Beethoven-Haus Bonn
Beethoven-Haus Bonn: Der Meister vom Rhein
Seine 9. kann wohl jeder summen, auch dass er sein Gehör verlor und ein Wunderkind war, wissen die meisten. Wussten Sie aber, dass Ludwig van Beethoven nie Rechnen lernte, ein Fan der Französischen Revolution war und sein Leben lang Junggeselle blieb? Das alles und mehr lernen Sie bei einem Besuch in seinem Geburtshaus in Bonn, wo er den größten Teil seines Lebens verbrachte, bis er nach Wien ging.
Das schmale, rosa gestrichene Haus reiht sich unauffällig in die Altstadt Bonns ein. Über dem Fenster eine stattliche, aber nicht protzige Marmorplakette: In diesem Haus wurde Ludwig van Beethoven am 17. Dezember 1770 geboren. Die Beethovenstadt Bonn ist stolz auf ihren berühmtesten Sohn, Bürger retteten das Haus vor dem Abriss, sodass hier 1893 das Museum mit der weltweit größten Beethoven-Sammlung eröffnet werden konnte. Das Gebäude wurde mehrmals renoviert und rechtzeitig vor dem 250. Geburtstag des Meisters 2019 erweitert. Heute zeichnet es in 150 Ausstellungsstücken das Leben Beethovens nach.
Thematisch statt chronologisch
Bei den Renovierungen vor dem Jubiläumsjahr wurde das Beethovenhaus erweitert und umfasst neben dem Untergeschoss des Nachbarhauses auch das Haus gegenüber, in dem ein Museumsshop und ein Café untergebracht sind. Auch innen ordnete man sich neu: nicht mehr chronologisch wird das Leben Beethovens erzählt, sondern thematisch, um das Museum emotionaler und erlebnisorientiert zu gestalten. Auf Medien wurde größtenteils verzichtet, stattdessen wurden Instrumente, Notenpartituren und Handschriften aufwändig inszeniert. Hier wird der Besucher eingeladen zum Flanieren und Entdecken und kann anhand der Objekte das Leben des Komponisten verstehen. Beispiel: Beethovens Dienstbratsche. Mit 18 Jahren wurde er Bratschist in der Bonner Hofkapelle, lies das Instrument zurück in den Händen seines Geigenlehrers Anton Ries. Heute wird die restaurierte Geige noch zu besonderen Gelegenheiten gespielt. Oder die verschiedenen, immer größeren Hörrohre, mit denen der Komponist versuchte, seine zunehmende Schwerhörigkeit auszugleichen. Auch seine Totenmaske ist zu sehen.
Haus als Ausstellungsstück
Letztlich ist es aber auch das Haus, das im Mittelpunkt steht. Es wurde stetig instand gehalten, das historische Farbschema der Räume erhalten und der Garten gepflegt. Dort steht eine Sammlung von Beethoven-Büsten, von klassisch bis abstrakt. Das Museum versteht sich zudem auch als Ort der Musik, stellt Räume für Konzerte bereit und fördert Nachwuchsmusiker. An vielen Wochenenden finden Konzerte unter dem Motto „Musik wie zu Beethovens Zeit" im Musikzimmer statt. Dann werden historische Tasteninstrumente gespielt, ein akustischer Einblick in Beethovens Zeit, wie das Museum ein Einblick in sein Leben ist. Beethoven verlies Bonn 1792, starb in Wien, aber Bonn bleibt die Beethovenstadt der Herzen.
Adresse Beethoven-Haus Bonn
Bonngasse 20, 53111 Bonn
Öffnungszeiten Beethoven-Haus Bonn
täglich 10.00 - 18.00 Uhr (geschlossen am 1. 1., 20. 2., 24. 2., 10. 4., 12. 4.)