Bad Dürkheim: Urlaub mit Geschmack
Bad Dürkheim ist durch seine kulinarischen Extras bekannt beworden: den Wurstmarkt und das Dürkheimer Riesenfass. Die Stadt am Pfälzerwald hat aber noch andere Vorzüge: 13 Denkmalzonen, ein Freilichtmuseum und den Naturpark Pfälzerwald
Bad Dürkheim
Bad Dürkheim: Berauschend schön – die Pfalz im Superlativ
Mediterranes Flair, mächtige Burgen, reiche Weinkultur – Bad Dürkheim an der Deutschen Weinstraße könnte eine Außenstelle Italiens sein. Die bildschöne Kurstadt hält sogar Rekorde: Hier steht das größte Weinfass der Welt (Hereinspaziert!), findet das größte Weinfest der Welt (namens „Wurstmarkt“) statt und Bad Dürkheim besitzt auch das längste berieselte Gradierwerk Deutschlands. Noch mehr Erholung finden Sie beim Radeln und Wandern durch die herrliche Natur. Alla hopp, genießen Sie Dolce Vita mitten in der Pfalz!
Das Prädikat „Bad“ trägt Dürkheim seit 1905. Die legendäre Traubenkur lockte einst Prominenz wie den bayerischen König Maximilian II. herbei, auch der Mediziner Rudolf Virchow besuchte regelmäßig das Solebad. Heute ist die Kombination aus Rebbberg-Idylle, Heilquellen, Sole und Wald ein Wohlfühlort für Kur- und Wellnessgäste, Wanderurlauber und Familien gleichermaßen.
Im Zeichen des Weins
Was Genuss angeht, muss Bad Dürkheim nichts importieren. Alles wächst vor Ort: Maronen, Feigen, Mandeln und vor allem Wein. Etwa 855 Hektar Rebfläche sind mit Riesling, Burgundersorten, Muskateller oder Rieslaner bestockt. Die Spitzenwinzer präsentieren ihre Produkte auch mal spektakulär - wie zur Weinbergnacht mit irrer Lichtshow, zur (W)Einkaufsnacht in der Innenstadt und natürlich zum Fest der Feste, auf dem Dürkheimer Wurstmarkt („de Derkemer Worschtmarkt“ wie man in der Pfalz sagt). Der Name „Wurstmarkt“ rührt übrigens vom hohen Wurstkonsum während des Festes her. Seit über 600 Jahren zelebriert Bad Dürkheim diese Legende schon, 1417 startete es noch als kleines Kirchweihfest zu Ehren des heiligen Michaels, heute ist es das größte Weinfest der Welt mit über 600.000 Besuchern jährlich. An 9 Tagen verwandelt sich der Festplatz neben dem Riesenfass zur Mega-Open-Air-Weinprobe, rund 300 prämierte Weine und Sekt werden ausgeschenkt, alle aus Dürkheimer Lagen. Die typischen „Schubkarchstände“ erinnern an frühere Zeiten, als Winzer ihre Weine auf Schubkarren zum Ausschank transportierten. Dazu kommt ein bunter Mix aus spektakulären Fahr- und Laufgeschäften. Zum Wohl, die Pfalz, auf die Dreifaltigkeit Weck, Worscht und Woi!
Malerische Altstadt: Römerplatz und Riesenfass
Bad Dürkheim ist auch stolz auf eine der schönsten Innenstädte der Pfalz. Zauberhafte Gassen, opulente Blumenpracht und ein Kurpark mit exotischen Pflanzen, hier hat alles einen Hauch Toskana. Schmuckstück ist der Römerplatz mit Rathaus, Brunnen, Cafés und Lädchen. Nur 500 Meter weiter, auf dem Wurstmarkt-Platz an der Saline, steht das Wahrzeichen der Stadt: das Dürkheimer Riesenfass. 15 Meter lang, 13,5 Meter Durchmesser und 1,7 Millionen Liter Fassungsvermögen. Erbaut wurde der spektakuläre Koloss 1934 von Fritz Keller, einem Winzer, Küfermeister und Visionär, der damit der Pfälzer Weinkultur ein Denkmal setzte. Der Bau war eine technische Meisterleistung seiner Zeit. Im Gegensatz zum etwas kleineren Bruder im Heidelberger Schloss (221.000 Liter) war es jedoch nie mit Wein, aber immer mit vielen fröhlichen Gästen gefüllt: Im Inneren des Fasses befindet sich ein Restaurant, in dem knapp 650 Gäste Platz finden. Sie können auch an einer Führung teilnehmen und es einmal genauer inspizieren. Noch ein fröhlicher Hingucker wartet auf dem Bahnhofsvorplatz: der Wurstmarktbrunnen, eine humorvolle Hommage an die „Fünfte Jahreszeit“ der Stadt.
Technisches Wunderwerk: das XXL-Gradierwerk
Schon seit 2.500 Jahren wird in Bad Dürkheim Salz gewonnen, sechs Gradierwerke gab es einst. Heute steht noch genau eins, und das ist gewaltig. Mit 333 Metern zählt es zu den längsten Gradierbauten in Deutschland. Der „Balkon“, wie die Einwohner ihn liebevoll nennen, ruht auf 160 Pfeilern, rundherum genießen Sie die wohltuende Wirkung des feinen Salznebels in der Luft. Große Empfehlung: Leihen Sie sich am Eingang (im Café) einen Audioguide. Damit erfahren Sie Spannendes zur Salznutzung in Bad Dürkheim und Funktionsweise einer Saline. Für Kinder gibt es eine wunderbare Hörspiel-Version.
Ein kleiner Fußweg, und schon kommt man zur Salzgrotte Bad Dürkheims. Auch hier: größte Tiefenentspannung, dank sanften Meditationsklänge, Sternenhimmel und dem leisen Plätschern der Sole. Falls Sie mit Kindern reisen, verbindet das Erlebnisbad Salinarium perfekt spritzige Abenteuer mit entspannten Rückzugsorten.
Die schönsten Ausflugsziele
Der Pfälzerwald vor der Tür – da ist Wandern angesagt. Zwischen offenen Hügellandschaften und schattigen Waldpfaden locken zahlreiche Ziele wie die Burgruine Hardenburg und Klosterruine Limburg. Beide sind auf einem schönen Rundwanderweg zu erreichen. Unbedingt auch zum Flaggenturm, im Volksmund wegen seiner Form auch „Kaffeemühlchen“ genannt. Er krönt eine der schönsten Weinberglagen: die Terrassen des Fuchsmantels. Auf seiner etwa sechs Meter hohen Aussichtsplattform genießen Sie bei klarem Wetter fantastische Blicke über den Pfälzerwald und die Rheinebene bis zum Odenwald und nach Heidelberg. Der Turm ist zugleich idealer Ausgangspunkt für weitere Wanderungen wie die 9-Kilometer-Tour „Von Kaffeemühlchen und Schneckennudeln“.
Eine ganz andere Attraktion ist der spektakuläre römische Steinbruch „Kriemhildenstuhl“ mit seinen 2.000 Jahre alten, in den Fels gemeißelten Zeichen und Inschriften römischer Legionäre. Carpe diem: Ein 12,6 Kilometer langer Römerrundweg verläuft von der Innenstadt Bad Dürkheims bis nach Wachenheim an der Weinstraße und führt an wunderschönen Weinbaugebieten und historischen Artefakten vorbei.
Der Frühling ist rosa: Während der Mandelblüte im Frühjahr übt die Region eine noch magischere Wirkung aus. Die Mandelterrasse mit „Terroirtisch“ ist Bad Dürkheims blühender Aussichts-Balkon unterhalb der Michaeliskapelle auf dem Michelsberg. Hier blüht es im März farbenfroh, von der tief rosa leuchtenden „Mandelkönigin“ bis zur weißen „Dürkheimer Krachmandel“ – eine Infotafel gibt weitere Details preis. Im Sommer wird es bunt. Auf der „Blühwiese“ leuchten heimische und insektenfreundliche Arten wie Natternkopf, Malve und Nachtkerze. Die historische Sandsteinmauer und die beiden 360 Grad drehbaren Sinnesliegen bieten Ausblick auf Gradierbau, Bad Dürkheim und Pfälzerwald.
Und auch Designer Harald Glööckler erfüllte sich einen Traum in Bad Dürkheim. Mit dem von ihm gestalteten Café Pompöös mitten in der Kurstadt schuf sich der TV-Star eine erste eigene Gastro-Adresse. Ein bisschen „James Bond“ Feeling gibt’s auch: Seit 1949 verfügt Bad Dürkheim über eine Spielbank, untergebracht im Kurhaus von Bad Dürkheim. Und wissen Sie, wo das Cordon bleu erfunden wurde? Genau, hier in Bad Dürkheim. Jean Mayer brachte 1860 im Restaurant Käsbüro die mit Schinken und Käse gefüllte Schnitzelwonne in die Welt. Das traditionsreiche Gasthaus serviert bis heute Speisen auf höchstem Niveau. Freunde des Deftigen sind in der Pfalz ohnehin am richtigen Fleck. Von Saumagen mit Sauerkraut bis zu köstlichen Grumbeer-Gerichten (alles mit Kartoffeln) schafft man hier für den Weingenuss eine gute Grundlage.
Erleben Sie die Pfalz von allen Seiten, mit Mandel, Worscht und Wein in Bad Dürkheim!



