Park Sanssouci - Potsdam

Preußisches Versailles: Schloss und Park Sanssouci

Lieblingsschloss Friedrich des II., UNESCO Weltkulturerbe, meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Potsdam: Sanssouci ist das schillernde Vermächtnis des Preußenkönigs. Hier verschnaufte der Alte Fritz, komponierte, musizierte, philosophierte. Und ließ seine Gärtner alles zum Blühen bringen, was Eindruck macht. Den Zauber erhöhen rund 4.000 Marmorstatuen – so viele wie nirgends sonst nördlich der Alpen. Flanieren auch Sie hier frei von Geldbeutel-Sorgen: Der Parkeintritt ist kostenlos.

Sanssouci – der Name ein einziges Versprechen (dt. "ohne Sorgen"). Und nichts enttäuscht: Schloss und Park sind eine einzige Herrlichkeit. Friedrich der Große plante sein Sommer-Rückzugsrefugium 1743 höchstselbst, mit französischem Lustgarten und eigener Grabstätte. Weitere kleine Gebäude kamen hinzu: der Antikentempel, der Freundschaftstempel, das Belvedere und der Drachenpavillon (1770). Friedrich Wilhelm IV. setzte die Bauaktivitäten fort, Architekt Karl-Friedrich Schinkel errichtete das kleine klassizistische Schloss Charlottenhof und Gartenkünstler Peter Josef Lenné platzierte wie ein romantischer Regisseur grüne Attraktionen immer dort, wo der Spaziergänger automatisch langsamer wird. Wege als „Regie-Linien“, Baumgruppen, die sich wie „Kulissen“ beim Spazieren verschieben - ein Park wie ein Theaterschauspiel. Bis 1860 kamen die römischen Thermen von Schinkel und Persius hinzu, die Orangerie und die Friedenskirche.

Strahlendes Zentrum: das Schloss

Mit keinem anderen Herrscher ist Sanssouci so verbunden wie mit Friedrich II. Er liebste sein Sommerschloss, wo er Querflöte spielte, mit Voltaire philosophische Gespräche führte und durch die Gärten mit den Weinterrassen spazierte. Vergleiche mit Versailles waren durchaus erwünscht, wenn auch etwas over the top. Zwar ist es in Rekordzeit von zwei Jahren (1745 – 1747) entstanden, dennoch etliche Nummern bescheidener. Das einstöckige Rokoko-Gebäude zählt nur zwölf Räume. Diese präsentieren sich jedoch mit höchst prachtvoller Innenausstattung. Kunstvolle Ornamente, vergoldeter Deckenstuck, Marmor, Gemälde und Porzellan, alles vom Feinsten und während einer Führung ausgiebig zu bestaunen.

Die Lage: königlich. Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff setzte die Residenz mit insgesamt sechs Terrassen ganz nach den Vorstellungen seines Königs auf einen Weinberg. Trat der Monarch aus hohen Flügeltüren ins Freie, lagen ihm Park und Potsdam zu Füßen. Noch beeindruckender: das Neue Palais im Süden des Parks. Zu ihm führt die etwa zwei Kilometer lange Hauptallee. Damit setzte Friedrich ganz auf die Repräsentation. Es sollte das ungebrochene Leistungsvermögen der preußischen Krone nach dem entbehrungsreichen Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) demonstriert werden. Im Innern überwältigen Festsäle, Galerien, fürstlich ausgestattete Appartements und ein barockes Schlosstheater. Das Neue Palais zählt fast 1.000 Räume, darunter der Grottensaal und der etwa 90 Tonnen schwere Marmorsaal.

Und dann die Kunst! Prachtvoll gerahmt hängen Caravaggio, Tintoretto und Rubens in der Bildergalerie. Die königliche Sammlung beinhaltet 180 Spitzenwerke der flämischen und holländischen Barockmalerei, der italienischen Renaissance sowie antike und französische Skulpturen des 18. Jahrhunderts. Es ist der älteste erhaltene Galeriebau Deutschlands.

Seit 1991 ist Friedrich, wie es sein Wunsch war, neben dem Schloss begraben, auf der obersten Terrasse. Es ist immer mit Kartoffeln geschmückt. Sie liegen zu jeder Jahreszeit auf der Grabplatte, weil Friedrich der Legende nach die Kartoffel 1756 in Preußen eingeführt haben soll. Historiker müssen zwar relativieren: Ja, er setzte sich für den Anbau der Erdäpfel ein, jedoch mit wenig Erfolg. Großflächige Verbreitung fand die Kartoffel in Preußen erst im 19. Jahrhundert. Trotzdem schön, diese liebevolle Tradition.

Park? Ein majestätisches Meisterwerk!

Dem Architekten Georg Wenzelslaus von Knobelsdorff ist nicht nur der Schlossbau, sondern auch die opulente Parkanlage zu verdanken. Mehr als zwei Kilometer lang ist die rund 300 Hektar große Anlage in ihrer ganzen Ost-West-Ausdehnung, fast 60 Gärtnerinnen und Gärtner pflegen das landschaftliche Meisterwerk. Eine besondere Augenweide: Die Bepflanzung nach historischem Vorbild am Fuße des Schlosses Sanssouci. Schnuppern Sie königliche Luft zwischen Palmen, Orangen- und Zitronenbäumen, Neptunbrunnen, Tempeln und Pavillons und entdecken Sie die faszinierende Welt des Park Sanssouci – eine majestätische Parklandschaft mit architektonischen Meisterwerken verschiedener Epochen.

UNESCO-geadelt

Heute gibt es in der Parkanlage, die seit 1990 zum UNESCO Weltkulturerbe der Schlösser und Parks in Potsdam und Berlin gehört, fünf Schlösser und ein Wegenetz mit 76 Kilometern Länge. Zum Welterbe zählen neben Schloss Sanssouci auch das Observatorium in Babelsberg, das Belvedere auf dem Pfingstberg und die russische Kolonie Alexandrowka in Potsdam, außerdem der Glienicker Park mit Pfaueninsel in Berlin, der Neue Garten im Westen des Heiligen Sees mit Marmorpalais und Schloss Cäcilienhof, in dem 1945 das Potsdamer Abkommen unterzeichnet wurde.

Adresse Park Sanssouci Potsdam
Zur Historischen Mühle 1, 14469 Potsdam

Öffnungszeiten Park Sanssouci Potsdam
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier

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