Verona

Verona: Sehenswürdigkeiten aus zwei Jahrtausenden

Sie wünschen sich einen romantischen Urlaub in einer der adrettesten italienischen Städte Norditaliens? Oder lieber einen Bildungsurlaub, bei dem Sie jahrtausendealte Ruinen aus römischer Zeit erkunden? Kultur in Form von Oper und Museen, historischer Architektur? Mit der Möglichkeit einen Ausflug an einen der beliebtesten oberitalienischen Seen zu machen? Für alle diese Urlaubswünsche empfehlen wir Ihnen: Verona, Urlaubs-Hattrick in Italien.

Verona: Ruinen und Liebe

Zwischen dem Gardasee (nur etwa 45 Minuten mit dem Auto entfernt) und Venedig (1,5 Stunden) liegt Verona. Die Stadt ist bekannt für römische Ruinen und das berühmteste Liebespaar der Welt – Romeo und Julia. Verona hat etwa eine Viertelmillion Einwohner und ist damit perfekt für einen Städtetrip. Nachdem Sie Veronas Sehenswürdigkeiten entdeckt haben, können Sie auch noch einen Tag am Gardasee dranhängen, der besonders bei allen Wassersportlern beliebt ist.

Urlaub in Verona für Verliebte

Auch wenn Venedig als „Stadt der Liebe“ gilt, Verona ist die wahre Heimat der Liebe. Hier spielt die wohl bekannteste Liebesgeschichte der Welt, „Romeo und Julia“. Zwar gab es Shakespeares tragisches Paar nicht wirklich, dennoch kann man in Verona die Villa der Julia mit dem berühmten Balkon besuchen, von dem aus Romeo Julia seine Liebe erklärte. Die Casa di Giulietta wurde in den 30ern vom Direktor des Städtischen Museums zur Capulet-Villa erklärt, wohl vor allem, um Touristen anzulocken. Doch in Verona verschwimmen Fiktion und Realität: Das Haus der Capulets ist liebevoll restauriert, im Inneren sind Exponate zur „Romeo und Julia“-Geschichte ausgestellt und hier wurde sogar eine Verfilmung des Theaterstückes gedreht. Der Zutritt zum Hof ist übrigens gratis. Der Eintritt in das Museum im Inneren beinhaltet auch den Zutritt zum Balkon – der Angebetete muss dann aber der Authentizität wegen eigentlich unten im Hof bleiben. Dort steht eine Statue der Julia, die Besucher Glück bringen soll, wenn man ihre rechte Brust streichelt. Die und ihr rechter Arm sind ganz blank gerieben von den Händen der Touristen, denn der Hof ist immer gut gefüllt mit Leuten, die auf den Spuren des Liebespaares wandeln. An den Wänden der Villa hatten Touristen über viele Jahre ihre Liebeswünsche hinterlassen, doch als die Kritzeleien auch auf Nachbarhäuser gepinselt und mit Kaugummi geklebt wurde, ließ man alles reinigen und schützende Paneele anbringen. Stattdessen können Sie Julia einen Brief schreiben und in den Briefkasten der Villa werfen. Wenn der eine Adresse enthält, wird er sogar von „Julia“ beantwortet. Kein Wunder, dass Verona ein beliebtes Ziel für Verliebte ist: Hier fällt es leicht, an die Liebe zu glauben.

Italiens historische Perle

Das Schöne an einen Besuch in Verona ist jedoch, dass die romantische Atmosphäre nicht erlöscht, wenn man den Hof der Casa di Giulietta verlässt, denn Verona ist voller kleiner, verwinkelter Gassen, zauberhafter Brücken über die Etsch und lebhafter Plätze mit Cafés, in denen man den besten Kaffee seines Lebens bekommt. Kopfsteinpflaster, pastellfarbene Häuser, Bauten aus der Renaissance, dem Mittelalter oder sogar der Römerzeit sieht man hier auf Schritt und Tritt. Zum Beispiel auf der Piazza delle Erbe, dem ältesten Platz in Veronas Altstadt. Zur römischen Zeiten war er ein Forum, heute findet hier täglich ein Markt statt, abends genießen Bewohner und Besucher die blaue Stunde. Der Platz ist seit Jahrtausenden das Zentrum und Herz Veronas und reich an architektonischen Schätzen vom Kapitell über die Case dei Mazzanti mit ihren farbenfrohen Fresken bis zum barocken Palazzo Maffei. Selbst wer nichts von Architektur versteht, begreift beim Anblickt der Malereien, Schnörkel und Farben, dass dieser Platz eine wahre Schatztruhe der Baukunst ist. Einen Überblick können Sie sich aif dem Torre Dei Lamberti verschaffen. Der 83 Meter hohe Turm aus dem 12. Jahrhundert ist das höchste Gebäude der Stadt. Die schlechte Nachricht: Bis nach oben zum herrlichen Ausblick über die Piazza und Verona sind es 368 Stufen, die gute: Es gibt einen Fahrstuhl. Nur wenige Schritte entfernt liegt der Piazza dei Signori, der weniger trubelig ist, aber mindestens genauso imposante Bauten aufweisen kann. Vor dem Skaligerpalast steht das überlebensgroße Denkmal des Poeten Dante, der in Verona im Exil lebte, nachdem er in seiner Heimatstadt Florenz politisch verfolgt wurde. Mit nachdenklicher Mine blickt er in die Ferne – auch er schuf eine tragische, die Jahrhunderte überdauernde Liebe in „Die Göttliche Komödie“. Doch der eindrucksvollste Platz in Verona ist sicherlich die Piazza Brà vor dem Amphitheater der Stadt. Dieses wurde von den Römern im ersten Jahrhundert erbaut und ist nach Restaurationen im 16. Jahrhundert immer noch bestens erhalten. 30.000 Zuschauer konnten zu Zeiten des römischen Imperiums hier Gladiatoren- und Tierkämpfe verfolgen und mit 152 Meter mal 113 Meter ist es heute noch das drittgrößte erhaltene Amphitheater der Welt (nach dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua, beide ebenfalls in Italien). Das Gebäude ist das größte in Verona, vielleicht auch eines der schönsten, aber auf jeden Fall eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Veronas. Im Inneren liebevoll restauriert, ohne den Charme der Vergangenheit aufzugeben, außen beeindruckend beleuchtet, ist das Amphitheater nicht nur ein Augenschmaus – auch Ohren werden hier glücklich. Als man im 19. Jahrhundert begann, den Bau wieder als Theater zu nutzen, stellte sich heraus, dass die Akustik ganz hervorragend war. So finden nun in den Sommermonaten die Opernfestspiele in der Arena statt, im Frühjahr und Herbst Rock- und Popkonzerte internationaler Stars. So eine fantastische Kulisse findet man nur selten. Aber auch ohne Konzertticket können Sie die römische Baukunst von Innen bewundern. Der Eintritt kostet etwa 10 Euro und erlaubt Ihnen das Erkunden der verschiedenen Räume und Gänge, in denen Tiere und Gladiatoren sich aufhielten, ebenso wie den Zuritt zur Arena des Theaters. Wer das Amphitheater ohne Schlangen besuchen oder von außen ohne Touristenmassen fotografieren möchte, sollte am frühen Morgen kommen, denn Verona ist ein beliebtes Tagesausflugsziel bei Gardasee-Besuchern.

Verona: Sehenswürdigkeiten in einem Tag

Von großen Konzerten zurück zur Zweisamkeit. Durch Veronas Altstadt schlängelt sich der Fluss Etsch, überspannt von mehreren Brücken, über die man bei einem Spaziergang herrlich bummeln kann. Die schönste ist sicherlich die Ponte Scaligero, die aussieht als hätte man eine Burg zur Brücke umgebaut: Zinnen und Türme schmücken das Bauwerk auf unverkennbare Weise. Die Brücke entstand im 14. Jahrhundert als Fluchtweg für reiche Veronesen – italienische Politik war schon immer aufregend. Sie ist nur für Radfahrer und Fußgänger geöffnet und wer zu klein ist, um über die Zinnen zu schauen, nutzt den extra angelegten steinernen Vorsprung, um einen Blick auf den träge hinfließenden Fluss zu werfen. Sehr viel älter ist die Ponte Pietra, die direkt ins Herz der Stadt führt. Sie wurde schon vor dem ersten Jahrhundert von den Römern erbaut, ist jedoch nicht mehr original erhalten. Sie wurde während der Jahrhunderte mehrmals zerstört – teils von Kriegen, teils von Naturkatastrophen – und in den 50ern originalgetreu wiederaufgebaut. Zwei der fünf Brückenbögen sind dabei im römischen Stil aus hellen Natursteinen gebaut worden, die übrigen drei stammen aus dem 16. Jahrhundert, was der Brücke ein ungleichmäßiges Aussehen verleiht. Doch gerade hier kann man sehen: Verona hat eine lange, abwechslungsreiche Geschichte hinter sich.

Sich in dieser Stadt die Zeit zu vertreiben, ist nicht schwer. Vom Aufwachen in Verona im Hotel bis zum späten Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants im Labyrinth der Altstadt zieht es Besucher von einem historischen Schmuckstück zum nächsten, vom Museum zum Markt, von einer der Brücken zum Giardino Giusti, dem schönsten Garten Italiens im Osten der Stadt. Doch auch ein Trip zum nahegelegenen Gardasee lohnt sich. Hier ist es warm, doch weht ein angenehmer Wind. In und um den See kann man wählen: Relaxen mit einem Gläschen Bardolino-Wein in der Hand, ein kleiner Bummel am Ufer, Mittagessen mit frischem Fisch, Pizza oder buntem Salat oder vielleicht doch etwas mehr Action in Form von Mountainbiking, Segeln, Wandern, Baden, Tauchen oder Paragliding? Alles ist möglich (auch hintereinander).

Vom romantischen Urlaub mit Romeo und Julia, Städtetrip mit historischem Sightseeing oder italienischem Flair in der Sommerfrische – Verona ist ein Traumziel für alle Verliebte, Geschichtsfans und Erholungssuchende.

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