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Kinzigtal

Hausach im Schwarzwald: Herz des Kinzigtals

Früher schwammen tonnenschwere Schwarzwaldtannen die Kinzig hinab. Heute ist ist das Kinzigtal für Urlauber ein herrlich grünes Naturerlebnis - und ein Ort voller Überraschungen.

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Urlaub im Kinzigtal

Im Kinzigtal leben viele Schwarzwald-Bräuche weiter

Früher schwammen tonnenschwere Schwarzwaldtannen die Kinzig hinab. Heute kommen Lachse aus dem Meer hinauf zum Laichen. Für Urlauber ist das 93 Kilometer lange Kinzigtal ein herrlich grünes Naturerlebnis - und ein Ort voller Überraschungen. Warum die Bewohner Scheibenschlagen gut finden, was ein Hut über den Familienstand verrät und warum fast jeder Ortsname auf -ach endet - bitte mitkommen und staunen.

Das Tal hat viele Gesichter. Ganz oben, an der Quelle in Loßburg, ist die Kinzig ein typischer Gebirgsfluss. Nur wenige Minuten später fließt sie vorbei an Jahrhunderte alten Fachwerk-Örtchen, dann durch eine tief liegende Talsohle, in der bei mildem Klima Obst und Wein gedeihen. Früher war der 93 Kilometer lange Fluss der wichtigste Handelsweg der Region. Flößer brachten Holz bis zum Rhein und weiter nach Amsterdam. Heute erinnert der Flößerpfad an das Leben der Holzarbeiter - ihre Dienste wurden überflüssig, als die Bahnstrecke entstand.

37 Bahntunnel auf 38 Kilometern

Die spektakulärste Fahrt der Schwarzwaldbahn beginnt heute in Hausach, der „Stadt unter der Burg“ (Wolfgang Schäuble machte hier Abi). Auf dem Weg nach St. Georgen überwindet der Zug 564 Höhenmeter. Die Orte liegen nur 21 Kilometer Luftlinie auseinander. Damit’s nicht zu steil wird, war die Schwarzwaldbahn die erste Eisenbahnstrecke im Gebirge, die durch Kehren künstlich verlängert wurde: Die Fahrt ist 38 Kilometer lang und führt durch 37 Tunnel. Manchmal schnaufen noch Dampfloks nach oben, normalerweise aber Elektroloks.

Unten in der Kinzig schnauft nichts, aber anstrengend ist es für einige trotzdem. Große Lachse (ca. einen Meter lang, zehn Kilo schwer) kommen nach einem beschwerlichen Gegen-den-Strom-Schwimmen in ihre Heimat in Deutschland zurück, legen tausende Eier ab. Sie wurden wieder erfolgreich in der Kinzig angesiedelt. Mehr als 15 weitere Fischarten leben hier. Sie ziehen vorbei an Orten wie Gutach, Schiltach oder Wolfach. Aber warum eigentlich immer -ach? Die Erklärung: Die Endung geht zurück auf das althochdeutsche „aha“, gotisch „awa“ oder lateinisch „aqua“ - und bedeutet schlicht „Wasser“.

Singles tragen Rot

Die Talbewohner haben viele Traditionen ihrer Urahnen bewahrt. An einem Frühlingssonntag lodert ein mächtiges Feuerrad am Hang in Haslach-Schnellingen, glühende Holzscheiben werden ins Tal geschleudert. Das „Scheibenschlagen“ drückt die Sehnsucht nach dem Frühling aus. Nur wenige Kilometer entfernt ist das Markenzeichen des Schwarzwaldes zu Hause, der Bollenhut. Der schwere Strohhut mit 14 Wollbommeln in Kreuzform stammt aus den drei Dörfern Gutach, Kirnbach und Reichenbach. An hohen kirchlichen Feiertagen oder bei Hochzeiten kann man bis heute Bollenhutträgerinnen sehen. Ein Tipp für Single-Urlauber: Bei roten Bollen lohnt sich ein zweiter, intensiver Blick - diese Hüte werden von unverheirateten Frauen aufgesetzt. Nach der Heirat trägt man in dieser Region dann Schwarz …

Foto: Tourist Info Oberharmersbach

Flößerpfad Kinzigtal (Schwarzwald)

33 km Fluss erzählen vom Leben der Flößer

Gemütlich fließt die Kinzig durch die Schwarzwalddörfer. Man sieht ihr nicht an, dass sie einst der wichtigste Handelsweg der Region war. Flößer brachten früher riesige Tannen bis nach Amsterdam. Heute können sich Touristen auf den Flößerpfad begeben - und 600 Jahre Geschichte erleben.

Es ist ein Museum der ganz besonderen Art: Open Air und 33 Kilometer lang, mit Rätseln, Schautafeln und einem alten Floß zum Selberlenken. Auf dem Flößerpfad im Schwarzwald wird das schwere, abenteuerliche Leben der Holzarbeiter lebendig.

Mehr als 600 Jahre lang gaben der "schwarze Wald" und der Fluss den Menschen hier Lohn und Brot. Holz war ein begehrter Rohstoff, eine Eisenbahnlinie gab's noch nicht. Also wurden die Stämme übers Wasser ans Ziel gebracht. Zuerst Brennholz für Straßburg, später lieferten die Flößer riesige Bäume. Am beliebtesten bei der Kundschaft: sogenannte Holländertannen, 20 Meter lang und am oberen Ende noch 40 Zentimeter dick.

Wanderweg mit Floßtour für die Ohren

Heute können Touristen dem geheimnisvollen Weg durch eines der schönsten Schwarzwaldtäler folgen. Der erste Abschnitt zwischen Loßburg und Alpirsbach ist 10 Kilometer lang, der zweite zwischen Alpirsbach und Wolfach 23 Kilometer. Auf einem echten Floß kann man leider nicht mitfahren, aber Flößer Johann (geboren 1810) und sein Sohn Uli nehmen Interessierte via Audioguide mit auf ihre Tour über die Kinzig.

20-Meter-Tannen schwammen Richtung Rhein

Bei Ehlenbogen steht ein echtes altes Floß am Ufer. Besucher dürfen einsteigen und lenken. Sechs Mann Besatzung brauchte man früher für so ein Gefährt: zwei vorn, zwei auf dem restlichen Floß und zwei, um die Wehre zu öffnen.

1894 fuhr das letzte Floß die Kinzig hinunter. Es war eine 600 Meter lange Holzschlange, geschmückt mit einem schwarzen Trauerflor. Die Eisenbahn hatte auch das Kinzigtal erobert. Aber die Nachfahren der Flößer bewahren die Erinnerung. Sie pflegen den Themenpfad am Fluss. Und in Schiltach gründeten 12 Männer einen neuen Flößerverein.

Alle Orte des Pfades per Ortenau-S-Bahn erreichbar, mehrere Abschnitte barrierefrei. Infos, Karten und Audiodateien (auch extra für Kinder) unter www.floesserpfad.de

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