Für Jung und Alt: Urlaub in Friedrichshafen

Die zweitgrößte Stadt am Bodensee ist perfekt für alle, die sich nicht entscheiden können. Urlaub am See oder in den Bergen, schwimmen oder fliegen, ins Museum oder lieber an der Uferpromenade bummeln gehen? In Friedrichshafen müssen Sie nicht wählen.

Erst 1811 wurde Friedrichshafen gegründet, unter einem guten Stern, denn die bevorzugte Lage am Bodensee und in der Nähe von Österreich und der Schweiz sorgte für regen Handel. Um den Jahrhundertwechsel bekam die Wirtschaft Friedrichshafens noch mal einen kräftigen Schubs, als Graf von Zeppelin seine neuartigen Luftschiffe dort bauen ließ. Die Zeppeline waren bis zum Hindenburg-Unglück unglaublich beliebt in Deutschland - nach einem missglückten Testflug inklusive Explosion spendeten Privatpersonen über 6 Millionen Mark, etwa 43 Millionen Euro, um Zeppelins Luftfahrtträume zu fördern. Und auch 90 Jahre nach der Katastrophe von Lakehurst ist am Bodensee die Begeisterung für die fliegenden Zigarren ungebrochen. Im Zeppelinmuseum Friedrichshafen können Sie einen Nachbau der Hindenburg betreten, einen echten Zeppelinmotor bewundern und die Geschichte der Luftfahrt anschaulich nachvollziehen. Wen das Thema nicht loslässt, sollte auch im Dornier Museum vorbeischauen, das von 100 Jahre Luft- und Raumfahrtgeschichte erzählt.

Ein wahrgewordener Traum wäre es natürlich, mal selbst in einem der lustigen Luftschiffe mitzufliegen. In Friedrichshafen geht das – aber nur, wenn Ihre Urlaubskasse prall gefüllt ist. Vom Boden zusehen macht auch Freude, immer wieder lassen sich am Himmel Zeppeline entdecken. Wer in die Luft steigen will, kann auch einfach zur Uferpromenade bummeln. Dort können Sie den 22 Meter hohen Aussichtsturm an der Mole erklimmen. Das ist sogar kostenlos und die Sicht? Einfach grandios. Die Alpen sind ganz nah – ein Ausflug ins österreichische Bregenz ist selbst bei einem Kurztrip kein Problem (am besten natürlich mit einer der Fähren oder Katamarane über den See).

Aber erst mal am Ufer von der Rotachmündung bis zum Schloss entlang bummeln, denn die Promenade gilt als eine der schönsten am Bodensee. Gemütliche Cafés bieten freie Sicht auf den glitzernden Bodensee mit den schaukelnden Booten. Kein Wunder, dass Friedrichshafen auch das „Schwäbische Nizza“ genannt wird. Sehr hübsch und ein echter Fotohotspot ist der Schlosssteg, den Karl I. bauen ließ. Der ist allerdings rein repräsentativ, denn zum Anlegen für Schiffe ist er viel zu hoch über dem Wasser. Apropos Schloss: Die Schlosskirche ist ein barockes Schmuckstück und einer der Gründe, warum Friedrichshafen an der Schwäbischen Barockstraße liegt. Genug gute Gründe also, der Bodenseestadt mal einen Besuch abzustatten.