Urlaub in Kiel: An de Water, up de Water
Wer an Kiel denkt, hat sofort zwei Bilder im Kopf: ganz viel Wasser und fast so viele Schiffe. Ein Besuch in der Hafenstadt vermittelt ein ganz besonderes Lebensgefühl, denn das Meer dringt fast bis mitten in die Innenstadt hinein.
Reisen nach Kiel
An de Water, up de Water - das ist Hafenstadt Kiel
Fördestadt, Unistadt, Tor nach Skandinavien, nördlichste Großstadt Deutschlands – Kiel hat viele Gesichter. Umso schöner, dass die entspannte Großstadt bei einem Kurzurlaub ganz leicht zu Fuß zu entdecken ist. Von der Spitze des Rathausturms über die Hörnbrücke bis zum Strand in Laboe – Kiel überzeugt mit viel Wasser und Hafenflair, Grün an allen Ecken und gemütlichen Cafés in der Innenstadt.
Eines ist Kiel allerdings nicht (mehr): Hansestadt. Zwar wurde die Stadt planmäßig für den Handel auf der Ostsee angelegt und trat dem Bündnis bei, aber die Landesherren behielten hier die Zügel in der Hand. Freier Handel – nicht in Kiel. Die Stadt wurde dann wieder aus der Hanse geworfen, als Gerüchte aufkamen, dass sie Piraten beherbergte. Doch Kiel kam auch ohne die Hanse gut zurecht und blühte auf. Heute sind die großen Werften die wichtigsten Arbeitgeber. Schließlich ist Kiel die Stadt der (Segel)Schiffe. Und das nicht nur zur Kieler Woche.
Grüner Weg
Vom Hauptbahnhof gelangen Sie mit einem kurzen Spaziergang zum Kieler Hörn, dem begradigten Ende der Kieler Förde. Die Hörnbrücke darüber ist ein beliebter Aussichtspunkt auf die „Pötte“ an den Anlegern. Weiter geht es zum Schwedenkai, wo große Kreuzfahrtschiffe vor modernen Gebäuden liegen. Wer von Schiffen einfach nicht genug bekommen kann, sollte die Kiellinien entlangbummeln. Die Promenade führt 3,5 Kilometer am Wasser entlang, vorbei Yachten, Marineschiffen, Fähren und Segelschiffen – zu gucken gibt es immer was. Die Landeshauptstadt hat auch ihre grünen Seiten – zum Beispiel den Ratsdienergarten mit dem Doppelsee Kleiner Kiel, den Alten Botanischen Garten und den Hiroshima-Park. Die Gärten der Innenstadt lassen sich auf einer großen Runde von zirka 5 Kilometern alle erkunden. Doch auch die lebendige Innenstadt sollte man nicht links liegen lassen.
Blick aufs Hörn
Leider wurde die Altstadt Kiels im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und Wiederaufbau und Modernisierung trugen das Übrige dazu bei, dass die alten Bauten aus dem Mittelalter aus dem Stadtbild verschwanden. So hat Kiel nun keine Alt-, sondern nur noch eine Innenstadt. Zumindest die Kirche St. Nikolai steht wieder. Und zwar genau auf den Grundmauern von 1242. Hier wurde 1665 die Universität gegründet. Beeindruckend ist auch das Rathaus der Stadt, das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Der 106 Meter hohe Rathausturm ist das Wahrzeichen der Stadt und der höchste Deutschlands. Auf 67 Metern Höhe befindet sich dort eine Aussichtsplattform, die über einen Fahrstuhl zu erreichen ist. Die Aussicht auf das Hörn müssen Sie sich also nicht durch das Treppensteigen erarbeiten. Belohnen darf man sich trotzdem, vielleicht mit einem Kaffee oder den berühmten Kieler Sprotten als Snack? Essen und Trinken gibt es in den Bars und Cafés der belebten Holtenauerstraße, Souvenirs und Mitbringsel in den kleinen und großen Geschäften. Weg vom Trubel der Stadt schippert die Fähre zum Ostseebad Laboe am Ausgang der Förde. Hier kommt dank Sandstrand, Strandkörben und historischem Hafen sofort Sommerurlaub-Feeling auf. Was will man mehr?



















