Vincent van Gogh - Sehnsucht

Zu Lebzeiten unterschätzt, heute eine Ikone der Kunstgeschichte: Vincent van Gogh. Mit einer immersiven Multimedia-Show würdigt das Wuppertaler Visidrom derzeit das niederländische Maler-Genie. Glanzlichter wie „Sonnenblumen“ und „Sternennacht“ erscheinen als monumentale 360-Grad-Projektionen auf der größten zylindrischen Leinwand Europas, zusammen mit modernster Licht- und Sound-Technik tauchen Besucher intensiv in die Gemälde ein. Erleben Sie „begehbare Kunst“ und einen fesselnden Künstler, der wie besessen um sein Leben zu malen schien.

Vincent van Gogh (1853 – 1890) führte ein turbulentes Leben, sein abgeschnittenes Ohr ist legendär. Erst war er Kunsthändler, dann Prediger, dann Maler. Als er 1890 mit nur 37 Jahren seinem Leben ein Ende setzt, kennt ihn niemand. Dabei hatte er in nur zehn Jahren fast 900 Gemälde und über 1.000 Zeichnungen geschaffen. Nach seinem Tod gelang es die Frau seines Bruders Theo mit unermüdlichem Engagement, die Kritiker doch noch zu überzeugen. Heute gilt Van Gogh als einer der Begründer der modernen Malerei, seine Bilder erzielen auf Auktionen Rekordsummen von bis zu 71 Millionen Dollar. Sie können ihn günstiger genießen – in der sensationellen Multimedia-Show im Visidrom im Gaskessel Wuppertal.

„Vincent van Gogh – Sehnsucht“ haben Kurator Christian Höher und sein Team die Ausstellung betitelt, die ab dem 15. März 2025 für mindestens ein Jahr im Visidrom Wuppertal läuft. Es ist eine Reise durch die außergewöhnliche Farbwelt des niederländischen Ausnahmekünstlers, von den frühen, dunklen Werken (fünf Jahre lang malte er ausschließlich in Brauntönen) bis hin zu den farbenfrohen Meisterwerken seiner späten Jahre. Diese strahlen zum Teil in über 30 verschiedenen Gelbtönen. Die immersive Show übersetzt die Gemälde in digital-animierte Bilder und erweckt sie als großflächige Projektionen mit furiosen Sound- und Lichteffekten zu neuem Leben. Unmittelbarer kann man kaum Kunst kaum erleben.

Zusätzliche Informationen gibt eine Ausstellung im Erdgeschoss. Sie stellt das kurze, intensive Leben des revolutionären Malers vor, verdeutlicht die Skepsis seiner Zeitgenossen und die Entwicklung seines unverkennbaren Stils. Der Bogen spannt sich von seinen frühen Jahren in den Niederlanden, über die Zeit in Paris bis zu den Stationen in Arles, St.-Rémy und Auvers. Auch die große Leistung der Schwägerin Johanna van Gogh-Bonger wird nochmal hervorgehoben.

Der Ausstellungsort ist selbst besonders. Das Visidrom befindet sich in einem riesigen Gaskessel, der die Stadt einst jahrzehntelang mit Energie versorgte. Heute steht er unter Denkmalschutz und bietet faszinierende Shows und Ausstellungen. Im Dach erhebt sich ein säulenloser Raum 47 Meter in die Höhe, nahezu kreisrund und komplett mit Leinwänden und 33 Hochleistungs-Laser-Projektoren ausgestattet. Der Besucher wird also vollständig von Show und Thema umhüllt, taucht in fantastischen Traumwelten und wird sogar selbst Teil der Kunstwerke. Schöner Abschluss: Der Skywalk auf dem 65 Meter hohen Dach des Stahlriesen ist im Ticket inbegriffen und bietet einen faszinierenden Ausblick auf die Stadt.