Panometer Leipzig
Vom Impressionismus zur K.I.
Pferdegezogene Kutschen, Damen und Herren in feiner Kleidung und Sonnenstrahlen, die das Stadtbild in ein Spiel der Farben verwandeln. „DIE KATHEDRALE VON MONET - Die Befreiung der Malerei“ ist das neueste Werk des Panorama-Künstlers Yadegar Asisi: eine Hommage an den Impressionismus und seinen pinselführenden Vorreiter Claude Monet.
In Leipzig konnten Besucher bereits den Mount Everest besteigen, die gesunkene Titanic besuchen, aus der Perspektive eines Käfers durch einen grünen Garten wandeln und New York am Morgen vor dem Anschlag auf das World Trade Center erleben. Nun ist das nächste gigantische 360-Grad-Panorama des Künstlers in den ehemaligen Gasometer eingezogen. „DIE KATHEDRALE VON MONET - Die Befreiung der Malerei“ widmet Asisi der Kunst, genauer gesagt Claude Monet, der in den Jahren 1892 bis 1894 ganze 33 Gemälde von der Kirche Nôtre Dame in Rouen malte.
Premiere in der Runde
Monets Bilderserie gilt als der Höhepunkt seines Schaffens. Er malte die Kirche aus wenigen Blickwinkeln, aber in verschiedenen Lichtverhältnissen und erzeugte damit gegensätzliche Stimmungen. Dabei ging es ihm nicht um eine originalgetreue Darstellung der Fassade, sondern um seine Empfindungen beim Betrachten der Kathedrale. Asisi nahm das Werk von Monet und erweitert den Blickwinkel zu einem kleinen Stadtrundgang durch das Rouen des 19. Jahrhunderts. Auf den Straßen begegnen den Betrachtern nicht nur die Bewohner Rouens in ihrem alltäglichen Leben, sondern auch Claude Monet selbst und seine KünstlerfreundenVincent Van Gogh und Auguste Renoir. Erstmals hat Asisi das Panorama in einer Größe von 6 x 2 Meter in seinem Berliner Atelier in Öl auf Leinwand gemalt, bevor es hochauflösend digitalisiert, gedruckt und im Panometer als 360-Grad-Bild ausgestellt wurde.
Wenn K.I. Kunst macht
In dieser neuen Installation setzt sich Asisi gleichzeitig mit dem Entstehungsprozess von Kunst seit dem 19. Jahrhundert auseinander. Die Impressionisten waren die ersten westlichen Künstler, die sich von Jahrhunderten der Traditionen lossagten und heute für eine freie Entfaltung von Motiven, Themen und Maltechniken stehen. Im 21. Jahrhundert stellt uns K.I. vor neue Herausforderungen. In der Ausstellung um das Panorama setzt sich der Künstler kritisch mit dem Spannungsfeld von Malerei, Handwerk und Digitalisierung auseinander– Asisi, wie wir ihn kennen und lieben. Aber wer genau ist Yadegar Asisi eigentlich?
Dreamteam Asisi und Leipzig
Er sei der Michelangelo des 21. Jahrhunderts, loben Kollegen. Seit 2003 erschafft der in Berlin lebende Künstler die größten Panoramen der Welt. Er belebte damit ein Medium wieder, das im 19. Jahrhundert eine absolute Massenattraktion war. Der in Wien geborene Sohn persischer Eltern ist Künstler, Architekt, Visionär – aber vor allem ein Großmeister der 360°-Bilder. Asisi war der erste, der alte Gasspeicher für außergewöhnliche Projekte nutzte. "Panometer“ ergibt sich dabei als Kunstwort aus Panorama und Gasometer. Die ersten Panoramen hingen in Leipzig und Dresden, später kamen Berlin, Pforzheim, Wittenberg, Hannover und Rouen dazu. Ob Great Barrier Reef, Rom im Jahr 312, Dresden im Barock, Amazonien oder die Berliner Mauer – er lenkt den Blick stets in eine ferne Welt und setzt sie philosophisch in ein neues Licht. Zu Leipzig hat Yadegar Asisi eine ganz besondere Beziehung. Hier realisierte er sein allererstes Rundbild, das Mount-Everest-Panorama "8848“ (2003 – 2005) und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in der Messestadt.
Adresse Panometer Leipzig
Richard-Lehmann-Straße 114, 04275 Leipzig
Öffnungszeiten Panometer Leipzig
Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie hier.