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Hafenrundfahrt Hamburg
Hafenrundfahrt Hamburg: Der Luxus, der Kitsch, der Rost
Zum Hamburg-Urlaub gehört eine Hafenrundfahrt wie die Zwiebel auf das Fischbrötchen. Hier schlägt das Herz der Hansestadt, hier treffen sich Kitsch und moderne Architektur, Containerschiff und Oligarchenjacht, historische Bauten und Touristenfallen. Wer nicht schon online ein Ticket gebucht hat, kann sich einfach an den Landungsbrücken treiben lassen und spontan einen Anbieter aussuchen bei den mobilen Ticketverkäufern. Und dann heißt es: einsteigen, Platz an Deck suchen und zurücklehnen. Hier gibt es viel zu sehen – und die lustigen Kommentare des Käpt‘n auf die Ohren.
Schatzkästchen Speicherstadt
Besonders beliebt ist natürlich eine Fahrt durch die historische Speicherstadt. Die ist aber nicht immer möglich – das Wasser darf weder zu niedrig noch zu hoch stehen, damit die Barkasse unter den Brücken und durch die schmalen Kanäle navigieren kann. Steht die Tide günstig, geht es zunächst an der „Rickmer Rickmers“ und dem Miniaturwunderland vorbei. Die Speicherstadt ist das größte Lagerhausensemble der Welt und komplett auf Eichenpfählen gebaut. Heute steht alles unter Denkmalschutz und auf der Liste der Weltkulturerbe der UNESCO. Museen und Restaurants statt Teppich- und Gewürzlager. Das Top-Fotomotiv in der Speicherstadt ist das Wasserschloss am Ende des Holländischen Brooks – ist der Käpt’n gut drauf, stellt er das Schiff quer für den perfekten Schnappschuss.
Die Hafencity – Hamburgs größtes Neubaugebiet
Richtig verrückt wird es, wenn es um Wohnraum geht, denn das Hafenviertel hat sich in den letzten Jahrzehnten mächtig gemausert. In der Speicherstadt darf man zwar (noch) nicht wohnen, aber allerlei Luxuswohnungen sind drumherum entstanden. Zum Beispiel der modern-geschwungene Marco Polo-Tower, in dem eine Wohnung schon mal 4 Millionen Euro kosten kann. Oder das „Lighthouse Zero“, ein pilzförmiges Haus mit 360-Grad-Aussicht auf den Hamburger Hafen. Ein bisschen Kleingeld braucht man auch, um eine der 45 Eigentumswohnungen in der Elbphilharmonie zu erwerben. Überhaupt: Elphi beherrscht den Hafen. Wie teuer war das Ding noch mal? Egal, denn es war jeden Cent wert: Über dem roten Backsteinunterbau erhebt sich das Gebäude mit dem Wellendach, in dessen Fenster sich der Himmel spiegelt. Wunderschön und jedes Jahr unter den Top 3 der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Gegenüber erblicken Sie die beiden Stage Theater, in denen Musicals aufgeführt werden. „Der König der Löwen“ ist dabei der Dauerbrenner und Publikumsliebling, im anderen läuft jedes Jahr ein neues Stück.
Werft, Dock und Anleger
Nach historischer Architektur, Luxusgebäuden und Kulturstätten wird es dann geschäftig: Der Hamburger Hafen ist der größte Hafen Deutschlands, in Europa nach Rotterdam und Antwerpen immerhin noch die Nummer 3 und weltweit sogar noch unter den Top 20. Mit anderen Worten – hier fahren die großen Pötte ein und aus, Unmengen Container werden gelöscht und neue Schiffe gebaut. Wenn die kleine Sightseeing-Barkasse dann ganz nah an ein solches Containerschiff fährt, bleibt einem der Atem weg. Wie groß die sind, lässt sich mit der Handykamera nicht festhalten. Auch die Massen an Autos, die hier verschifft werden, sind erstaunlich. Ein Parkplatz voller Gebrauchtwagen mitten im Hafen, bestimmt für den Gebrauchtmarkt in Afrika. Aber auch immer wieder Luxus: Jachten von den Reichen und Schönen, entweder im Bau auf dem Trockendock oder in Ketten. 2022 wurden viele Luxusschiff russischer Oligarchen beschlagnahmt. Zum Beispiel die „Dilbar“, die 500 Millionen Euro wert ist und als teuerste Jacht der Welt gilt. Später wurde sie nach Bremen geschleppt, denn auch der Hamburger Hafen braucht Platz.