Amrum-Norddorf

Strände ohne Ende, legendärer Kniepsand, Wind und Weite – die kleine Nordseeinsel Amrum bietet auf 10 Kilometern Länge und 2,5 Kilometern Breite so viel Natur und zauberhafte Ausflugsziele, dass man sich fragt, wieso alle immer nach Sylt wollen. Ein Traum-Inselchen für endlose Spaziergänge, maximale Entspannung und Ruhe. Sogar fürs Nackigsein.

Amrum ist die kleinste der nordfriesischen Inseln – und die landschaftlich Vielfältigste. Rund 20 Quadratkilometer pures Naturidyll aus einzigartigem Wattenmeer, weitläufigen Dünen und hellem Sandstrand. Über die Hälfte der Inselküste ist von einer langen Sandbank geprägt, Kniepsand genannt. Europas längster Badestrand ist aber noch nicht alles an Superlativen.

Über 10.000 brütende See- und Strandvögel können sich nicht irren: Die Natur hat es gut mit Amrum gemeint. Sie ist die vogelreichste Nordseeinsel. Tringa totanus, Larus ridibundus und sterna paradisaea (Rotschenkel, Lachmöwe und Küstenseeschwalbe), sie alle sind Amrum-Fans. Ein Fernglas mitzunehmen lohnt sich immer. Noch so ein absolutes Muss: Wattwandern. Einmal über den Meeresboden von Amrum nach Föhr oder von Föhr nach Amrum gehört zu den unvergesslichen Erlebnissen. Die Dünen sind für viele der schönste Ort. Da sie für Amrum eine Art Lebensversicherung darstellen, stehen sie unter besonderem Schutz. Damit Einwohner und Gäste trotzdem lange Spaziergänge genießen kann, führt ein Netz unzähliger Bohlen mittendurch.

Man könnte Amrum innerhalb von sieben Stunden einmal komplett zu Fuß umrunden. Aber warum sollte man? Dösen im Strandkörb, Spaziergänge in den Dünen, ein Stück Friesentorte (geschichtetes Wunderwerk aus Blätterteig, Pflaumenmus und Sahne), eine Radtour zum Leuchtturm ... Hier nimmt man das Tempo raus. Freunde der Nacktheit sind auch goldrichtig: Amrum hat den größten FKK-Badestrand Europas. Insgesamt drei Strände sind ausgewiesen, inklusive FKK-Zeltplatz am Leuchtturm.

Fünf Dörfer gibt es auf Amrum: Steenodde, Süddorf, Nebel, Norddorf und Wüttdün. Alle mit Friesenflair wie aus dem Bilderbuch. In den Dünen brüten derweil die Möwen, Seeschwalben und Eiderenten, mit etwas Glück lassen sich am Strand auch Kegelrobben und Seehunde beobachten. So viel frische Luft macht Hunger: Von Fischbrötchen bis Pfannkuchen und Eiergrog gibt’s viel Norden für den Gaumen. Wahrscheinlich begegnet Ihnen auch Tote Tante, ein Kultgemisch aus Kakao und Rum – passt hervorragend zur butterweichen Friesentorte. Kalorienzähler aus, einfach nur freuen und genießen.

Die direkte Fährroute von Dagebüll nach Amrum dauert ca. 90 Minuten. Wenn die Fähre einen Zwischenstopp auf Föhr einlegt, dauert es ca. 2 Stunden. Und ganz ehrlich: Hier genießt man jede Überlänge. Nichts entspannt so sehr, wie den Wellen und Halligen nachschauen, Möwen und Küstenseeschwalben zu beobachten. Nach diesem Intro ist der Kopf frei für noch mehr Entschleunigung.

• Größte Attraktion Amrums: der riesige Kniepsandstrand. 15 km lang, 1,5 km breit. Eine wandernde Sandbank, so gut wie nie überflutet, perfekt zum Sonnenbaden oder Spazieren. Hinter den Dünen wurde die einst älteste Flaschenpost der Welt gefunden (mehr als 100 Jahre alt).
• 192 Stufen: Der fast 42 Meter hohe Leuchtturm ist das Wahrzeichen der Insel und einer der höchsten an der deutschen Nordseeküste. Von seinem Rundbalkon genießen Sie einen herrlichen Panoramablick über die gesamte Insel, bei guter Sicht sogar bis nach Helgoland. Der perfekte Ort für Romantiker.
• Noch mehr Fernblicke bieten die Aussichtsplattform an der Südspitze, die Aussichtsdüne am Kiefernweg und der Strandübergang Himmelsleiter (führt vom Ende des Bohlenwegs zum Kniepsand, atemberaubende Sicht).
• Spannende Einblicke in die Geschichte Amrums vermittelt das Öömrang Hüs, in dem einst eine Kapitänsfamilie lebte und das zum Heimatmuseum wurde.
• Die schönsten Naturerlebnisse: Inselhopping zu Fuß bei einer Wattwanderung von Föhr nach Amrum - so laufen Sie auf die schönere Insel zu :) Und Führungen im Vogelschutzgebiet Odde. Unfassbar beeindruckend.
• Besuch in der Kultkneipe „Blaue Maus“ mit nautisch-seemännischem Dekor und maritimen Bildern an den Wänden – eine der besten Whiskybars Deutschlands
• Bisschen Shoppen und Bummeln? Das lebendig-bunte Wittdün ist der perfekte Ort.
• Original Friesentorte: Unbedingt ins Café Schult in Norddorf. Hier kreierte der Bäckerlehrling Karl-Heinz in den 70ern die Torte für Tante Judith. Die Chefin sah Potenzial und nahm sie ins Programm auf. Heute ein friesischer Dauerbrenner.
• Kunst aus Treibgut: Die Strandburgen des Künstlers Panscho waren fantasievolle Hippiehütten aus dem Treibgut der Nordsee. Einst an die 50 Stück, heute stehen nur noch ganz wenige.
• Vogelkoje: früher Entenfanganlage, heute Naturparadies für Gänse, Enten und Damwild und viele Wildkaninchen
• Die schönsten Spots für Vogelfreunde und Naturfotografen: das Naturschutzgebiet Amrum Odde und der Wriakhörn See.
• Sprechende Grabsteine: Auf dem Friedhof der St. Clemens Kirche erzählen jahrhundertealte Grabsteine von Liebe und Verlust, von stürmischer See und Heimkehr, Glauben und Hoffnung.
• Friedhof der Namenlosen: Berührender Ort gegenüber der Amrumer Windmühle, hier wurden angespülte, ertrunkene Schiffbrüchige beerdigt.

Und der Sonnenuntergang? Magisch! Wir wünschen traumhafte Urlaubstage mit Muscheln, Meer und Weite.

Die Nordsee ist nicht ganz so handzahm wie die Ostsee. Kälter, unruhiger, nicht immer da. Umso herrlicher ist es, darin ein Bad zu nehmen, aber das geht leider nicht immer. Deswegen empfehlen wir für Schwimmfans und Amrum-Urlauber das AmrumBadeland. Hier hat das Wasser eine angenehme Temperatur, Kinder haben Platz zum Austoben und Wellen gibt es trotzdem. Alle 30 Minuten geht es im Wellenbad rund, dazu gibt es Massagedüsen, Sitzsprudler, Sprudelliegen und Nackenduschen für alle, die entspannen wollen. In der Saunalandschaft können Sie wählen zwischen finnischer Blocksauna (90° C), Biosauna (55° C), Dampfbad (40° C) oder Infrarotkabine. Im Sommer können Sie zur Abkühlung nach draußen in den großen Saunagarten mit Tauchbecken. Dort finden Sie auch Duschen, Liegen und – natürlich auf einer Nordseeinsel – Strandkörbe.

Wein von der Nordsee? Diese ungewöhnliche Idee hat die Winzerfamilie Trenz aus dem Rheingau umgesetzt. 2021 wurden die Rebstöcke auf Amrum angepflanzt, 19 Reihen auf einem halben Hektar. Drei Jahre später konnte die erste Ernte gelesen werden. Ganz ohne Pestizide wuchsen die prallen Trauben in dem sandigen Boden heran und nach der Ernte wurden im Rheingau zu Wein vergoren. So entstand der „Waasrwijn“, ein trockener Weißwein mit 11 Volumenprozent. Für Winzer Michael Trenz ein Herzensprojekt, das er gerne ausweiten möchten. Zu kaufen gibt es den Wein auf Amrum im Hofladen Martinen, beim Amrumer Bierverlag und im Likedeeler.