Helgoland

Helgoland – eine Insel mit zwei Teilen

Einzigartig. Das ist wohl das Wort, das Helgoland am besten beschreibt. Heiliges Land, Piratenversteck, Militärstützpunkt der Nazis, Sperrgebiet, Traumziel – die Geschichte der Insel ist bewegt. Noch heute ist die Insel legendär. 300.000 Besucher kommen jedes Jahr (meist im Sommer) und lassen sich bezaubern. Von den bunten Häusern, den Felsen und dem Sandstrand. Eine Insel zwischen Himmel und Meer.

Erst Mal die Fakten: 1.300 Einwohner, nur 1 Quadratkilometer Fläche, 70 Kilometer vom Festland entfernt, ca. 2 Stunden Fahrt mit dem Schiff von Cuxhaven aus, kleinstes Naturschutzgebiet des Landes, keine Verbrennerautos erlaubt, Deutschlands einzige Hochseeinsel (wobei das geologisch nicht so ganz stimmt, aber egal). Ach ja, und die Zollfreiheit. So klein, so viel zu sehen. Wo anfangen?

Bunte Buden

Gleich bei der Ankunft im Hafen wird man von den leuchtend bunten Hummerbuden begrüßt. Früher waren hier die Werkstätten der Hummerfischer untergebracht, heute sind die Häuser Imbisse, Kneipen, Cafés, Galerien und Souvenirläden für Touristen. Beißen Sie in das erste Helgoländer Krabbenbrötchen hinein – die beste Stärkung für die Erkundung der Insel. Wer Tagesausflügler ist, hat nur 4 Stunden Zeit, bis die Fähre wieder ablegt; wer länger bleibt, kann sich Zeit lassen.

Erholung mit Frischluft

Erholung gefunden! Auf Helgoland bringen die Touristen zwar den Trubel mit, aber die Insel verströmt ihre ganz einige Ruhe. Und die Luft im Seeheilbad Helgoland? Super rein und frisch, nicht nur wegen der Nordseebrise. Verbrenner sind verboten, nur ein paar Elektroautos fahren, selbst fürs Rad braucht man eine Genehmigung. Zu Fuß ist man hier am schnellsten. Auch das Oberland im Norden und Westen erreicht man gut mit einem Spaziergang (entweder mit dem Aufzug oder über die Treppen). Hier steht Helgolands berühmteste Sehenswürdigkeit: die lange Anna. Ein 47 m hoher, freistehender Felsen. Daneben: der Lummenfelsen, Heimat tausender Seevögel. Ein einmaliger Anblick, der durch einen Rundweg leicht zu erreichen ist. Völlige Ruhe und Abgeschiedenheit (mal angesehen von den Robben) finden Sie auf Düne. Helgolang und Düne gehören zusammen wie Würstchen und Kartoffelsalat, wurden aber 1721 durch eine schwere Sturmflut getrennt. Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten, ist aber für die meisten Tagesgäste zu zeitraubend. Also tummeln sich hier nur Helgoländer und Gäste, die länger bleiben. So ist genug Platz für jeden, auch die niedlichen Robben und Seehunde – von denen 30 Meter Abstand zu halten ist. Weicher Sandstrand und nur das Meeresrauschen und die Möwenschreie: ein Paradies mitten im Meer.

Hoffnungsvoller Maulbeerbaum

Wer anschließend noch ein wenig in Kindheitserinnerungen schwelgen will, besucht das James Krüss Museum. Der Kinderbuchautor, dessen bekanntestes Werk sicherlich „Timm Thaler oder Das gestohlene Lachen“ ist, wurde auf der Insel geboren und verbrachte seine Kindheit hier. Das Museum ist in nachgebauten Hummerbuden auf dem Freigelände des Nordmuseums untergebracht. Das Museum zeigt die abwechslungsreiche Geschichte der Insel. Unter anderem kann auch ein Zivilbunker besichtig werden, der im Zweiten Weltkrieg benutzt wurde. 1945 wurden an zwei Tagen mehr als 7.000 Bomben abgeworfen, die Gebäude der Insel völlig zerstört. 1947 sprengten die Briten den größten Teil der Bunkeranlagen – lange Zeit galt das als die größte menschengemachte, nicht-nukleare Explosion der Geschichte. Doch ein Zeichen der Hoffnung gab es: Aus einem alten Maulbeerbaum spross ein Trieb und heute ist darauf ein üppiger Baum geworden – das Wunder von Helgoland.

Zollfreie Souvenirs

Nicht nur Naturliebhaber zieht die Insel an, auch zum Shoppen kommen Leute vom Festland. Denn Helgoland hat eine Besonderheit. Obwohl die Insel seit 1890 zum deutschen Staatgebiet gehört, zählt sie nicht zum Zollgebiet dazu. Heißt: duty-free Shopping ist möglich. Alkohol, Zigaretten, Parfüm und Schokolade sind beliebte Mitbringsel. Doch Souvenirs geht auch billiger: Einfach bei Niedrigwasser am Strand entlangwandern und die Augen offenhalten. Hier werden kleine Schätze angespült, zum Beispiel buntes Seeglas. Im Strandfunde-Museum kann man das und weitere angespülte Dinge bewundern.

Langweilig wird es hier also nie, schon allein, weil sich das Meer, der Himmel, das Wetter ständig ändern. Weil man immer wieder neue schöne Ecken entdeckt, weil es hier so ist wie nirgendwo sonst. Einen Nachteil hat die Insel jedoch: Wer einmal dort war, will immer wieder zurück

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