nationalpark Hainich ist zum Greifen nah. Dieser kann auf eigene Faust oder mit einem Ranger erkundet werden. Die spektakulärsten Aus- und Einblicke gewährt der beliebte Baumkronenpfad: rund 530 Meter lang, gekrönt mit einem über 40 Meter hohen Turm. Auf dem Weg dahin können Sie das Nationalparkzentrum Thiemsburg mit seiner sehenswerten Ausstellung besuchen. Und noch eine Attraktion liegt ums Eck: das Wildkatzendorf Hütscheroda.

Der berühmteste Name in der Wanderzunft ist natürlich der Rennsteig – und Eisenach als Startpunkt sehr beliebt. Die Runst (eine Rennsteigwanderung) beginnt traditionell in Hörschel, einem kleinen Ortsteil westlich der Stadt Eisenach. Hörschel ist der älteste direkt am Rennsteig gelegene Ort und bildet mit dem Werraufer den historischen Beginn des Rennsteiges. Das große Rennsteig „R“ an Bäumen und historischen Wegweisern wird Sie begleiten.

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