Erfurt 1 Reisepaket
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Kurzreise Erfurt: Auf Luthers Spuren

Die Landeshauptstadt Thüringens hat sich seit der Wende gemausert: Die Altstadt wurde hübsch saniert, die Lädchen sind inhabergeführt und individuell und Dom, Severikirche und Krämerbrücke - ein Traum und sooo fotogen! Erfurt, wir lieben dich.

Kurzurlaub in Erfurt

Kurzurlaub in Erfurt: Von Dom zur Brücke

"Erfurt... liegt am besten Ort. Da muss eine Stadt stehen!" So urteilte der große Reformator Martin Luther bereits im 16. Jahrhundert. Erstmals erwähnt wurde Erfurt jedoch schon 742 in einem Brief an Papst Zacharias. Der Missionsbischof Bonifatius erkannte die prädestinierte Lage des Ortes "Erphesfurt" in der fruchtbaren Gera-Aue und empfahl ihn der römischen Kirche als Sitz eines Bistums. Und so wurde Erfurt zum geistlichen Zentrum von Thüringen.

Die bevorzugte Verkehrslage am Kreuzungspunkt alter deutscher und europäischer Handelsstraßen, ein früher und weitreichender Markt- und Handelsverkehr und das Vorhandensein einer Königspfalz begünstigten die frühe Stadtwerdung Erfurts. Heute blickt Erfurt auf über 1260 Jahre bewegte Geschichte zurück. Erfurt ist eine der ältesten und eine der vielversprechendsten Städte in Deutschland.

Die wirtschaftliche Stärke, geistig-kulturelle Tradition und wechselvolle Geschichte der Stadt zogen schon immer Persönlichkeiten an. Kaiser Friedrich I. Barbarossa war im 12. Jahrhundert sechsmal da, Martin Luther verbrachte seine prägenden Jahre an der Erfurter Universität und am Augustinerkloster. Zar Alexander I. von Russland traf sich anlässlich des Fürstenkongresses 1808 mit Napoleon in Erfurt. Auch Namen wie Adam Ries, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Herder und Wilhelm von Humboldt sind eng mit der Geschichte Erfurts verbunden.

Rom in Thüringen

"Erfordia turrita" - türmereiches Erfurt - rühmte Martin Luther einst die Stadt. Die Türme von 25 Pfarrkirchen, 15 Klöstern und Stiften und 10 Kapellen reckten sich gen Himmel. Die beeindruckende Zahl der Gotteshäuser - nicht zuletzt das stadtbildprägende majestätische Ensemble von Mariendom und Severikirche - veranlassten Chronisten und Zeitgenossen, z. B. Ernst Stida (1585-1632), vom "thüringischen Rom" zu sprechen. Und auch heute noch werfen die meisten dieser Kirchtürme ihre Schatten auf die liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser im Andreasviertel und an die Fassaden schöner Renaissancebauten.

Der mittelalterliche Stadtkern Erfurts ist einer der am besten erhaltenen und flächenmäßig größten Deutschlands. Das Augustinerkloster, in dem Martin Luther fünf Jahre als Bettelmönch lebte, die Predigerkirche, heute evangelische Hauptkirche und nach dem Dom die zweitgrößte Kirche Erfurts sowie die Festungsanlagen auf der Zitadelle Petersberg, eine der ältesten Stadtfestungen, sind eindrucksvolle Beispiele mittelalterlicher bzw. frühneuzeitlicher Baukunst.

Krämerbrücke - Erfurt

Jeder Laden eine kleine, wunderbare Welt für sich

Sie ist berühmter Brückenmethusalem, die Muse vieler Künstler, das Wahrzeichen Erfurts: die Krämerbrücke. Betritt man jene 120 Meter im Zentrum der thüringischen Landeshauptstadt, wird die Welt ein wenig langsamer. Wie Florenz‘ Ponte Vecchio ist die Krämerbrücke beidseitig mit Häusern bebaut: 32 farbenfrohe Fachwerkhäuser säumen hier den Kopfsteinpflasterweg.

Kein Ramsch, kein Tüddelkram. In den reizend eingerichteten Lädchen bieten Kreative und Künstler kleine Schätze an. Im offenen Fenster von Haus Nummer 25 hängt eine rote Glocke. Wenn jemand klingelt, kommt die Künstlerin und spricht mit interessierten Besuchern über ihre fröhlich-bunten Aquarelle. Ein paar Schritte entfernt ist eine Schokoladenmanufaktur zu Hause. "Eine Praline auf die Hand?" steht auf einer kleinen Tafel. Im Schaufenster von Haus Nummer 2 wartet die böse Stiefmutter darauf, dass Neugierige einen Euro einwerfen und das mechanische Puppentheater beginnen kann. Dahinter liegt das 21-Quadratmeter-Atelier eines Puppenmachers.

Hier leben 50 kreative Bewohner

Lebensfroh und bunt ist die Krämerbrückenwelt und so besonders, dass Erfurt sie wie einen Schatz bewahrt. Wer hier einen Laden mieten möchte, muss sich bei der Stiftung bewerben. Modeketten oder Drogeriemärkte haben keine Chance. Kreative, Künstler und Selbermacher aber schon. Wenn überhaupt mal ein Laden frei wird.

Etwa 50 Menschen leben heute in den dreistöckigen Fachwerkhäusern. Es ist die einzige bewohnte Brücke nördlich der Alpen. Ursprünglich war sie aus Holz und wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Nach mehreren Bränden wurde sie 1325 aus Stein gebaut: 79 Meter lang, auf sechs Sandsteinbögen über die Gera. Die Brücke war Teil des berühmten Ost-West-Handelsweges Via Regia. Anfangs boten die Händler - Krämer genannt - ihre Waren in Holzbuden an. Ihr Kram war wertvoll: Heilkräuter, Seide, Gewürze, Edelmetalle, Farben.

Einst Krämer, heute Künstler

Nach einem weiteren Großbrand im Jahre 1472 bekamen die Krämer ihre Fachwerkhäuser, die bis heute die Brücke beidseitig säumen. Ursprünglich waren es 62, nach Gebäudezusammenlegungen und Neubauten sind es jetzt noch 32. Bis auf drei Ausnahmen gehören alle der Stadt Erfurt. Die Brücke ist heute 25 Meter breit, zwischen den Häuserzeilen sind 5,50 Meter Platz zum Staunen, Stöbern, Kaffee trinken.

Fragt man die ansässigen Händler, geraten sie ins Schwärmen: "Das ist ein magischer Ort." - "Hier treffen Leute aufeinander, die das Leben lieben." - "Es zählt die beste Idee, nicht das meiste Geld." An warmen Sommertagen schlendern bis zu 5.000 Besucher durch Erfurts magische Gasse. Manch einer steigt die Steinstufen hinab, platscht mit den Füßen durchs seichte Flusswasser und guckt sich die Holzbalkone der Fachwerkhäuser an. Und spätestens dann ist er infiziert vom Leben der Kreativen und Künstler in Erfurt.

egapark - Erfurt

Erfurt ist nicht nur Dom- und Lutherstadt, sondern wird häufig auch Blumen- und Gartenstadt genannt. Keine Frage, gibt es in der Thüringer Landeshauptstadt doch schon seit dem Mittelalter eine lange Gartenbau-Tradition. Zahlreiche Gärtnereien machten Erfurt mit erfolgreichen Züchtungen und Saatgut im 19. Jahrhundert endgültig weltbekannt.

Den besten Einblick in die Geschichte und Gegenwart der Erfurter Gartenträume erhalten Sie im egapark. Der Erfurter Garten- und Freizeitpark auf dem 265 Meter hohen Cyriaksberg gehört mit über 36 Hektar zu den größten und beliebtesten seiner Art in Deutschland. Seit 1961 haben über 45 Millionen Gäste das Gartenschaugelände besucht. Heute gehört der egapark mit durchschnittlich 450.000 Besuchern im Jahr nach der Wartburg zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Thüringens. Nicht ohne Grund trägt er auch den Beinamen "Garten Thüringens".

Der egapark vereint auf seinem Gelände zahlreiche Schau- und Themengärten, Pflanzenschauhäuser, einen Aussichtsturm, eine Sternwarte und das in Deutschland und Europa einzigartige Deutsche Gartenbaumuseum. Auch für die Kleinen wird viel geboten wie Thüringens größter Spielplatz mit Wasserspielplatz und ein Kinderbauernhof. Besondere Highlights sind aber Europas größtes ornamental bepflanztes Blumenbeet, die Kirschblüte im Japanischen Garten und das tropische Schmetterlingshaus.

Wer denkt, dass sich ein egapark-Besuch nur im Sommer lohnt, ist weit gefehlt. Denn über das Jahr verteilt gibt es unzählige Veranstaltungshöhepunkte wie die florale Hallenschau im Frühling oder die Kürbis-Ausstellung im Herbst. Der Klassiker unter den egapark-Veranstaltungen ist das Lichterfest am 2. Augustwochenende, dass nach verschiedensten Auftritten auf zahlreichen Bühnen mit einem spektakuläten Höhenfeuerwerk gekrönt wird.

Adresse egapark Erfurt
Gothaer Str. 38, 99094 Erfurt

Öffnungszeiten egapark Erfurt
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier

Goldhelm Schokolade - Erfurt

Die Kunst der Schokolade

Im Herzen der thüringischen Hauptstadt Erfurt liegt die berühmte Krämerbrücke. Kleine, schiefe Häuschen schmiegen sich eng aneinander und beherbergen kleine, bunte Läden mit Kunst, Antiquitäten und feinen Gaumenfreuden. Dort über der Gera lebt das Handwerk seit Hunderten von Jahren. Aus dem Haus Nummer 12 "Zum güldenen Helm" duftet es fein nach Schokolade. Hier begann im Jahr 2005 die Geschichte der Goldhelm Schokoladen Manufaktur.

Nach traditioneller Handwerkskunst aus Frankreich zaubert der Erfurter Chefchocolatier Alexander Kühn mit seinem Team unvergessliche Schokoladen, Pralinen und Trüffel aus feinsten südamerikanischen Kakaobohnen. Seit 2012 kauft er seine Edelkakaos direkt von Kooperativen aus Peru und Venezuela.

Goldhelm steht für Qualität, liebevolle Handarbeit und Produkte mit Seele. Allein über 80 Schokoladensorten, die je nach Jahreszeit wechseln, und unzählige Sorten an Frischpralinen zählen zu seinem Repertoire. Frische Gewürze wie Chili, roter Pfeffer und Ingwer, kandierte Blüten oder einzigartige Essenzen von Aronia und Kirschblüten untermalen die fruchtigen Aromen von dunkler und heller Schokolade. Ein Genuss für den Augenblick.

Rosa Pfeffer, dunkle Schokolade

Der gelernte Grafiker Alexander Kühn brachte seine Fähigkeiten zur traditionellen Chocolatier-Handwerkskunst aus dem Ausland mit in die alte Heimat, kochte in einem französischen Restaurant im Eichsfeld und begann später, nach seiner Rückkehr nach Erfurt, in einem kleinen Laden auf der Krämerbrücke feinste Schokolade auf der Marmorplatte zu schöpfen. Dunkle Schokolade mit rosa Pfeffer, hauchdünn ausgezogen, war seine Nr. 1. Die liebevollen Illustrationen für die Verpackung gestaltete er selbst. Das ist bis heute so geblieben. Vom Schöpfen der Schokolade bis hin zum Verpacken gibt es viele Hände, aber keine Maschinen. Goldhelm zählt inzwischen 35 Mitarbeiter und damit zu Deutschlands größten Schokoladen-Manufakturen. Neben dem Verkauf im Ladencafé auf der Krämerbrücke, dem nahegelegenen Werkstattcafé mit Schokoladen-Restaurant und dem Web-Shop liefert Goldhelm an ausgewählte Händler.

Adresse Goldhelm Schokolade Erfurt
Ladencafé: Krämerbrücke 12 - 14, 99084 Erfurt
Werkstattladen: Kreuzgasse 5, 99084 Erfurt (hinter der Krämerbrücke)

Öffnungszeiten Goldhelm Schokolade Erfurt
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Sehenswürdigkeiten in Erfurt

Erfurt ist eine Stadt der Brücken. Sie wird durchzogen vom Flusslauf der Gera, mehreren kleinen Strömen und dem Flutgraben entlang der einstigen Stadtmauer. 142 Brücken befinden sich innerhalb der Stadt und 100 davon führen allein über die Gera und ihre Verzweigungen. Die zahlreichen Wasserläufe und Brücken brachten einem Teil der Innenstadt den Namen "Klein-Venedig" ein.

Luther bezeichnete die Erfurter als "des Heiligen Römischen Reiches Gärtner". Ratsmeister Christian Reichart begründete im 18. Jahrhundert den Erwerbsgartenbau in Erfurt. Brunnenkresse, Puffbohnen und der Erfurter Blumenkohl waren bald mehr als nur lokale Spezialitäten. Auch heute ist Erfurt eine Stadt der Blumen und des Gartenbaus. Das weitläufige Gelände des egapark Erfurt fasziniert mit seiner alljährlichen Blumenpracht. Der Park mit seinen Themengärten, die tropischen Pflanzenschauhäuser, das Schmetterlingshaus, ein japanischer Fels- und Wassergarten, der Rosengarten und Europas größtes ornamental gestaltetes Blumenbeet zeugen von Erfurts großer Gartenbaukunst. Im egapark Erfurt wird auch die Fernsehsendung "MDR Garten" produziert.

Die historische Altstadt mit ihren engen und verwinkelten Gassen, zahlreichen Brücken und lauschigen Plätzen sollte man per pedes erkunden. Dank der ERFURTCARD und den Tickets für eines der modernsten Nahverkehrsnetze Deutschlands sind aber auch bequeme und zeitsparende Stadtbesichtigungen jederzeit möglich. Und wer es lieber nostalgisch mag, lernt Erfurts Altstadt mit der historischen Straßenbahn oder mit der traditionellen Pferdekutsche kennen.

Zitadelle Petersberg - Erfurt

Zitadelle Petersberg: Hoch über Erfurt

Als einzige weitgehend erhaltene barocke Stadtfestung Mitteleuropas ist die Zitadelle Petersberg ein Spiegelbild europäischer Festungsbaukunst des 17. bis 19. Jahrhunderts. Damals war sie die modernste der Welt und galt als uneinnehmbar. Sie ist noch heute beeindruckend in ihren Ausmaßen und mit ihrer Präsenz über der Innenstadt. Seit 1990 wird sie mit viel Liebe zum Detail restauriert und für Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen genutzt. Im Winter kann man hier Schlittschuhlaufen, im Sommer kann man von der Restaurantterrasse den Sonnenuntergang beobachten. Unübersehbar: die gläserne Fassade des Besucherzentrums, das über aktuelle Veranstaltungen und Ausstellungen informiert. Ein Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall.

Adresse Zitadelle Petersberg
Petersberg 3, 99084 Erfurt

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