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Deutsches Meeresmuseum
Deutsches Meeresmuseum: Wenn der Wal an der Decke schwebt
2020 wurden in Stralsund Seemöwenmodelle, Walknochen und der große Globus in Umzugskartons gepackt und eingelagert. Fische bezogen eine Übergangs-WG im Ozeaneum und die Stralsunder mussten vorerst Abschied nehmen von ihrem geliebten Meeresmuseum. Zwei Jahre sollten der Umbau und die Erweiterung des Deutschen Meeresmuseums dauern, mehr als drei waren es dann wirklich. Bei der Eröffnung im Juli 2024 war noch nicht alles fertig, aber trotzdem eindrucksvoll.
Ein zehn Meter langes Walhaimodell hängt von der Decke, Lederschildkröte Marlene (1965 in der Ostsee gefangen) hat einen schicken Bronzeabguss bekommen, der angefasst werden darf, und auf den alten Globus werden aktuelle Bilder aus dem All projiziert. Das in den 50er-Jahren eröffnete Meeresmuseum hat also eine Schippe moderne Technik draufgelegt. 51 Millionen Euro hat der Umbau gekostet – nicht nur sind nun alle Ausstellungen barrierefrei zu begehen, das Gebäudeensemble wurde erweitert und ist top-energieeffizient.
Fische auf dem Trockenen
Das Meeresmuseum befindet sich seit seiner Eröffnung in dem ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen in der Stralsunder Altstadt. Trotz Erweiterungsbau war es im 21. Jahrhundert nun zu klein geworden. Doch die einmalige Atmosphäre des Ausstellungsortes ist erhalten geblieben. Das eindrucksvolle 30 Meter hohe Kirchenschiff nutzt man nach dem Umbau, um die Meeressäuger vor der historischen Kulisse vorzustellen. Rochen, Haie und Delfine schweben durch die gesamte Höhe des Raumes, im Seitenschiff kann man verschiedene Kraken, Quallen und Krebse als fein gearbeitete Modelle bewundern.
Riff und Schiff
Meer Platz – so das Motto zum Anbau. Vier neue Ausstellungsbereiche kamen dazu. Es wurde gegraben, Beton gegossen und Aquariumscheiben aus Japan importiert. Denn Kronjuwel und Glanzstück der Ausstellung ist das Großraumaquarium mit einem Fassungsvermögen von 700 000 Litern, das sich über 3 Etagen erstreckt. Hinter der 60 Zentimeter dicken Scheibe können Sie ein karibisches Riff und seine Bewohner entdecken. Einmal abtauchen bis auf den Meeresboden, aber ohne nass zu werden. In 31 weiteren Schaubecken werden sich bunte Anemonen, kalifornische Hornhaie und Kelp-Barsche tummeln, Rotfeuer- und Kugelfische um die Wetter schwimmen und Meeresschildkröten gemächlich durch das Wasser gleiten. So vielfältig und bunt die Meereswelt ist, so kompliziert ist das Verhältnis zwischen Mensch und Meerestier: geliebt, gefürchtet, gegessen – im Meeresmuseum scheut man nicht davor, die Probleme der Meeresfischerei und Umweltverschmutzung aufzuzeigen. Nahtlos verbinden sich alte und neue Teile des Museums. Stralsunder entdecken hier Lieblinge aus der Kindheit wieder – den Globus, Marlene und das 15 Meter lange Finnwalskelett – denn in der Stadt liebt man das Meeresmuseum und besucht es immer wieder. Wer noch tiefer in die Materie eintauchen will, besucht auch das Ozeaneum auf der Hafeninsel. Umzug und Umbau? Gelungen!
Adresse Deutsches Meeresmuseum
Mönchstraße 45, 18439 Stralsund
Öffnungszeiten Deutsches Meeresmuseum
finden Sie hier.