Tübingen 1 Reisepaket
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Tübingen

Urlaub in Tübingen

An dieser mittelalterlich-verträumten Atmosphäre hat man in Tübingen jahrhundertelang gearbeitet. Die Fachwerkhäuser, Kirchen und das grüne Neckarufer sehen entzückend aus. Nicht nur Studierende, sondern auch Urlauber fühlen sich hier wohl.

Kurzurlaub in Tübingen

Goethe fand Tübingen abscheulich - als einziger

Tübingen hat das Adjektiv "altehrwürdig" für sich gepachtet. Die Uni wurde 1447 gegründet. Melanchthon, Kepler, Hegel, Hölderlin, Fichte und Hauff studierten oder lehrten hier. Hermann Hesse machte seine Lehre als Buchhändler. Nur einer war von der baden-württembergischen Stadt nicht begeistert: Dichterfürst Goethe. Am Marktplatz ist an einem Haus eine Gedenktafel angebracht: "Hier kotzte Goethe".

Was Goethe nicht recht war, kann dem Tübingen-Touristen nur billig sein. Die 87.500-Einwohner-Stadt am Neckar strahlt mittelalterlichen Charme aus und zeigt sich selbst an trüben Tagen von ihrer entzückensten Seite. Die Altstadt ist perfekt erhalten und in den krummen Gassen lassen sich kleine Geschäfte und Cafés entdecken. Wer am Markt seinen Rundgang startet, steht direkt vor einem beliebten Fotomotiv: dem 2015 restaurierten, üppig bemalten Rathaus. Ein Stück weiter steht die Stiftskirche, in der in den Gründungsjahren der Universität Vorlesungen abgehalten wurden.

Stocherkahnfahrt auf dem Neckar

Mittlerweile sind die Universitätsgebäude überall in der Stadt verteilt. Wie zum Beispiel die rosa angestrichene Burse, im 15. Jahrhundert eine WG für Tübinger Studierende, mittlerweile beherbergt das Haus mit den vielen Fenstern das Philosophische Seminar. Um die berühmteste Stadtansicht und das Wahrzeichen zusehen, können Sie sich mit einem Stocherkahn auf den Neckar begeben. Das ist ein Holzboot, das mit einem langen Stab angetrieben wird - ein bisschen wie die Gondeln in Venedig. So gleiten Sie an der bunten Häuserfront und am Hölderlinturm vorbei. Hier verbrachte der Dichter fast 25 Jahre bis zu seinem Tod.

Prähistorisches und Studentisches

In der Stadt der kurzen Wege ist auch das Schloss Hohentübingen zentral, aber etwas erhöht gelegen. Hohentübingen ist ein gelungener Mix aus mittelalterlicher Burg, neuzeitlichem Schloss und Festung. Auch wenn es von außen etwas verschlafen wirkt: Hier werden wahre Schätze ausgestellt. Im Museum Alte Kulturen stehen einige der ältesten Kunstwerke der Menschheit. Kleine Figuren aus Mammutelfenbein aus prähistorischen Zeiten. In Tübingen wird ein Stück Geschichte lebendig, auch wenn sich so mancher über das historische Bewusstsein und die allgegenwärtigen Gedenktafeln ("Goethe kaufte hier seine Münzen") lustig macht. Denn: Das Schild "Hier kotzte Goethe" ist natürlich nur ein Studentenstreich und das Ereignis historisch nicht belegt.

Stocherkahnfahrt

Stocherkahnfahrt: Eine gemütlich-schwäbische Angelegenheit

Romantischer geht’s fast nimmer. Stocherkahn fahren in Tübingen ist so herrlich altmodisch wie entschleunigend. Lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen eine zauberhafte Szenerie aus idyllischer Flusslandschaft und Mittelalter.

Lange Tradition

Im Spreewald wird gestakt, in Tübingen gestochert. Die flachen Holzboote schippern seit Jahrhunderten über den Neckar. Zunächst waren es ausschließlich Flößer, die Holz vom Schwarzwald auf dem Fluss heruntergebracht haben,, Anfang der 20. Jahrhunderts entdeckten studentische Verbindungen den Spaß für sich. Das Kahnfahren sollte lange nur jenen vorbehalten bleiben, die wie die Studentenverbindungen eigene Kähne besaßen. Erst seit den 1980ern dürfen auch Touristen einsteigen. Die „Klassische Stocherkahnfahrt“ dauert etwa eine Stunde, führt im gemütlichen Tempo vorbei an üppig-grüner Ufervegetation und Wahrzeichen wie Hölderlinturm, Burse und Evangelischer Stift. Außerdem kann man die exklusiven Neckarshuttles für Themenfahrten mieten. Die Saison geht von Mai bis Oktober, im Winter bleiben die Boote an Land.

Fast wie in Venedig

Die Kähne erinnern stark an die Gondeln in Venedig. Das Flair mit den Kanälen und hübschen Restaurants am Wasser ist ebenso besonders. Der Unterschied liegt nicht nur im symmetrischen Aufbau. Gondeln werden mit einer Rudertechnik bewegt, man stößt sich am Wasser ab. Ein Stocherkahn wird dagegen mit der Stange direkt am Flussbett abgestoßen. Dabei geht wesentlich weniger Energie verloren, weshalb in einem Stocherkahn mehr als 20 Fahrgäste transportiert werden können. Der Tübinger Stocherkahn ist sechs bis zwölf Meter lang und wiegt etwa 400 bis 600 Kilo. Der Stocherer – so nennt man den Kapitän dieser Boote tatsächlich – steht am Ende und stößt es mit einer bis zu sieben Meter langen Stange vom Grund des flachen Neckars ab.

Das Stocherkahnrennen

Mit jährlich bis zu 15.000 Besuchern ist das Stocherkahnrennen zu Fronleichnam ein Riesen-Highlight im Jahreskalender. Der Ursprung liegt im Jahr 1956, als sich die Akademische Verbindung Liechtenstein einen neuen Kahn zugelegt hatte und dies groß zu feiern gedachte – so entstand die Idee, ein Stocherkahnrennen zu veranstalten. Die Verlierer müssen übrigens Lebertran trinken. So will es der Brauch. Für viele Teilnehmende ist Verlieren dennoch ein Ansporn, da sie ein Jahr später selbst für die Organisation der Veranstaltung, nebst Einsammeln der Startgebühren, zuständig sind. Das Gewinnerteam bekommt neben Ruhm und Ehre die Aufgabe, die Party nach dem Rennen zu veranstalten. Alles gleicht einem fröhlichen Karneval: Boote, Menschen – alle prächtig und kreativ geschmückt. Auch Politiker und das aktuelle Zeitgeschehen werden höchst humorvoll parodiert.

Grummeliger Goethe

Goethe teilte die Begeisterung für Tübingen als Einziger nicht. Zwei Mal besuchte er die Stadt für ein Zusammentreffen mit seinem Verleger Cotta, in dessen Haus er für die Dauer seines Aufenthalts wohnte. „Bucklig und winklig“ sei es hier, grummelte er angeblich. Das sehen Millionen Touristen anders und erfreuen sich an dem vielen Fachwerk, der malerischen Altstadt, dem Hauch Venedigs im Herzen Baden-Württembergs und dem quirligen Flair (mindestens 30 Prozent der 91.000 Einwohner sind Studenten). Na ja, auch ein Dichterfürst kann mal zwei schlechte Tage haben. Goethe ist eben auch nicht Stocherkahn gefahren.

Adresse Stocherkahnfahrt
Anlegestelle Casino, Wöhrdstraße 25, Tübingen

Fahrzeiten Stocherkahnfahrt
Mai bis September täglich 13.00 Uhr, samstags auch 17.00 Uhr

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