Wissenwertes über Prag

Prag: Vielleicht sogar die Schönste in ganz Europa ...

Die 1,2 Millionen Einwohner große Hauptstadt von Böhmen, der Tschechoslowakei und jetzt Tschechien ist eine der schönsten Städte Europas und als Reiseziel eine der beliebtesten. Millionen Touristen strömen jedes Jahr in die Goldene Stadt an der Moldau. Mit Wenzelsplatz, der Burg Hradschin und der Karlsbrücke hat Prag Sehenswürdigkeiten, die für Besucher ein absolutes Muss darstellen.

Es gibt aber auch weniger bekannte und mindestens genauso interessante Punkte, die Sie ansteuern sollten. Bei all den alten Gemäuern und historischen Plätzen ist Prag eine überaus junge Stadt. Das Nachtleben mit unzähligen Bars, Diskotheken, Kinos und Jazzclubs ist international und quicklebendig. Hier in aller Kürze ein paar Tipps, die den Reiseführer nicht ersetzen können und wollen.

Karlsbrücke: nomen et omen - Karl IV. ließ die Brücke 1357 bauen, seinen Namen bekam sie allerdings erst viel später. Zunächst war die Brüstung blank, die heute so berühmten Steinfiguren kamen erst im 17. Jahrhundert nach und nach hinzu. Ein Besuch in Prag ist ohne die Überquerung der Karlsbrücke praktisch undenkbar, sie verbindet die Altstadt mit der "Kleinseite" und der Burg. Nicht wundern, wenn Sie vor der achten Figur rechts, aus Richtung Altstadt, eine Schlange sehen. Es gibt hier nichts umsonst, aber das Berühren des Reliefs am Pfeiler soll Glück bringen. Die blank geriebene Stelle beweist, dass viele Leute daran glauben, also stellen Sie sich ruhig hinten an.

Burg Hradschin: Auf der sogenannten "Kleinseite", die jahrhundertelang eine eigene Stadt war, befindet sich die größte Burganlage der Welt mit dem Veitsdom als überragendem Mittelpunkt. Hier ist heute der Sitz des tschechischen Präsidenten. Für die Besichtigung sollten Sie mindestens einen halben Tag einplanen.

Jüdische Synagoge: In der Altstadt befindet sich die guterhaltene jüdische Synagoge aus dem Jahr 1275, sie ist ebenso sehenswert wie der alte jüdische Friedhof in unmittelbarer Nähe.

Altstädter Ring: Highlight auf dem Rathausplatz in der Altstadt ist die astronomische Uhr mit ihrer stündlichen Apostel-Parade. Das beeindruckende Wunderwerk begeistert Millionen Touristen, für ihren Erschaffer aber war brutaler Undank der Lohn: Die Auftraggeber blendeten den Meister nach Fertigstellung, damit er nie in einer anderen Stadt etwas ähnlich Schönes schaffen könne.

Museen: Mit seinen umfangreichen Sammlungen zieht das Nationalmuseum am Wenzelsplatz klassisch Kunstinteressierte an. Ganz in der Nähe und sehr schön gemacht ist das erst 1998 eingerichtete Mucha-Museum, das Leben und Werk des Begründers der "Art nouveau", Alfons Mucha (1860-1939), zeigt. Berühmt sind seine Jugendstil-Plakate mit der französischen Schauspielerin Sarah Bernhard. Wenn Sie sich, trotz quälender Schulstunden in Deutsch, für Franz Kafka interessieren: Im Goldmachergässchen bei der Burg Hradschin können Sie sein Arbeitszimmer besichtigen, im Geburtshaus Kafkas gibt es ein kleines Museum (Metro A, Staramestka).

Wenzelsplatz: Karl IV. legte den Platz 1348 als Rossmarkt vor den Toren der Altstadt an, wenig spektakulär. Im Laufe der Jahrhunderte schrieb der Platz aber immer wieder Weltgeschichte, 1969 zum Beispiel, als sich Student Jan Palach hier aus Protest gegen den Einmarsch sowjetischer Panzer und das Ende des Prager Frühlings verbrannte. 1989 hielt Bürgerrechtler Vaclav Havel vom Balkon eines Verlagshauses am Wenzelsplatz seine berühmte Rede, die Demonstrationen auf dem Wenzelsplatz trugen zum Ende der kommunistischen Diktatur bei. Was Prag-Neulinge oft wundert: Der Platz ist eigentlich kein Platz, sondern ein 75 Meter langer und 60 Meter breiter Boulevard mit zahlreichen Cafés, Kaufhäusern, Geschäften und Wechselstuben. Der Platz ist nach Landespatron Wenzel benannt, dessen Reiterdenkmal am oberen Ende vor dem imposanten Nationalmuseum steht. Hier befindet sich auch die Metrostation "Museum".

Tanzende Häuser: Hier brauchen Sie nicht viele Stunden verbringen, aber das moderne Bauwerk des amerikanischen Architekten Frank O. Gehry ist auf jeden Fall ein Hingucker wert. Die Prager haben es nach den tanzenden amerikanischen Hollywood-Stars "Ginger und Fred" getauft. Sie finden es unweit der Karlsbrücke direkt am Moldauufer.

Soldat Schwejk: Halb Europa las und liebt die launigen Geschichten vom "braven Soldat Schwejk", mehrfach verfilmt, unter anderem mit Heinz Rühmann. Schwejks Stammlokal heißt "U Kalicha" (Zum Kelch). Gemäß Jaroslav Hašeks Bestseller hatte sich der listige K.u.K.-Soldat hier "um ysechs nach'm Krieg" verabredet. Heute können Sie in Schwejks Lokal deftig böhmisch speisen. Vorsicht! Wenn Sie ein "großes Bier" bestellen, offeriert man Ihnen einen Liter, das "kleine Bier" mit 0,5 Litern ist hier normal. Abends wird echte böhmische Musik gemacht, Sie können jede Menge Schwejk-Souvenirs kaufen. Moderate Preise und netter Service zeigen, dass dies keine Touristenfalle ist. Das "Kalicha" erreichen Sie in ein paar Gehminuten von der Metrostation "I. P. Pavolova".

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