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DDR Museum
Go, Trabi, go! Ein DDR Museum zum Anfassen
Jungpioniere und FDJ-Ferienlager, Exquisit- und Delikat-Läden, SED, VEB und FKK – willkommen in der DDR! In diesem interaktiven Museum erhalten Sie Einblick in viele Facetten des DDR-Lebens. Ein Highlight: die originalgetreu eingerichtete Plattenbauwohnung. Hier darf man ungeniert in Schränken und Schubladen stöbern. Überhaupt sind in diesem Museum Anfassen und Mitmachen ausdrücklich erlaubt.
(N)Ostalgie hin oder her, aber wie war es damals wirklich? Das 2006 eröffnete DDR Museum an der Uferpromenade der Spree, direkt gegenüber dem Berliner Dom, porträtiert den sozialistischen Staat en miniature. Und schafft den Spagat von exzellenter Wissensvermittlung mit großem, spielerisch-raffinierten Unterhaltungscharakter. Gegliedert ist die Ausstellung in drei große Themen: „Öffentliches Leben“, „Staat und Ideologie“ und „Leben im Plattenbau“.
DDR kompakt: Die gute alte Plattenbauwohnung!
Das Private ist natürlich besonders reizvoll. So gehört die rekonstruierte Plattenbauwohnung zu den Highlights des Museums. Im Fernseher laufen Ausschnitte des „Schwarzen Kanals“ und der „Aktuellen Kamera“ und natürlich „Westfernsehen“. Man darf es sich gern gemütlich machen auf dem Sofa. Oder in der Karat-Schrankwand herumkramen und sich in der Küche typische DDR-Rezepte ausdrucken: Würzfleisch, Gulasch, Soljanka. Ja, die gute alte Platte, die einstige „Vollkomfortwohnung“, sie war die Lösung des Wohnungsbauproblems und der Wunschtraum vieler DDR-Bürger.
Es macht großen Spaß, hier Mäuslein zu spielen. So viele spannende Situationen. Im digitalen Spiegel lässt sich DDR-Kleidung anprobieren, es laufen DDR-Musik und Geschichten über Westbesuche und der Clou: die Fahrt in einer echten „Rennpappe“ – einem Trabant P 601. Drehen Sie den Zündschlüssel und geben Gas, ein 3D-Bildschirm auf der Frontscheibe lotst durch eine Plattenbausiedlung, vorbei an Kaufhallen und den Straßenzeilen Ost-Berlins. Zum Schluss verlässt man die DDR wieder durch ein Loch in der Mauer.
Doch auch das andere Gesicht des Mythos „Arbeiter- und Bauernstaat“ wird ausführlich beleuchtet: Mauer, Stacheldraht, Staatssicherheit. Wie fühlte sich das an? Was drohte, wer hörte mit, was passierte, wenn man nicht „mitmachte“? Viel Original-Inventar, von Gefängniszellen aus Erfurt und Bautzen bis hin zu riesigen Mauer-Teilen, führen die brutalen Schattenseiten vor.
Ein großer Schreck
Einen schwarzen Tag erlebten die Betreiber am 16. Dezember 2022. In den frühen Morgenstunden platzte mit lautem Knall der weltgrößte AquaDom in einem Berliner Hotel. Eine Million Liter Wasser und 1.500 tropische Fische ergossen sich über die Karl-Liebknecht-Straße und den Gebäudekomplex, zu dem auch das DDR-Museum gehört. Das aggressive Salzwasser wurde zur Gefahr für die Ausstellungsstücke, es fraß sich in Böden und Leitungen. Doch Verzweifeln is nich in Berlin. Die Kuratoren gestalteten in Rekordzeit die Räume neu und konnten nach drei Monaten Umbau und Renovierung das Museum im April 2023 wiedereröffnen.
Familienmuseum mit ausgezeichnetem Konzept
Das Haus versteht sich in erster Linie als Familienmuseum, als spannende Entdeckungsreise für alle Generationen. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die Mitmachmöglichkeiten und beeindruckenden Exponate, die Wiedergabe der leisen Töne und lauten Parolen, der Fokus auf Alltag, Politik und Widerstand, auf Bildungswesen, Gleichberechtigung, Sport und Solidarität, auf die Kunststücke des Kreativen und Heimlichen, die das Museum zu einem großen Beitrag der Auseinandersetzung machen.
Solch ein innovatives Konzept begeistert nicht nur die Besucher. So wurde das Berliner DDR Museum bereits zwei Mal für den „European Museum of the Year Award“ nominiert. Nach Umfragen der Deutschen Zentrale für Tourismus ist es das beliebteste Museum Deutschlands bei ausländischen Touristen. Auch wer kein oder wenig Vorwissen mitbringt – die spielerische Art der Geschichtsvermittlung zieht in den Bann.
Neben der Dauerausstellung ergänzen und vertiefen Wechselausstellungen das thematische Spektrum. Rund 800 Objekte sind permanent zu sehen, weitere 300.000 Stücke lagern in einem riesigen Depot. Regelmäßig finden Lesungen, Theater, Konzerte oder Podiumsdiskussionen mit DDR-Bezug statt. Und es wird weiter gebaut. Geplant sind ein Kinoraum, ein Klassenzimmer mit Schulbänken und Polylux sowie ein Modell des einstigen Palasts der Republik samt Originalstücken. An der Stelle von „Erichs Lampenladen“, wie der Volksmund den DDR-Prunkbau gern bezeichnete, steht heute das Humboldt Forum – nur 500 Meter vom DDR Museum entfernt. In Berlin ist das nächste Highlight nie weit.
Adresse DDR Museum
Karl-Liebknecht-Str. 1, 10178 Berlin
Öffnungszeiten DDR Museum
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier