Weihnachtsmarkt Dresden: ältester Deutschlands

Hier planen keine Anfänger: Der Dresdener Striezelmarkt findet im Jahr 2024 zum 590. Mal statt und ist damit verbrieft der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Und einer der Beliebtesten. Durchschnittlich zwei Millionen Besucher lassen sich hier in ein Weihnachtswunderland entführen. Dabei spielt ein gewisser kleiner Mann eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Seit 1434 wird der Altmarkt in der Dresdener Innenstadt im Advent zum stimmungsvollen Treffpunkt. Im Mittelalter fand der Striezelmarkt nur einen Tag lang statt, damals als Fleischmarkt, auf dem man sich den Braten für die Feiertage aussuchte. Der Name leitet sich von dem Dresdener Stollen ab, der dort auch angeboten wurde. In den folgenden Jahrhunderten kamen immer mehr Waren dazu: Spielzeug, Töpferwaren, Körbe. Der Markt zog Schauspieler und Wunderheiler an. Mittlerweile erwarten Besucher über 200 Stände, eine 2.900 Meter lange LED-Lichterkette erleuchtet den Platz und jedes Jahr werden mehr als 100.000 Liter Glühwein getrunken. In Dresden gibt man in der Adventszeit richtig Vollgas, um den Besuch auf dem Striezelmarkt so traditionell wie einzigartig werden zu lassen. So ist das Tor zum Platz der größte begehbare Schwibbogen weltweit. Der Mittelpunkt und das Herz bildet die weltgrößte erzgebirgische Stufenpyramide mit ihren 14,61 Metern Höhe. Hier drehen 43 Figuren auf 6 Etagen ihre Runden. Auf der untersten ist die Weihnachtsgeschichte zu sehen, eine Plattform höher drehen sich typische Dresdner wie Striezelkinder, Pflaumentoffel und Stollenbäcker, darüber kreisen erzgebirgischen Klassiker wie Nussknacker, Lichterengel und Bergmann und die drei oberen Etagen sind mit einem Bergmannsaufzug, Kurrendesängern sowie Fanfarenengeln besetzt. Dieses Prachtstück steht im Guinness-Buch der Rekorde.

Dagegen ist der wichtigste Mann hier klein, köstlich und leicht zu haben. Der Pflaumentoffel ist der eigentliche Star des Weihnachtsmarkts. Das aus getrockneten Pflaumen herstellte Männchen ist eine beliebte und typisch weihnachtliche Süßigkeit in Dresden – und das inoffizielle Maskottchen des Striezelmarkts. Natürlich ist das nicht das einzige, was man hier vernaschen kann. Auch Pulsnitzer Pfefferkuchen, Kräppelchen, Baumkuchen, Winzerglühwein und natürlich Dresdner Stollen in allen Varianten werden aus den liebevoll geschmückten Buden verkauft. Eigentlich müsste man alles mal probieren. Für Kinder bringen das Doppel-Karussells und ein Riesenrad Schwung auf dem Striezelmarkt. Ein ganz besonderes Extra: das traditionelle Handwerk. Das erzgebirgische Kunsthandwerk ist hier authentisch vertreten. Spanbäumchen, Schwibbbögen, Nussknacker, Räuchermännchen, Weihnachtsfiguren und -pyramiden haben in der Region eine lange Tradition und werden mit viel Liebe und Know-how hergestellt. Und nicht zu vergessen: die beliebten Herrnhuter Sterne – nur echt mit 8 dreieckigen und 17 viereckigen Zacken. Den weltweiten Exportschlager aus der sächsischen Oberlausitz gibt es in verschiedenen Farben und Größen. Dresden ist ein echter Weihnachtsmarkt der Superlative.