Therme Sárvár

Baden in Ungarn, da denken viele zuerst an den Plattensee, aber Urlaubsprofis wissen, dass heilsames Thermalwasser von hier mindestens genauso viel Beliebtheit und Bekanntheit verdient. An der ungarischen Bäderstraße, die von Sopron nach Hévíz am Balaton führt, finden sich unbekannte und unterschätzte Perlen: Kurorte zum Abtauchen, Treiben lassen und Durchatmen. Einer von ihnen ist Sárvár.

Als 1961 bei Bohrungen in Sárvár 92 Grad heißes Thermalwasser entdeckt wurde, begann der Aufstieg der Stadt als Urlaubsziel für alle Erholungssuchenden. Sárvár hatte schon zuvor als historisch bedeutender Ort der Reformation von sich reden gemacht, aber nun kamen sogar Tagesausflügler aus dem benachbarten Österreich, um im guten Wasser zu schwimmen. Selbst die EU trug ihr Scherflein zum Erfolg bei und finanzierte 2010 die Modernisierung der Therme. Doch die Therme Sárvár ist nicht nur für rheumageplagte Rentner, sondern auch für Familien ein Highlight.

Im Familienbad und auf den vielen bunten Rutschen kann sich der Nachwuchs so richtig austoben. Allerdings ist hier die Entscheidung „Wo anfangen?“ wirklich schwer: Für die ganz Kleinen steht das Babybecken mit Spielzeug zur Verfügung, außerdem gibt es das Kinderbecken mit Rutschen, Wasserkanonen und Wassergittertor, eine breite Familienrutsche, ein Spielhaus und eine Kegelbahn. Auf der Rutsche mit vier Bahnen kann man sogar um die Wette rutschen. Wer als Erstes unten ist, darf ins Wellenbad. Erwachsene entspannen im Riesenjacuzzi. Im Sommer sind die Möglichkeiten gleich doppelt so zahlreich: Sonnenterrasse, Abenteuerbecken mit Piratenschiff und Wasserburg, Strandbecken und Sportfelder fürs Fußballkicken. Dabei ist das Wasser so seidig, dass selbst Babys Haut nicht gereizt wird. Die Megaattraktion sind aber die sieben Wasserrutschen, die Kinder ab 120 cm Schulterhöhe benutzen dürfen. Ob rasend schnell oder zusammen mit allen Freunden gleichzeitig: Diese Rutschen sind der Hammer für Groß und Klein und fast schon wie ein Freizeitpark. Sogar Kameras gibt es an einigen, sodass wohl das beliebteste Souvenir aus dem Sárvár-Urlaub ein witziges Rutschenfoto sein dürfte.

Das Wunderwasser aus dem ungarischen Boden enthält besonders viel Natriumchlorid, Iod, Brom, Fluor und Borsäure - Rheuma, Muskelkrämpfe und Atemwegsbeschwerden werden damit gelindert, die Wärme entspannt den ganzen Körper. Wer die heilsamen Eigenschaften des Thermalwassers ausnutzen will, hat verschiedene Becken, die das ganze Jahr geöffnet sind, zur Auswahl: das Erlebnisbad im Freien und zwei Heilwasserbecken im Inneren, von denen eines 34 Grad, das andere 38 Grad warm ist. 20 Minuten – mehr braucht es nicht, bis sich ein Bad darin für die Gesundheit auszahlt. Danach auf einer der Liegen ausstrecken, vielleicht noch eine Thai-Massage buchen oder in einer Aromakabine in der Saunalandschaft eine Auszeit nehmen. Am liebsten möchte man diesen Zustand in den Koffer einpacken und mit nach Hause bringen. Das geht leider nicht, aber wiederkommen dürfen Sie, sooft Sie wollen. Sárvár – na klar!