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Richard Wagner Museum
Richard Wagner Museum: Bayreuths berühmtester Bürger
Bombastische Musikdramen, germanische Mythologien und beißender Antisemitismus – Richard Wagner hat ein schwieriges Erbe hinterlassen. Im Richard Wagner Museum in Bayreuth wird es gesammelt, aufbereitet und der Öffentlichkeit präsentiert.
Treten Sie ein in Wagners Privathaus mitten in Bayreuth, Wahnfried genannt, nicht von Wahnsinn, sondern weil es der Ort ist, „wo mein Wähnen Frieden fand“. Bis 1973 war es im Besitz der Familie Wagner, seit 1976 wird es museal genutzt. Hier verfasste der Komponist die Opern „Götterdämmerung“ und „Parsifal“. Adolf Hitler ging hier ein und aus, eine Bombe traf es im April 1945.
Kostümfundus und lebendige Partitur
Mittlerweile ist Wahnfried und das angeschlossene neue Gebäude voll und ganz dem Leben und Werk Richard Wagners gewidmet, dokumentiert seine Wirkungsgeschichte und die Geschichte der Bayreuther Festspiele in drei Dauer- und regelmäßigen Sonderausstellungen. Am prächtigsten anzusehen sind natürlich die Kostüme aus verschiedenen Jahren der Festspiele: bestickt und mit Perlen veredelt, sorgsam gefältelt, aus schweren Stoffen gefertigt. Was man sonst nur aus der Ferne auf der Bühne erspähen konnte, ist hier stilvoll inszeniert, um betrachtet zu werden. Auch Bühnenbildmodelle und bühnentechnische Apparaturen sind ausgestellt. In einem interaktiven Buch erwacht eine Partitur vor den Augen der Besucher zum Leben.
Geisterstühle und Totencouch
Im eigentlichem Haus wandelt man auf den Spuren von Wagner. Im Erdgeschoss wurden die repräsentativen Räume restauriert, leider ohne die originalen Möbel, denn die wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Statt ihrer stehen dort Geistermöbel – Stühle und Tische verhüllt mit weißen Hussen. Im Obergeschoss dann ganz klassisch eine Ausstellung zum Leben des Komponisten. Wundern Sie sich nicht, dass dort ein Sofa in einer Vitrine steht. Hierauf verließ Wagner die Bühne des irdischen Lebens, allerdings in Italien, wo er im milden Wetter urlaubte.
Onkel Wolf in Bayreuth
Wer die ideologischen Verstrickungen der Familie Wagner entwirren möchte, muss ins Siegfried-Wagner-Haus wechseln, das Junggesellenhaus des Sohnes. Dessen Witwe Winifred leitete nach seinem Tod 1930 die Bayreuther Festspiele und erhob sie zum nationalsozialistischen Kult. Mit seiner Hetzschrift „Das Judenthum in der Musik“ schrieb Wagner sich in das Herz der Nazis, Adolf Hitler war ein glühender Fan, Winifred Wagner bekannte sich noch kurz vor ihrem Tod 1980 zu „Onkel Wolf“. Seit 50 Jahren wird das Erbe Wagners durch die Richard-Wagner-Stiftung-Bayreuth verwaltet, zu der auch die Nachkommen des Komponisten gehören. Alles darüber lernen Sie in der Dauerausstellung „Ideologiegeschichte Wagners und der Festspiele“. Auf dem Weg nach draußen können Sie dem Meister die letzte Ehre erweisen: Begraben ist er im Garten seines Hauses Wahnfried.
Adresse Richard Wagner Museum
Richard-Wagner-Str. 48, 95444 Bayreuth
Öffnungszeiten Richard Wagner Museum
September – Juni:
Dienstag – Sonntag 10.00 - 17.00 Uhr
Juli und August:
Montag – Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr